Gracie in Love
die Hand.
„Herzlichen Glückwunsch“, sagte er.
„Vielen Dank. Wir sind total glücklich.“ Trotzdem sah Mac ein wenig verwirrt aus. „Es geht nur alles ein bisschen schnell. Ich dachte, wir hätten ein paar Monate Zeit damit, aber es hat wohl gleich beim ersten Mal geklappt.“
Gracie und Jill setzten sich wieder. „Bist du schockiert?“, wollte Gracie wissen.
„Und wie“, antwortete Jill lachend. „So sehr, dass ich mir noch gar keinen Baby-Ratgeber kaufen konnte.“
Riley beobachtete die beiden Frauen. War Gracie auch schwanger? In ein paar Tagen würden sie es erfahren. Und wenn ja? Er würde sicher nicht die Formulierung wählen: „Es hat gleich beim ersten Mal geklappt.“
„Na, da haben wir ja einen Grund zum Feiern!“
Riley sah sich um und bemerkte zwei ältere Frauen, die neben ihrem Tisch standen. Er wollte gerade aufstehen, da legte eine von beiden die Hand auf seine Schulter.
„Bleiben Sie ruhig sitzen. Aber ich weiß gute Manieren durchaus zu schätzen.“
Mac rutschte nervös auf seinem Stuhl hin und her. „Riley, darf ich dir Wilma vorstellen? Sie ist meine Sekretärin im Sheriff-Büro.“
„Hallo.“ Die kleinere der beiden Frauen sah ihn an. „Das ist meine Freundin, Eunice Baxter.“
„Meine Nachbarin“, flüsterte Gracie. „Hallo, Mrs. Baxter.
„Hallo, Gracie. Ihr beide seid ein wunderbares Paar.“ Eunice drückte Riley die Schulter. „Schön, dass Sie Vernunft angenommen haben, Riley. Gracie wusste schon immer, wie man richtig liebt. Wenn ich daran denke, was sie damals alles unternommen hat, um Ihre Aufmerksamkeit zu erlangen ... Da geht mir richtig das Herz auf, wenn ich Sie jetzt so mit ihr sehe.“
Riley wusste nicht, wie er reagieren sollte. „Ah. Ja, Ma’am.“
Eunice kicherte. „So feine Manieren. Ich mochte Ihre Mutter sehr gerne. Schade, dass sie das nicht mehr erleben kann. Sie wäre sicher stolz auf Sie.“
„Dann lassen wir Sie jetzt mal in Ruhe“, sagte Wilma. „Schönen Abend noch.“
Die beiden alten Damen gingen. Gracie rieb sich die Schläfen.
„Ich habe euch gewarnt“, sagte sie. „Ich wusste es! Die Leute würden uns sehen und sofort anfangen zu reden.“
Jill tätschelte ihr den Arm. „Du bist eben eine Legende hier. Damit musst du leben.“
„Könnte ich nicht vielleicht etwas anderes sein? Ein Brückenpfeiler vielleicht? Ich wäre ein toller Pfeiler.“
„Vielleicht gewinnt Riley die Wahl ja doch, wenn man ihn mit dir sieht“, überlegte Mac.
„Das bezweifle ich“, sagte Gracie. „Vermutlich werde ich ihn eher ein paar Stimmen kosten.“
„Alles in Ordnung“, tröstete Riley sie. „Ich bin nicht nach Los Lobos gekommen, um zu verlieren. Mach dir da mal keine Gedanken.“
„Ich kann nichts dagegen tun. Mir Gedanken zu machen ist mein Hobby.“
„Dann verschieb es auf morgen. Heute Abend wollen wir uns amüsieren. Einverstanden?“
Sie nickte.
Die Kellnerin kam, um die Bestellung aufzunehmen. Riley und Mac entschieden sich für ein Bier, Gracie und Jill wählten Eistee.
Wieso trank Gracie nichts? Seit besagtem Abend und ihren Champagnerspielchen hatte sie seines Wissens gar keinen Alkohol mehr getrunken, und auch ihr Champagnerglas war am nächsten Morgen noch so gut wie voll gewesen. Ob sie erst abwarten wollte, was der Schwangerschaftstest ergab?
Natürlich bestand die Möglichkeit, dass der Test positiv ausfiel, aber erst in diesem Moment wurde ihm das richtig bewusst.
Und wenn? Was sollte er dann tun? Sie heiraten?
Eigentlich hätte jetzt ein Gefühl von Frust und Panik einsetzen müssen, das ihn damals angesichts dieser Aussichten bei Pam befallen hatte – aber zu seiner eigenen Verwunderung blieb es aus. Er war nicht einmal wütend. Was hatte das bloß zu bedeuten?
Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012
16. KAPITEL
N eda Jackson stellte sich als freundliche, attraktive Mittzwanzigerin mit toller Zopffrisur heraus. y s Gracie begutachtete die beiden Zöpfe und fragte sich, ob sie diese Frisur auch einmal ausprobieren sollte.
„Schön, Sie kennenzulernen“, sagte Neda, als Gracie sie in ihr Häuschen führte. „Bei meiner Recherche habe ich herausgefunden, dass alle Ihre Kundinnen, mit denen ich gesprochen habe, ganz begeistert von Ihren Torten waren. Eine Braut lud mich sogar ein, ein Stück zu kosten. Sie hatte ihrer Mutter extra aufgetragen, mir ein Stück aufzuheben.“ Nedas dunkle Augen glänzten. „Es war köstlich! Und das sage ich, die
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