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Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)

Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)

Titel: Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine Dela , Manuela Inusa
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Weg Rich­tung Gleis 7 ma­chen muss­ten.
„Es wird Zeit zu ge­hen, Süße“, sag­te Grace und nahm ihre Freun­din bei der Hand.
„Okay“, er­wi­der­te sie nur dar­auf­hin, trau­rig.
Und so gin­gen sie – dies­mal nicht Hand in Hand, son­dern Arm in Arm – und hiel­ten sich so fest, als ob sie Angst hät­ten, sich sonst zu ver­lie­ren …

„Der Zug von New York nach Pro­vi­dence geht in 10 Mi­nu­ten von Gleis 7 ab! Ich wie­der­ho­le, der Zug von New York nach Pro­vi­dence geht in 10 Mi­nu­ten von Gleis 7 ab! Bit­te be­ge­ben Sie sich dort­hin, der nächs­te Zug nach Pro­vi­dence geht erst in zwei­ein­halb Stun­den“, er­klang es durch die großen Hal­len.
    ...
    Es ist so­weit, jetzt gibt es kein Zu­rück mehr. Warum gibt es denn heu­te kei­ne Ver­spätung? Ge­ra­de jetzt, wo wir es ge­brau­chen könn­ten, läuft al­les nach Plan ... ich fas­se es nicht. Mit die­sen Ge­dan­ken ging Jo aus Grace` Um­ar­mung, stell­te sich vor sie und muss­te mit Er­schrecken feststel­len, dass ihr schon mehr als eine Trä­ne lief, von der sie nichts be­merkt hat­te.
„Hey, hast du nicht ge­sagt, dass wir uns für nächs­ten Jahr fest vor­neh­men, dass wir uns wie­der­se­hen und der Ab­schied da­durch nicht so schwer wird?“, sag­te sie mit be­ben­den Lip­pen.
„Ja, weißt du ... ähm ... das habe ich doch ge­sagt ... na ja ... da­mit … oh Jo, ich kann das nicht, ich kann mich nicht von dir ver­ab­schie­den. Ich hab dich so lieb, Jo, so sehr, dass es mir mein Herz bricht, dich jetzt ge­hen las­sen zu müs­sen.“ Mit die­sen Wor­ten nahm sie ihre bes­te Freun­din ganz fest in die Arme.

Schluch­zend er­wi­der­te Jo: „Oh Grace, ich hab dich auch lieb ... ich kann … und ... ich will dich ge­nau­so we­nig ge­hen las­sen, wie du mich und es bricht mir ge­nau­so das Herz ... uns ver­bin­det et­was ganz Be­son­de­res ... et­was, das uns nie­mand mehr neh­men kann ... denn es ist für die Ewig­keit.“
Sie rich­te­te sich auf und wisch­te Grace die Trä­nen weg, was nicht viel brach­te, denn so­bald sie das tat, ka­men auch schon die nächs­ten.

Pffff ... Pffff ... Pffff

Er­schrocken schau­ten sie sich an.
„Du musst jetzt eins­tei­gen, Jo … es ist Zeit“, sag­te Grace mit ei­nem ge­quäl­ten Lächeln.
„Hier, ich habe noch et­was für dich, ich habe heu­te Mor­gen, als ich dir Früh­stück mach­te, einen Brief ge­schrie­ben. Bit­te lies ihn erst im Flie­ger, okay?“
„Aber wie ... ich habe jetzt kei­nen für dich, Jo ... ich ...“
„Ist schon gut, Grace, ich woll­te dir ein­fach die­se paar Wor­te noch schrei­ben, weil ich nicht wuss­te, ob ich die Zeit oder die Kraft ha­ben wür­de, sie dir zu sa­gen. Ich muss jetzt in den Zug, sonst fährt er ohne mich ab. Ich wer­de dich ver­mis­sen, Grace, aber wir wer­den uns sehr bald wie­der in die Arme neh­men kön­nen.“ Sie drück­te Grace ein letztes Mal.
„Ich wer­de dich auch ver­mis­sen, Jo.“ Sie hiel­ten ein­an­der so fest sie konn­ten. Jo gab Grace noch einen Kuss auf die Wan­ge und rann­te dann in den Zug …

Als sie ih­ren Platz ge­fun­den hat­te, hielt sie nach Grace Aus­schau und muss­te nicht lan­ge su­chen. Sie hielt ihre Hand an die Schei­be und Grace tat es ihr gleich, und sie wein­ten bei­de noch mehr als zu­vor.
Sie hol­te einen Zet­tel aus ih­rer Ta­sche, auf den sie et­was schrieb und drück­te ihn ans Fens­ter.

Du bist mei­ne See­len­ver­wand­te, für im­mer und ewig …

Der Zug set­ze sich in Be­we­gung und sie konn­te nur noch se­hen, wie Grace im­mer klei­ner wur­de, bis sie ganz ver­schwand, und sie blieb wie ein Häuf­chen Elend auf dem Sitz zu­rück. 

Träu­me
    GRACE

Der Zug war ab­ge­fah­ren und Grace stand noch im­mer am Bahn­gleis und sah auf die lee­ren Schie­nen. Der Ab­schied von ih­rer See­len­ver­wand­ten hat­te wahr­haf­tig in der See­le weg­ge­tan. Sie ver­miss­te Jo schon jetzt.
Doch sie muss­te sich zu­sam­men­rei­ßen und sich auf den Weg zum Flug­ha­fen ma­chen. Ihr Flie­ger ging in an­dert­halb Stun­den, sie konn­te nur hof­fen, dass sie nicht wie­der im Stau stecken blei­ben wür­de. Vor der Penn Sta­ti­on stieg sie in ein Taxi und ließ sich zum La Guar­dia Air­port brin­gen. Während der ge­sam­ten Fahrt sag­te sie kein Wort, sah nur im­mer wie­der nach

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