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Gracie in Love

Gracie in Love

Titel: Gracie in Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery
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Er hatte Pam vor vierzehn Jahren nur aus einem einzigen Grund geheiratet: weil seine Mutter ihm ein schlechtes Gewissen eingeredet hatte. Aber selbst wenn er sich damals nicht ihrem Willen gebeugt hätte, hätte sie ihn niemals weggeschickt.
    „Es tut mir so leid.“ Seine Worte waren ehrlich gemeint, aber sie kamen ihm hohl und unnütz vor.
    Sie nickte, unfähig zu sprechen.
    Riley streckte seine Hand nach ihr aus, ließ sie dann aber auf die Mittelkonsole sinken. Im Stillen verfluchte er sich dafür, dass er sich selbst überhaupt in diese Lage gebracht hatte. Dann beugte er sich zu Gracie hinüber und zog sie tröstend an sich.
    Zuerst zögerte sie, doch dann lehnte sie sich an ihn. Er hatte sie in den letzten Tagen als starke Frau kennengelernt, doch als er sie jetzt so im Arm hielt, spürte er, dass auch sie eine schwache Seite hatte.
    Ihr Körper fühlte sich warm an. Sie hielt sich an seinem Hemd fest, die Stirn hatte sie an seine Schulter gelegt. Riley konnte den süßen Duft ihres Körpers einatmen und dazu eine Spur Vanille, vermutlich vom Backen.
    „Tut mir leid“, flüsterte Gracie zitternd. „Normalerweise kann ich mich zusammenreißen.“
    „Das weiß ich.“
    Und das meinte er auch so. Sie hatte aus dem Nichts ihr eigenes Geschäft aufgebaut. Dazu brauchte es viel Selbstdisziplin.
    Er streichelte ihren Rücken und spürte ihr langes Haar auf seiner Hand. Sie setzte sich anders hin und schlang die Arme um ihn. Dann blickte sie mit Tränen in den Augen und geschwollenem Mund zu ihm auf. Der Drang, sie zu küssen, war mit einem Mal so stark, dass er ...
    „Pam“, sagte er. Irgendetwas hatte sich draußen bewegt.
    „Was?“
    „Pam. Sie ist gerade in ihr Auto gestiegen.“
    „Oh. Oh!“ Gracie richtete sich auf, fuhr sich noch einmal mit den Händen übers Gesicht und sah aus dem Fenster. „Wir müssen ihr folgen.“
    „Bin schon dabei.“
    Riley wartete noch, bis die junge Frau die Einfahrt verlassen hatte und sich langsam entfernte. Dann setzten auch sie sich in Bewegung. Beim nächsten Stoppschild holte er sie fast ein, daher folgte er in langsamerem Tempo, als sie Richtung Stadt fuhr.
    „Wer weiß, wo sie hin will“, stellte Gracie fest. „Hoffentlich fährt sie nicht auf den Freeway. Es ist schon dunkel, und ich habe keine Lust, das Gleiche wie gestern zu erleben.“
    „Wir werden sie nicht verlieren. Pam war nie eine aufmerksame Fahrerin, und daran wird sich wohl nichts geändert haben. Ich kann also ziemlich dicht an ihr dran bleiben.“
    Sie fuhren durch Los Lobos und kamen ans Meer. Als Pam auf den Parkplatz eines kleinen Motels rollte, hielt Riley am Straßenrand vor dem einstöckigen Gebäude.
    „Was will sie hier?“, wunderte sich Gracie.
    Riley warf ihr einen eindeutigen Blick zu. Erschrocken sah sie ihn an.
    „Nein! Du glaubst doch nicht, dass sie sich hier mit Zeke trifft? In einem Motel? Wie geschmacklos! Sie könnten sich doch bei ihr zu Hause treffen.“
    „Aber jemand könnte sein Auto erkennen.“
    „Na klar. Und hier würde es niemandem auffallen.“
    Auch wieder wahr. Aber es musste ja einen Grund dafür geben, warum Pam hierhergekommen war.
    „Wir müssen herausfinden, was sie da drin macht“, stellte Riley fest.
    Gracie nickte. Sie stiegen aus und gingen an dem langen schmalen Gebäude entlang. Riley bemerkte, dass Gracie ihre Kamera dabeihatte. Es hatte wohl keinen Zweck, sie zu bitten, das Ding im Wagen zu lassen.
    Sie bewegten sich langsam, vorsichtig, vermieden das Licht der Straßenbeleuchtung. Bevor sie die Lobby betraten, machten sie noch einmal halt. Pams Wagen stand am anderen Ende des Parkplatzes, von ihr selbst war nichts zu sehen.
    „Sie muss in einem Zimmer sein“, flüsterte Gracie. „Wir müssen herausfinden, welches es ist.“
    Riley überlegte kurz, ob er den Mann an der Rezeption bestechen sollte. Doch das war keine gute Idee in Anbetracht seiner Bürgermeisterkandidatur.
    „Wir könnten versuchen, von außen durch die Fenster in die Zimmer hineinzuschauen“, schlug Gracie vor. „Bei den meisten sind die Vorhänge nicht zugezogen.“
    „Pam ist aber sicher in einem von denen, wo die Vorhänge zugezogen sind.“
    „Da könntest du recht haben.“
    Noch bevor sie eine Entscheidung treffen konnten, hörten sie plötzlich einen lauten Knall, und alle Lichter gingen aus. Schlagartig war alles in Dunkelheit gehüllt.
    „Nicht bewegen“, flüsterte Riley und nahm Gracie instinktiv an die Hand. „Lass uns zurück zum Wagen gehen. Bleib

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