Gracie in Love
dicht bei mir.“
Seine Finger schlössen sich um ihre. Er spürte ihre andere Hand auf seinem Rücken.
„Geh vor“, sagte sie leise. „Ich ...“ Sie zog an seiner Hand. „Ich bin gleich hinter dir.“
Obwohl sie dringend verschwinden sollten, hätte Riley nichts lieber getan, als Gracie zu küssen. Doch der plötzliche Stromausfall verhieß nichts Gutes, und so tastete er sich langsam, Gracie im Schlepptau, in Richtung Auto.
„Da herum“, dirigierte er und bog um die Ecke.
Genau in diesem Moment explodierte die Nacht in einem hellen Blitz. Automatisch riss Riley den Arm hoch, wie um sich gegen einen Angriff zu verteidigen. Doch falls da jemand gewesen war, war dieser Jemand bereits wieder verschwunden. Man hörte sich entfernende Schritte, eine Autotür schlug zu. Gerade als die Lichter des Hotels wieder angingen, raste ein Wagen davon.
„Was war das denn?“, fragte Gracie.
„Ich glaube, jemand hat ein Foto von uns gemacht. Und was ich gerne wissen würde: Wer war das und wieso?“
Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012
6. KAPITEL
I ch war es jedenfalls nicht“, sagte Gracie und schwenkte ihre Polaroidkamera.
„Das ist mir klar“, stieß Riley ungeduldig hervor. „Der Blitz kam ja von der anderen Seite.“
Hatte er überhaupt bemerkt, dass sie immer noch Händchen hielten? Es fühlte sich gut an, wie seine Finger ihre umschlossen, warm und stark. Bei jeder anderen Begegnung mit einem attraktiven Mann hätte sie das aufregend gefunden. Doch mit Riley war das etwas anderes. Natürlich, er sah blendend aus und hatte eine enorme Anziehungskraft, aber sie wollte diese Situation keinesfalls überbewerten.
Sie fuhren zurück zu ihr. Riley folgte ihr unaufgefordert ins Haus, was sie unter normalen Umständen auch unter „spannend“ verbucht hätte.
„Ich wüsste wirklich gern, was das gerade war“, grübelte er weiter, als sie in die Küche ging und Kaffee aufsetzte. „Hat uns jemand in die Falle gelockt? Oder hat sich einfach nur jemand einen Spaß erlaubt, als er den Strom ausschaltete und dann Bilder machte?“
Gracie zauberte eine kleine Torte hervor, die der nicht unähnlich war, die sie Riley geschenkt hatte. Diese hier war allerdings unverziert. „Das klingt doch beides völlig absurd. Wer sollte uns denn hereinlegen?“
„Vielleicht hat uns Pam aus einem bestimmten Grund zu diesem Hotel geführt. Damit dieses Bild entstehen konnte. Aber wieso?“
Riley ging in der Küche auf und ab und blieb vor ihrem Terminplan stehen. „Was bedeutet das?“, fragte er und las dann laut vor. „Dreihundertsechzig Komma zwei Punkte. Siebzig Rosen aus Dekorfondant, siebzehn kleine, dreiundzwanzig mittelgroße, dreißig große.“
„Das sind die Dekostücke, die ich diese Woche für eine Torte herstellen muss.“ Sie ging ins Esszimmer und kam mit einer großen Mappe zurück, aus der sie eine Skizze der Torte hervorzog. „Es ist ein einfaches Modell. Eine dreistöckige Torte mit diesen kleinen Pünktchen überall und einem Kranz aus Rosen rund um jede Tortenstufe. Die Dekorationen mache ich immer zuerst fertig, sogar die Pünktchen.“ Sie lächelte. „Die Torte selbst ist schnell gebacken. Die meiste Arbeit macht die Verzierung.“
„Apropos“, sagte Riley lächelnd und ging hinüber zu der Arbeitsfläche, auf der der Kuchen stand, „ist der vielleicht für einen besonderen Anlass reserviert?“
„Messer sind in der Schublade.“ Mit dem Finger zeigte Gracie lächelnd darauf. „Bedien dich.“
Dann nahm sie zwei Teller, zwei Kaffeebecher und zwei Kuchengabeln aus dem Schrank.
„Du wirkst sehr ruhig“, stellte Riley fest, als sie etwas gegessen hatten. Sie saßen an dem kleinen Küchentisch.
„Wegen dem, was passiert ist?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Worüber soll man sich da groß aufregen? Trotzdem ist die Sache mit Pam seltsam. Warum ist sie zu diesem Motel gefahren? Sie hätte sich mit dem Typen doch bei sich zu Hause treffen können. Schließlich war es schon dunkel, und er hätte einfach in ihrer Garage parken können. Dann hätte keiner mitbekommen, dass er bei ihr war.“
„Vielleicht hat das alles gar nichts mit Zeke zu tun. Vielleicht hat Pam einfach mit ihm gesprochen, weil sie eine Versicherung braucht.“
„Versuch das mal Alexis beizubringen.“ Gracie seufzte.
Riley aß noch ein Stückchen Torte. „Wie machst du das nur?“, fragte er dann. „Ich habe noch nie so leckeren Kuchen gegessen.“
„Tut mir leid,
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