Gracie in Love
herum. Er hatte nur die Hälfte von dem verstanden, was da gerade aus Gracie herausgesprudelt war, aber er erkannte, dass sie völlig durcheinander war. Irgendjemand hatte sie total verunsichert.
Er setzte sich auf die Schreibtischkante neben sie. „Was war das mit Pam?“
„Irgendwoher weiß sie, dass ich Tortenkreateurin bin, und sie hat mir angeboten, ich könnte ihre Profi-Backöfen benutzen. Natürlich gegen Geld. Ich habe mir die Küche eben mal angesehen – sie ist echt toll. Wir haben uns auf die Miete geeinigt, und ab jetzt kann ich dort backen. Und somit gleichzeitig ein Auge auf sie haben.“
„Das klingt nach einem guten Plan. Und wer ist dir in die Parade gefahren?“
Sie sah ihn an. Er sah den Schmerz in ihren Augen.
„Niemand. Es geht mir gut.“
„Gracie, versuch doch nicht, mir etwas vorzumachen! Irgendetwas ist doch passiert.“
Sie schluckte. „Ich ...“ Ein Seufzer. „Vor ein paar Tagen kam meine Mutter bei mir vorbei. Sie war alles andere als happy über das Bild in der Zeitung und den Artikel, der die Vergangenheit wieder aufwühlt. Sie sagte, offensichtlich ginge das Ganze wieder von vorne los. Es wäre ja schon schlimm gewesen, als ich ein Teenager war, aber jetzt wäre es einfach nur erbärmlich.“
Sie ließ den Kopf hängen und sah zu Boden. „Deshalb denke ich, wir sollten vielleicht besser nicht mehr zusammen recherchieren gehen. Du weißt schon, damit die Leute nicht anfangen zu reden. Ich halte einiges aus, aber erbärmlich möchte ich nicht sein. Es ist anstrengend genug, wieder hier zu sein, meine Aufträge zu erledigen und die Sache mit meinen Schwestern ...“
Sie verstummte wie eine alte Musikbox. Riley versuchte sein Bestes, um neutral zu bleiben – vor allem was seine Gefühle für Gracie anging. Aber er schaffte es genauso wenig, ihren momentanen seelischen Zustand zu ignorieren, wie er es damals geschafft hatte, sie zu überfahren.
Er beugte sich zu ihr hinunter und nahm ihre Hände, dann zog er sie aus dem Sessel. Noch bevor sie etwas sagen konnte, hatte er sie in den Arm genommen.
„Die Familie macht einen immer fertig“, murmelte er in ihr Haar. „Mein Onkel hat es mit mir genauso gemacht.“
Sein Atem streichelte ihren Nacken und ließ sie erschauern. Die Stirn an seine Schulter gelegt, musste sie ihm zustimmen. „So habe ich das noch nie gesehen. Aber auch wenn ich es nicht wahrhaben will: Wahrscheinlich ist es genau so.“
„Ich sage dir, ich habe recht.“
Sie musste kichern.
Auch wenn er sie gern länger im Arm gehalten hätte, ließ er sie jetzt los und nahm dafür ihr Gesicht in beide Hände.
„Du bist nicht erbärmlich“, versicherte er ihr. „Das denkt niemand. Wenn deine Mutter so etwas sagt, erzählt sie Unsinn. Ich habe keine Ahnung, welche Laus ihr über die Leber gelaufen ist, aber das ist nicht dein Problem. Hast du mich verstanden?“
Gracie nickte stumm. Es hatte den Anschein, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. Er versuchte, stark zu sein, denn er konnte es nicht ertragen, Frauen weinen zu sehen. Also tat er das Einzige, von dem er dachte, dass es sie ablenken könnte.
Er küsste sie.
Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012
8. KAPITEL
D as ist wirklich keine gute Idee, dachte Gracie, während sie ihre Arme um ihn schlang. Eigentlich müsste sie sich wehren, sich losmachen, stark bleiben ...
Scheiß drauf, war ihr nächster Gedanke, und sie schloss die Augen, um sich ganz seinem Kuss hinzugeben. Riley roch gut, er fühlte sich gut an und schmeckte auch gut. Warum sollte sie sich das entgehen lassen?
Seine Finger streichelten ihr Gesicht, und er küsste sie heftiger. Sie erwiderte seinen Kuss wie verzaubert und war bereit, die Welt um sie herum zu vergessen. Die Berührungen seiner Zunge erzeugten eine Gänsehaut nach der anderen.
Am liebsten würde sie in seinen warmen Körper hineinkriechen, dann müsste sie nie wieder frieren. Er fühlt sich so stark an, huschte es ihr durch den Sinn, als sie seinen Rücken streichelte. Stark und zuverlässig.
Begierde erwachte in ihrem von Lust gefolterten Körper, erstickte alle Vernunft, und sie fing an sich vorzustellen, wie sie es tun könnten. Der Schreibtisch war groß genug, und sicher konnte man auch die Tür abschließen. Eine oder zwei Stunden in Rileys Armen würden reichen, damit sie ihre Sorgen vergaß.
Sie drängte sich an ihn, rieb ihren Körper an seinem, wollte ihn überall berühren. Ihre Brustwarzen stellten sich
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