Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)
hinten durch das Rückfenster auf die beleuchtete Skyline von New York.
Es war ein außergewöhnliches Wochenende gewesen. Und Tränen waren jetzt wirklich fehl am Platze, denn sie hatten so viel Spaß gehabt, wie man in zwei Tagen nur haben konnte.
Sie dachte an die erste Begegnung am Times Square und musste bei dem Gedanken an die bunten Pudelmützen lachen. Dann der Besuch in Pengs China-Restaurant, der abendliche Spaziergang im Schnee, ihr verrücktes Spiel bei Macy`s, wo sie nur noch mehr Gemeinsamkeiten entdeckt hatten. Der Filmabend im Hotel – dem Mortimer Hotel. Es kribbelte ihr noch immer am ganzen Körper, wenn sie anGregory dachte – der Geist, der sie heimgesucht hatte. Nur war Gregory alles andere als ein gruseliger Geist gewesen. Sie konnte es sich noch immer nicht richtigerklären, wusste nur, dass es eine unglaubliche Erfahrung gewesen war, Gregory kennenzulernen, und das zusammen mit Josephine.
Dann der zweite Tag, hoch oben auf dem Empire State Building, über den Dächern der Stadt. Shopping bei Bloomingdale`s und Schlittschuhlaufen. Und zum krönenden Abschluss noch Sushi und Heiße Schokolade. Was konnte man mehr verlangen von 30 Stunden in New York?
Und das Beste war: Sie hatten nicht nur all das zusammen erlebt, sie hatten nicht nur selber das größte Glück empfunden, sie hatten sogar noch andere Menschen glücklich gemacht. Und das war das Schönste überhaupt an diesem Wochenende gewesen. Sie hatten so viele wundervolle Erfahrungen gesammelt, solch fantastische, lustige, wunderbare, beeindruckende Menschen kennengelernt, die immer in ihrer Erinnerung bleiben würden: Ruth, „Mister Stinkefuß“ Arthur, Carlos, die in Decken eingehüllte Frau am Times Square, Gregory, Peng, der Drehorgelspieler, die andere Ruth … nie würden sie diese Menschen vergessen, sie waren für immer Teil ihres ersten gemeinsamen Wochenendes.
Grace fragte sich, was sie wohl auf ihrer nächsten gemeinsamen Reise erleben würden, wen sie kennenlernen würden … sie hatten sich ganz fest vorgenommen, dies im nächsten Jahr zu wiederholen. Sie freute sich schon jetzt darauf und es linderte ein wenig ihren Trennungsschmerz.
…
Eine Stunde später saß sie im Flieger nach Hause. Sie war ziemlich erschöpft von all den tollen Ereignissen und immer wieder fielen ihr die Augen zu. Sie dachte an Jo und fragte sich, was sie wohl gerade im Zug machte. Bevor sie ins Flugzeug gestiegen war, hatte sie ihr noch eine Nachricht geschrieben, nachdem sie diese erhalten hatte:
MEINE LIEBE GRACE, ES WAR EIN UNVERGESSLICHES WOCHENENDE! ICH BIN ÜBERGLÜCKLICH, ES MIT DIR ZUSAMMEN ERLEBT ZU HABEN. HDL, JO
JO, DU HAST ABSOLUT RECHT! ES WAR DAS BESTE WOCHENENDE ALLER ZEITEN! ICH VERSPRECHE DIR, DASS ES NICHT DAS LEZTE GEWESEN IST. KOMM GUT NACH HAUSE! ICH MUSS JETZT MEIN HANDY AUSSCHALTEN. ICH MELDE MICH SPÄTER! HDL, GRACE
Plötzlich erinnerte sie sich an den Brief, den Jo ihr am Bahnhof noch gegeben hatte. Sie kramte in ihrer Tasche herum und hielt ihn eine Minute später aufgefaltet in der Hand, gespannt, was Jo wohl geschrieben hatte.
My Soul Mate,
wenn ich auch vor unserem gemeinsamen Wochenende schon glaubte, in dir meine beste Freundin aller Zeiten gefunden zu haben, so bin ich jetzt tief und fest davon überzeugt, dass es einfach Bestimmung war, dass wir zueinanderfinden. In deiner Gegenwart fühle ich eine Vertrautheit, die ich nie zuvor kannte. Ich habe das Gefühl, dir einfach alles erzählen zu können. Spürst du es auch? Wir sind uns so ähnlich, ich kann nur immer wieder feststellen, dass wir wohl seelenverwandt sein müssen, wie wir es ja schon von Anfang an wussten.
Klingt es sehr verrückt, wenn ich dir sage, dass dies wohl das
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