Graciana - Das Rätsel der Perle
gefunden hatte, war er seinen widerstreitenden Gefühlen für sie hilflos ausgeliefert.
Eines jedoch war genau wie in Josselin und in Lunaudaie: sein wildes Begehren nach ihr!
Er wollte sie besitzen, sie erobern, sie um sich fühlen und sich in ihr verlieren und vergessen, wer er war.
Der Wein, den er in so reichen Mengen genossen hatte, trug dazu bei, dass er zielstrebig zur Sache kam. Seine Hand fuhr unter die raschelnden Röcke der prächtigen Robe, glitt zwischen Gracianas Schenkel, berührte sie dort.
»Du bist bereit für mich«, raunte er heiser und zog sie von der Tür fort in den Raum hinein. »Komm, beug dich hier über den Tisch ...«
Sie hatte keine Ahnung, was er wollte, aber sie wehrte sich auch nicht. Sie wollte es auch gar nicht, denn es verlangte sie ebenso sehr nach ihm wie ihn nach ihr.
Die Arme auf den Tisch des Herzogs gestützt, ließ sie zu, dass Kérven ihr die Röcke hochschob und auf erregende Weise über ihren Po und ihre Schenkel strich.
Graciana erzitterte unter seinen Liebkosungen. Erregende Schauer liefen ihr über die Haut, während Kérven geschickt seinen sinnlichen Angriff fortsetzte.
Noch nie hatte Graciana etwas Ähnliches empfunden. Eine Mischung aus hilflosem Ausgeliefertsein und dem Wunsch, sich bedingungslos hinzugeben. Ihr Schoß brannte, und die streichelnden Finger, die sie lockten und verführten, entlockten ihr leise Schluchzer der Ekstase. Kérven fand die empfindsame Stelle und liebkoste sie, bis Graciana verzweifelt um Gnade bat.
»Lass mich nicht länger warten«, flehte sie Kérven an, überwältigt von ihren Gefühlen. »Komm zu mir! Ich brauche dich so sehr!«
Kérven, der selbst heftig nach Atem rang, gab das quälende Spiel endlich auf, um den Bänderverschluss seiner Beinlinge zu lockern. Es erfüllte ihn mit wilder Lust, Graciana so zu sehen, vorgebeugt, bereit für ihn.
Graciana schrie leise auf, als sie spürte, wie er mit einem machtvollen Stoß in sie eindrang, sie ausfüllte, ihr das Gefühl gab, endlich wieder mit dem fehlenden Teil ihrer selbst vereint zu sein.
Ihre Welt zerstob in einem Sternenregen, entführte sie in ein anderes Universum, in dem nur die Gesetze reinen Verlangens galten. Ihre Arme gaben nach, sie fiel kraftlos zwischen die Pergamente des Herzoges, aber Kérven hielt sie und führte sie durch das Feuer dieser Begegnung.
Verloren in dem gewaltigen Taumel dieser Vereinigung, die ihn an die Grenzen seines Fühlens führte, war ihm nur eines bei jedem Herzschlag bewusst: Er war endlich wieder mit Graciana zusammen, gab sich ihr genauso bedingungslos hin, wie sie sich ihm schenkte. Diese wilde, ungestüme Vereinigung war das schönste, was er je erlebt hatte.
Er stöhnte auf, während er versuchte, sich zurückzuhalten, bis auch sie den Gipfel ihres Verlangens erreicht hatte. Doch es gelang ihm nicht, sich lange zu beherrschen. Mit zwei tiefen, mächtigen Stößen fand er seine Erfüllung, im selben Moment, als Graciana ihre Zähne in den eigenen Arm grub, damit sie nicht in heller Lust aufschrie und allen verriet, was sie gerade taten.
»O Gott, was habe ich getan?«
Die heisere Stimme drang nur langsam in Gracianas Bewusstsein. Noch ganz benommen von der wilden Vereinigung versuchte sie, sich in der Wirklichkeit zurechtzufinden. Wo um Himmels willen lag sie? Irgend etwas Hartes drückte sich gegen ihre bloßen Brüste, und eine harte Kante stieß ihr gegen die Hüfte.
Sie versuchte sich aufzurichten und fand sich dabei von einer starken Hand gestützt. Es war der Kasten mit den Schreibfedern des Herzogs, der sie gepiekst hatte, und die Kante entpuppte sich als silbern eingelegte Tischplatte.
Mit einem leisen Rascheln rutschten ihre Röcke wieder an Ort und Stelle, während der Rest des Kleides in verführerischer Unordnung ihre bloßen Brüste freigab.
»Ich muss den Verstand verloren haben«, sagte die Stimme erneut, und Graciana blickte endlich Kérven an, der mit hochroten Wangen und fliegenden Händen eher ungeschickt die Dienste einer Kammerzofe an ihrer Robe zu tun versuchte.
»Lasst«, meinte sie versonnen lächelnd und zog die Bänder ihres zarten Hemdes aus seinen Fingern, die viel zu stark und zu groß für diese feine Arbeit waren.
Flink brachte sie Schicht um Schicht wieder an Ort und Stelle, während er halb von ihr abgewandt mit seinen eigenen Kleidern das gleiche tat. Als er sich wieder zu ihr umwandte, nahm sie gerade ein wenig ratlos Stirnband und Schleier ab. Das feenzarte Gewebe hatte arg unter dem
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