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Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)

Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)

Titel: Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine Dela , Manuela Inusa
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mal Fei­er­abend?“
„Aber nein“, er schüt­tel­te den Kopf. „Ich bin ver­hei­ra­tet mit die­sem Ho­tel. Seit mei­ne Frau ge­stor­ben ist, ist es al­les, was ich noch habe.“
„Ist es etwa Ihr Ho­tel?“, frag­te Grace über­rascht.
Gre­go­ry nick­te. Sie war mehr als ver­blüfft. Sie hat­te ihn für den Re­zep­tio­nis­ten ge­hal­ten, mehr nicht. Und nun er­fuhr sie, dass die­ses wun­der­ba­re alte Ho­tel mit dem ge­wis­sen Char­me ihm ge­hör­te.
„Sie kön­nen wirk­lich stolz auf Ihr Ho­tel und auf Ih­ren Ser­vice sein“, lob­te sie. „Ich wer­de ger­ne wie­der­kom­men.“
„Das freut mich sehr. Ich sage Ih­nen jetzt Gute Nacht.“ Er mach­te auf dem Ab­satz kehrt und schlich den Gang hin­un­ter.

Noch im­mer ver­blüfft, schloss Grace die Tür gut zu und lach­te bei dem Ge­dan­ken dar­an, dass sie vor we­ni­gen Au­gen­blicken noch ge­dacht hat­te, ein Axt­mör­der kön­ne sie auf­su­chen. Sie stell­te ih­ren Kof­fer ne­ben dem Bett ab und öff­ne­te ihn. Zum Vor­schein kam Jos Ge­schenk, und sie konn­te ein­fach nicht an­ders, als sie nun doch zu wecken, ob­wohl es be­reits 12:14 Uhr in der Nacht war.

Sanft rüt­tel­te sie ihre Freun­din. „Jo? Jo? Wach auf!“
Lang­sam wur­de sie wach und öff­ne­te ihre Au­gen. „Was gibt`s?“, frag­te sie ver­schla­fen.
„So ei­ni­ges. Es war eben ein Axt­mör­der an der Tür, Gre­go­ry ist der Be­sit­zer die­ses Ho­tels und ich habe mei­nen Kof­fer wie­der.“
So­fort war Jo hell­wach und setzte sich auf. „Was? Ein Axt­mör­der war an der Tür?“
Grace lach­te und schüt­tel­te den Kopf. „Nein, es war nur Gre­go­ry. Aber einen Mo­ment lang dach­te ich es.“
„Nun jag mir doch nicht solch einen Schrecken ein!“, schimpf­te Jo.
„Ja, tut mir leid, aber wie hät­te ich dich denn sonst wach be­kom­men sol­len?“

Jo wur­de erst in die­sem Au­gen­blick be­wusst, was Grace noch nach der Sa­che mit dem Axt­mör­der ge­sagt hat­te. „Du hast dei­nen Kof­fer wie­der?“, frag­te sie ge­spannt. Grace nick­te. „Oh ja. Und weißt du, was da drin ist?“
Auf­ge­regt wie ein klei­nes Kind hüpf­te Jo auf dem Bett her­um. „Nun sag es mir end­lich! Oder bes­ser zeig es mir! Ich muss­te wirk­lich lan­ge ge­nug war­ten.“
„Da hast du recht, du Arme. Hier. Schlie­ße dei­ne Au­gen und öff­ne dei­ne Hän­de.“
Jo tat wie ihr be­foh­len und hat­te so­gleich et­was auf den Hän­den lie­gen.
„Darf ich mei­ne Au­gen wie­der öff­nen?“
Grace gab ihr das Okay und Jo be­trach­te­te sich, was ihre bes­te Freun­din ihr ge­schenkt hat­te.
    Es war eine schlich­te Schach­tel, die aber sehr alt aus­sah. Als sie sie ehr­fürch­tig öff­ne­te, kam ein Buch zum Vor­schein. Ein wun­der­voll ver­zier­tes Buch in ei­ner Art, wie sie es noch nie ge­se­hen hat­te. Es wa­ren Schmet­ter­lin­ge – ihre Lieb­lings­tie­re – auf den Ein­band ge­stickt und vie­le klei­ne Her­zen zier­ten das ge­sam­te Buch, so­gar die Sei­ten. Es war lie­be­voll von Hand ge­fer­tigt wor­den und si­cher sehr wert­voll. Als sie es aber durch­blät­ter­te, er­kann­te sie, dass es leer war.

Fra­gend sah sie Grace an.
„Es hat lee­re Sei­ten, weil du sie fül­len sollst. Mit dei­nen Ge­dich­ten – Ge­dich­te über Freund­schaft, über Lie­be und all die schö­nen Din­ge im Le­ben. Du wirst die­ses Buch mit Le­ben fül­len, Jo. Du schreibst so wun­der­voll und ein­zig­ar­tig.“
Jo hat­te Trä­nen in den Au­gen und fiel Grace um den Hals. Lan­ge um­arm­ten sie sich. „Wie hat das Schick­sal uns nur zu­ein­an­der ge­führt?“, frag­te sie, ihr lie­fen nun die Trä­nen in Bächen übers Ge­sicht, und auch Grace wein­te vor Glück­se­lig­keit.
„Ich weiß es auch nicht, Jo. Aber ich weiß, dass es ein­fach Bes­tim­mung war, dass wir uns ken­nen­ler­nen. Kei­ne von uns bei­den muss je mehr al­lein sein.“

„Ich hab dich so lieb!“, sag­te Jo aus tiefs­tem Her­zen.
„Ich hab dich auch lieb, mei­ne Süße. Und jetzt hör auf zu wei­nen.“ Sie wisch­te ihr mit dem Handrücken die Trä­nen weg.
„Jetzt se­hen wir nicht nur aus wie Ba­bys, wir wei­nen auch wie wel­che.“
Grace lach­te. „Da hast du recht. Und des­halb soll­ten wir jetzt ganz schnell auf­hören. Bist du sehr müde? Willst du

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