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Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral

Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral

Titel: Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Berling
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Abgesandten der Assassinen abwiegelnd – nicht ohne leichten Vorwurf – erklärte: »Das haben wir alles hinter uns. Als der arme Junge, der sich natürlich mittellos durc h schlagen mußte und sich auch seinen ›Umgang‹ nicht au s suchen konnte, endlich in Konstantinopel g e strandet war, habe ich mich seiner angenommen – ich verbürge mich für sein Wohlergehen, falls das Tante Lau-rence beunruhigt.«
    »Ich gehe nicht zurück nach Otranto!« maulte Hamo auch gleich wie ein ungezogenes Kind.
    »Mußt du auch nicht!« hieß ihn Nicola schweigen. »Es deucht mich allerdings köstlich«, wandte sich der B i schof mit ironisch hochgezogener Braue an Crean, »wenn sich ein Ismaëlit besorgt nach dem Konsum von cannabis sat i va, vulgo ›Haschisch‹, erkundigt – ist es der Übereifer des Konvertiten? Hat doch Hassan-i-Sabbah, auf den Ihr Euch sonst so gern beruft, zum Gebrauch der Droge ermuntert!«
    Crean war anzusehen, daß er mit sich kämpfen mußte, den Affront des Bischofs zu schlucken; er schaffte es nicht: » Keyf ist ein geistiger Zustand, den schadlos zu erreichen es langer Übung und großer Disziplin verlangt. Ich sehe in Euch nicht den geeigneten Lehrmeister.«
    »Auch das Belehren anderer ist eine Kunst«, antwortete della Porta spitz, »der man sich mit Enthaltsamkeit unte r ziehen sollte. Laßt mir als bereits Unverbesserlichem die Freiheit der Fehlentscheidung, und« – er deutete auf H a mo – »räumt dem heranwachsenden Jüngling das Recht ein, selbst herauszufinden, was ihm nutzt und frommt.« Nicola löste die Spannung mit einem Lachen auf. » ÃçñÜóêù ä ’ á ἰ å ἱ ðïëë ἀ äéäáóêüìåí ïò … Und wenn Ihr vom Guten aus Alamut oder vom Feinsten aus den Be r gen von Masyaf etwas bei Euch habt, dann sollen die Pagen gleich die Pfe i fen bringen!«
    Da Crean mit einem an Hamo gerichteten Seufzer Platz nahm und in seine Taschen griff, klatschte der Bischof in die Hände. » ’ Ùò ìÝã á ôï ìéêñüí Ýóôßí Ýí êáéñö äï ϑ Ýí …«
    Die Hirtinnen
    Punt ’ razena, Sommer 1246 (Chronik)
    Die Frühlingslüfte waren verweht, der warme Wind ha t te die Schneeschmelze gebracht, die Franziskaner fielen ve r fault und verrottet stückweise von den Bäumen, und ich setzte durch, daß sie wenigstens ein christliches B e gräbnis erhielten, auf dem kleinen Herrgottsacker hinter der Ki r che.
    Zu Beginn des Sommers war auch das neue Räuche r haus aus festem Stein errichtet, und das Innere des Gotte s haus wies keine Spuren seiner schmählichen Vergange n heit mehr auf – außer den in die Wand gekratzten letzten Worten meiner armen Brüder. Ich predigte jeden Morgen und jeden Abend den alten Weibern des Dorfes das Eva n gelium, und tagsüber streifte ich in der Gegend u m her.
    Kaum hatte sich die Schneedecke von den Hängen ve r zogen, sprießte auf den Almwiesen eine gar bunte Blume n pracht, Bienen summten und labten sich am Nektar, wie auch die prächt ig en Schmetterlinge und leuchtenden Käfe r lein. Und des Nachts ergötzte ich mich des Leibes meiner jungen Braut.
    Rüesch kam zwar immer noch verstohlen über die Leiter in meinen Verschlag bei den Ziegen, doch wahrschei n lich wußte der ganze Ort über unser Liebesverhältnis, und ihre Eltern drückten beide Augen zu – und mir die Hand. Uns e re Verlobung galt als ausgemacht, und unsere Heirat stand unmittelbar bevor. Es lag an dem Vater, vor den Rat der Ältesten zu treten und dessen Zustimmung zu erfragen. Xaver war längst dazu bereit, doch er wartete darauf, daß seine einzige Tochter ihn darum bat, und R ü esch wollte meiner sicher sein – nicht eines resignierten Einverstän d nisses, sondern meines Herzens.
    »Ich bin ein Mädchen aus einem Volk, das in der Fre m de lebt, in selbstgewählter Einöde von Ziegen und Bergen –«
    »Du bist so sprunghaft, meckernd wie sie«, antwortete ich ihr lachend und drückte sie an mich, »doch dein Ve r stand ist so klar wie die Luft; dein Wille, mein Zic k lein, geschehe!«
    Sie schubste mich ärgerlich von sich. »William«, schnaubte sie angriffslustig, »ich will keine Ergebenheit, ich will, daß du mich jauchzend liebst!«
    »Rüesch«, sagte ich, und meine Hand fuhr ihr zwischen die Schenkel, die sie sofort zusammenpreßte, »wenn ich Juchzer ausstoße wie du bei deinen Geißen, dann fällt der Xaver von seiner Ofenbank und Alva in Ohnmacht.« Me i ne streichelnd bohrenden Finger gaben nicht auf, hatten sie doch das Naß des Gärtleins

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