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Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral

Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral

Titel: Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Berling
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sie noch, die hölzernen Kostümständer, auf denen die Kleider und Rüstungen der Mitspieler hingen, die ›Schwarzen‹ auf der einen, die ›Weißen‹ auf der and e ren Seite. Nur die Schilder der Krieger wiesen das wirkl i che Wappen der Edelleute auf, die sich als ›Vasallen‹ ve r dingen mußten; denn es wurde heftig gewettet, und der Hofstaat sah eine hohe Ehre darin, die spielführenden Ka i sersöhne finanziell zu unte r stützen! ×ñýóéïí ä ’ ï ὺ ä ἐ í ὄ íåéäïò …« Der Bischof lächelte wehmütig bei der Vo r stellung dieses Zeitvertreibs, den er nich t m ehr miterlebt hatte und den aufleben zu lassen seine Stellung ihm untu n lich erscheinen ließ. »Dort siehst du noch die Gestelle, in die sich die ›Türme‹ zwängen mußten, und die ›Rösser‹ der Reiter; sie zu b e setzen überboten sich die Günstlinge.«
    »Und der König und die Königin?« wollte Hamo wi s sen.
    »Sie durften nur von nächsten Angehörigen des Kaise r hauses dargestellt werden, wahrscheinlich in eigens dafür gefertigten kostbaren Roben«, antwortete Nicola. »Und dann konnte man das ganze Spielfeld unter Wasser se t zen, was sicher den Spaß noch vergrößerte. Siehst du die Ve r tiefungen für das Schwarze Meer, das Marmara- und das Mittelmeer? Diese Flächen waren immer geflutet, so daß man ordentlich nasse Füße bekam, wenn man nicht beim Schlagwechsel sowieso ausrutschte und ins Wasser fiel.«
    »Also, mir ist ein echter Ritterkampf lieber«, sagte H a mo, »das ist doch Kinderei!«
    »Schach ist immer auch Erziehung zum strategischen Denken, zum ðïëéôéêïò !« verwies der Bischof seinen u n gestümen Schützling, diesen kleinen Barbaren aus Apulien. »Wenn ich meinem Kastellan befehle, von A n tiochia nach Zypern überzusetzen, dann ist das im Grunde nichts and e res, als wenn ich meinen Turm von h-1 nach f-1 rochieren lasse, wie die Araber als kühle Mathematiker sich ausdr ü cken, oder mein Gegner zieht seinen Botschafter von Ik o nion nach Konstantinopel zurück, so ist das im Wortlaut, nicht aber in der Sache anschaul i cher als ›Läufer von c-3 nach e-5‹.«
    »Otranto ist auch noch drauf, dort die Spitze!« Mit di e ser Entdeckung war dann auch Hamos Interesse an der Welt erloschen, er gähnte gelangweilt.
    »Müde?« Der Bischof klatschte viermal in die Hände, und bald darauf erschien ein Knabe und servierte drei Schalen eines heißen Getränks dunkler Färbung »Trink!« sagte Nicola auffordernd und nahm selbst eine vorsichtig zu den Lippen. »Es ist zwar Gift, aber in wohldosierter Menge weckt es die Lebensgeister!«
    Hamo schüttelte ablehnend den Kopf, schaute einen A u genblick erstaunt auf die dritte Schale und lehnte sich in die Kissen zurück, die die Marmorstufen bedeckten.
    Der Bischof lagerte sich neben ihm. »Was Otranto anb e langt, willst du nicht doch deiner Mutter eine Nachricht zukommen lassen?« insistierte er in einem Tonfall, der zeigte, daß dieses Thema nicht zum erstenmal angeschni t ten wurde und ihm die störrische Haltung Hamos durchaus geläufig war. Der antwortete auch gar nicht erst. »Irgen d wann stöbern sie dich doch auf, Freunde oder Feinde, da deucht es mich doch besser –«
    »Ich habe keine Freunde«, beschied ihn Hamo patzig.
    »Dann kann ich dich ja auf einen Besuch vorbereiten, der dir nicht feindlich gesinnt ist, aber ein starkes Interesse an deinem Bericht zeigt, was dir denn nun wirklich in den Alpen geschehen ist –«
    »Wer?« Hamo fuhr hoch in unsicherer Abwehr. »Der edle Herr Crean de Bourivan!«
    »Der?« Hamos Ausdruck zeigte alles andere als Begei s terung. »Ich will ihn nicht sehen!«
    »Aber er dich! Und er hat auch Macht und Vollmacht dazu! Êá ὶ êýíéåñïí ἄ ëëï ðïô ’ ἔ ôëç Ϛ .«
    Hamo zupfte affektiert seine Toga zurecht und klatschte in die Hände. »Wir lassen bitten!« rief er und fügte leise hinzu: »Bevor die Willkommensbrühe kalt wird«; er wies mit der Gestik des Bischofs auf die dritte Schale.
    Crean trat von der Terrasse her ein, was zeigte, daß sein Auftritt abgesprochen war. Er nickte auch Nicola nur ei n vernehmlich zu und gab sich auch keine Mühe, Hamos stumme Abneigung zu überbrücken. Er setzte sich an den Schachtisch und begann die umgestoßene Partie wieder aufzubauen.
    »Ich höre«, wandte er sich nach einiger Zeit auffordernd an den Jungen. »Wenn du allerdings das dir anvertraute Unternehmen geführt hast wie deine Figuren hier, mü s sen wir uns wohl auf eine

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