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Gracie in Love

Gracie in Love

Titel: Gracie in Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery
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normalerweise Kuchen gar nicht so mag. Was ist Ihr Geheimnis?“
    Gracie lachte. „Tut mir leid – das wird nicht verraten. Ich habe ein Jahr lang mit verschiedenen Rezepten experimentiert, bis ich das richtige gefunden und perfektioniert hatte. Es ist ein klassisches Rührkuchenrezept, das ich je nach Geschmacksrichtung, zum Beispiel für Schokoladenkuchen, entsprechend abwandle.“
    „Und an was arbeiten Sie gerade?“, wollte Neda wissen.
    „Nicht den Verstand zu verlieren. Im Moment ist absolute Hochsaison. In den kommenden elf Wochen muss ich pro Woche im Durchschnitt drei Torten anfertigen. Danach wird es wieder ruhiger, mit nur zwei Torten pro Woche. Es kommt immer darauf an, wie aufwendig die Designs sind. Für Torten, die einfacher dekoriert sind, benötige ich zwischen zwanzig und dreißig Arbeitsstunden. An komplizierteren Modellen arbeite ich doppelt so lang.“
    „Und Sie arbeiten allein. Das heißt, Sie sind ganz schön eingespannt.“
    Gracie nickte. „Das ist richtig. Allerdings kann ich Zeit einsparen, indem ich die Dekorationen sozusagen schubweise herstelle. Vieles kann man auf Vorrat anfertigen.“
    „Sie machen also alles selbst, das ist ja toll! Da kenne ich andere Beispiele. Viele Tortenkreateure sparen an diesen Details. Und ich muss sagen, bei den Preisen für solche Torten finde ich das unverschämt.“
    Gracie führte ihre Besucherin ins Esszimmer, wo Hunderte von Blütenblättern und Blumen auf Tabletts trockneten.
    Neda ging näher heran. „Sind das fertig gekaufte Plastikblumen?“
    „Nein. Die sind essbar, und ich habe sie selbst gemacht.“
    „Ist nicht wahr!“ Neda betrachtete die kleinen Kunstwerke ganz genau. „Sie sind aus Zuckerguss! Sie machen sogar die Blätter alle selbst?“
    „Jede einzelne Blume und jedes einzelne Blatt fertige ich einzeln an.“
    Sie gingen zurück in die Küche, wo eine zweistöckige Torte für eine Brautparty stand.
    „Wie bekommen Sie die Glasur so gleichmäßig hin?“, fragte Neda bewundernd. „Das sieht toll aus.“
    „Diese Torte hat eine Glasur aus Buttercreme und einen Überzug aus Fondant, deshalb sieht sie so glatt aus. An den Seiten wird die Torte mit Pünktchen in zwei verschiedenen Größen verziert.“ Gracie zeigte ihr, wie man sie festmachte. „Und das Unterteil der Torte werden rundherum Rosen zieren.“
    Sie nahm eine ihrer vorgefertigten Rosen und steckte sie vorsichtig in die Torte. „Das Dekorieren ist nicht schwer, aber zeitaufwendig.“
    Neda lachte. „Aber Sie müssen die Torte mit allen Designs ja auch entwerfen!“
    „So ist es.“
    „Das könnte ich nie.“ Neda legte ihren Notizblock ab und kramte in ihrer Handtasche nach der Digitalkamera. „Ich mache erst mal ein paar allgemeine Bilder, und dann würde ich Sie gerne dabei fotografieren, wie Sie diese Torte dekorieren.“
    „Gerne.“
    Gracie arbeitete weiter an der Torte, während Neda durch die Küche ging, Bilder schoss und Fragen stellte.
    „Warum ausgerechnet Hochzeitstorten?“
    „Das macht mir einfach Spaß. Ich überlege mir gerne neue Designs. Und es freut mich, wenn ich einen Beitrag zum schönsten Tag im Leben eines Paares leisten kann.“
    „Haben Sie auch schon Katastrophen erlebt?“
    Gracie seufzte. „Jemandem ist irgendwann mal die oberste Etage runtergefallen. Der Bruder der Braut hatte die Torte bei mir abgeholt – sie war in sechs Kartons verpackt, und ich sollte sie später zusammenbauen. Doch dann erreichte mich ein panischer Telefonanruf, die oberste Etage wäre heruntergefallen und kaputt gegangen. Natürlich inklusive des antiken, glasgeblasenen Schmuckornaments.“
    Neda sah sie gespannt an. „Und was haben Sie gemacht?“
    Während Gracie drei Rosen feststeckte, erzählte sie weiter. „Ich hatte für den nächsten Tag noch eine weitere Tortenbestellung. Die beiden Torten waren etwa gleich groß. Also stellte ich einen neuen obersten Tortenboden für Braut Nummer zwei in den Ofen und veränderte die Dekoration an der anderen Torte. Trotzdem hatten wir ja kein Schmuckornament mehr, also rief ich im Blumenladen an. Als ich bei der Hochzeitsgesellschaft eintraf, hatte der Florist schon fünf Dutzend Miniaturrosen in den Brautfarben dort angeliefert.“
    Gracie erschauderte bei der Erinnerung. „Es war eine dreistöckige Torte mit Holzstäbchen dazwischen, man konnte also den Aufbau sehen. Ich hatte knapp eine Stunde Zeit, um die Torte zu retten. Also entfernte ich beinahe die gesamte ursprüngliche Dekoration, damit die

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