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Gracie in Love

Gracie in Love

Titel: Gracie in Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery
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dich nicht zwingen, es mir zu verraten“, beschwichtigte sie. „Aber wünschen würde ich es mir schon.“
    „Deine Schwester ist etwas überspannt. Ich gebe ja gerne zu, dass ich mich in den letzten Wochen vielleicht etwas seltsam benommen habe. Aber wenn es im Supermarkt mal länger dauert, denkt sie immer gleich, ich wäre mit der Kassiererin durchgebrannt.“
    Das klang für Gracie nicht nach dem perfekten Eheglück. „Und wie kommt sie auf so was?“
    „Ich habe keine Ahnung. Ehrlich! Ich liebe deine Schwester mehr als alles andere auf der Welt. Sie spinnt in manchen Dingen, aber sie ist wunderbar und liebevoll, und mit ihr ist es nie langweilig. Das weißt du.“
    Er lächelte, und auch wenn seine Worte immer noch etwas Unbehagen in ihr auslösten, war sie doch beruhigt. Schließlich kannte sie ihre Schwester selbst nicht besonders gut.
    „Ich muss los und mich um meinen Kandidaten kümmern“, sagte Zeke und küsste sie auf die Wange. „Danke.“
    Wofür er sich bei ihr bedankte, wusste sie nun wirklich nicht. Nachdenklich sah sie ihm nach.
    Immer noch hatte sie das Gefühl, ihre Familie verloren zu haben. Doch ihr wurde zum ersten Mal bewusst, dass sie sich diese „Verbannung“ später selbst ausgesucht hatte – auch wenn sie gegen ihren Willen weggeschickt worden war. Eigentlich hätte sie jederzeit zurückkehren können. Gut, sie fühlte sich wie eine Fremde in ihrer eigenen Familie. Aber was hatte sie selbst dagegen unternommen?
    Darüber musste sie mal nachdenken.
    Am nächsten Morgen packte Gracie ihre Zutaten, die Kuchenformen und die anderen Utensilien zusammen, lud sie in ihr Auto und fuhr zu Pams Bed & Breakfast am Meer.
    Sie kannte das Gebäude noch aus ihren Kindertagen. Damals hatten Gerüchte über eine Landung von Außerirdischen kursiert, die das Haus zu einem unwiderstehlichen, aber gleichzeitig auch total gruseligen Ort machten. Die älteren Jugendlichen trafen sich hier zum Stelldichein, und die jüngeren bewiesen ihren Mut dadurch, dass sie hoch zur Tür rannten und klopften.
    Gracie hatte sich damals nur bis auf die Veranda getraut, die wirklich sehr beeindruckend war. Jetzt parkte sie hinter dem Gebäude, gleich würde sie hineingehen und dort ihren neuen Arbeitsplatz einrichten. Außerirdische hin oder her, sie musste ihre Torten fertigstellen.
    Aus Höflichkeit klopfte sie kurz an, dann schloss sie mit dem Schlüssel auf, den Pam ihr überlassen hatte.
    Wie beim ersten Anblick schlug ihr Herz auch jetzt so wild wie bei einer Frischverliebten. Nur war es kein Mann, der sie in diese Hochstimmung versetzte, sondern die nagelneuen, funkelnden Küchenarmaturen aus rostfreiem Stahl, die riesigen Arbeitsflächen und die großen Fenster, durch die hell die Vormittagssonne schien.
    Nach dem Einräumen machte sie sich sofort an die Arbeit. Sie rührte eine Backmischung an und verteilte sie auf verschiedene Backformen, setzte dann einen sogenannten Kamin in die größeren Formen ein und schob alle Formen in den Ofen.
    Als sie gerade den Timer gestellt hatte, hörte sie ein anderes Fahrzeug parken. Sie sah aus dem Fenster. Es war Pam, die in diesem Moment aus ihrem Lexus stieg.
    Mitten im Backen konnte sie schlecht verschwinden, also wappnete sie sich mit einem aufgesetzten Lächeln und hoffte, die Begegnung mit Pam würde nicht allzu lange dauern.
    „Hallo“, begrüßte sie Pam betont fröhlich. „Wie geht’s?“
    „Super.“ Pam ließ mehrere Kataloge mit Tapetenmustern auf die Anrichte fallen. „Ich kann mich endlich der Einrichtung der Zimmer widmen, das macht Spaß.“
    Obwohl sich Gracie zur Feier des Tages schick gemacht hatte – sie trug eine Baumwollbluse zur schwarzen Hose -, fühlte sie sich neben Pam in einer schicken Velourslederhose samt passendem Jackett und sexy Mieder darunter mal wieder völlig schlampig.
    „Ich kam gerade an der Schule vorbei“, meinte Pam jetzt. „Es war knallvoll. Riley hat dort eine Rede gehalten.“
    „Ach ja?“ Gracie tat so, als wüsste sie nichts davon. „Läuft seine Kampagne gut?“
    „Hoffentlich.“
    Gracie versuchte, keine Reaktion zu zeigen, doch offensichtlich gelang ihr das nicht. Pams Grinsen war nicht zu übersehen.
    „Das meine ich wirklich ernst“, sagte sie. „Das mit uns ist so lange her. Ich war damals jung und dumm und hege wirklich keinen Groll gegen Riley. Außerdem finde ich Franklin Yardley einfach nur gruselig. Er war schon Bürgermeister, als ich in der Oberstufe war, und ich bekam damals von ihm mein

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