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Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral

Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral

Titel: Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Berling
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saiken ausgeschmückten Raum, der den Vorteil hatte, im Herzen der Mauern verborgen zu liegen. Seine Existenz war nur wenigen bekannt, und diese wußten nur um e i nen einzigen Zugang. Er hatte aber sechs Türen, und eine si e bente war der anscheinend festgemauerte Thron des Hau s herrn, der die Treppe abschloß, welche hinunter zu de r g roßen Ziste r ne des Justinian führte und von da aus den Hafen unges e hen per Boot erreichen ließ. Hier, in der Kapelle, hat Nic o la della Porta seine Schätze angehäuft, die er in über zehn Jahren Tätigkeit im Dienst vieler He r ren – und der meisten gleichzeitig – zusammengerafft hatte. Daß er seine Schat z kammer dem Fremden, den er noch nie vorher gesehen ha t te, so freimütig öffnete, zei g te das besondere Verhältnis zu seinem Besucher.
    »Die Kiste mit dem Tafelsilber«, meinte der Emir, am ü siert über die ihm vorgeführten Prunkstücke, »das ich auf Reisen so bei mir führe, dürft Ihr auch hierher schaffen lassen.« Als er sah, daß sein Gegenüber die Mundwinkel geringschätzig verzog, fügte er schnell hinzu: »Laßt es ei n schmelzen, es besteht aus massivem Gold!«
    Nicola seufzte erleichtert. »Wie kann ich meinem Herrn und Wohltäter, dem erhabenen Ayub, Gott schenke ihm ein langes Leben –«
    »Der Sultan will wissen«, unterbrach ihn der Jüngere knapp, »von wo und wann er den Kreuzzug des französ i schen Königs erwarten muß – falls es unserem Freund Friedrich nicht gelingt, dieses Unternehmen zu verhi n dern?«
    Nicola della Porta überlegte nicht lange. » ¼ ÷ñÞóéì ’ åßäþò ïý÷ ü ðüëë ’ åßäþò … Zypern wird als Sammelh a fen dienen. Die Vorbereitungen werden noch zwei Jahre in Anspruch nehmen. Nicht voraussehbar ist, wie lange Lu d wig dort verweilen wird – oder man ihn aufhalten kann, was ich mir zu empfehlen erlaube –, doch muß der Sultan damit rechnen, daß der Stoß ins Herz zielen, also gegen Kairo gerichtet sein wird –«
    »Wieso?« fragte der Emir ungläubig nach. »Will der König nicht seinen Landsleuten in Akkon zur Hilfe ko m men?«
    Nicola lächelte mitleidig. »Ludwig ist zwar fromm, aber nicht einfältig. Das Heilige Land ist nicht durch zeitwe i lige Besetzung zu retten, sondern nur durch Vernichtung der Macht, die es sonst immer wieder bedrohen wird: Ägy p ten!«
    »An Euch ist ein Stratege verloren gegangen, Bischof – aber ist der König von ebenso klugen wie entschlossenen Beratern umgeben, wie Ihr es ihm sein könntet?«
    »Leider habe ich sein Ohr nicht.« Nicola della Porta l ä chelte geschmeichelt. »Ich würde ihm raten – und mir di e sen Rat gut bezahlen lassen –, auf den Kreuzzug zu ve r zichten oder ihn auf einen formellen Besuch Jerus a lems, natürlich als glorreiche Eroberung verkleidet, u m zumünzen – Friedrich hat ’ s ihm vorgemacht!«
    »Das kann das Oberhaupt aller rechtgläubigen Muslime nicht zulassen!«
    »Dann wird die Kirche nicht davon ablassen, den Fra n zosen auf Euch zu hetzen, zumal Friedrich ihr wohl kaum willentlich zu Diensten sein wird!«
    »Uns wahrscheinlich auch nicht!« bedauerte der Emir lakonisch. »Ihr haltet den Kreuzzug also für eine ausg e machte Sache?«
    »Ich bin das Gold wert, das Ihr mir zahlt, glaubt mir – und jetzt laßt uns zu Tische gehen, ich möchte hören, was Lorenz von Orta diesmal zum Besten zu geben hat!«
    »Nichts, was ich nicht auch erzählen könnte; aber der Herr Legat sieht die Dinge mit einem Humor, der mir mehr und mehr abgeht!«
    »Laßt Euch nicht den Appetit verderben«, lachte der B i schof. » ’ ¢ñéïôïí ìåí ýäùñ, ü äå ÷ñõóüò, …«
    Er ging seinem Gast voran, und kurz darauf standen be i de im Speisesaal des Palastes, dessen hohe Fenster aufs Marmarameer hinausgingen.
    Hamo und Lorenz unterbrachen ihr Schachspiel, das dem Jungen schon deswegen gefallen hatte, weil der Legat so leicht zu schlagen war und sich dessen auch noch freute, vor allem aber, weil er so schön aufregend von seiner Reise ins Heilige Land erzählte, wobei er die Figuren des Brettes zur Illustration heranzog.
    »… hier, das ist Damaskus unter Ismaïl, die weiße D a me, daneben die Türme von Homs und Kerak unter el-Masur Ibrahim und an-Nasir. Diese schwarzen Krieger sind die wilden Cho-resmier. Sie hatten gehofft, vom ägypt i schen Sultan – dort der schwarze König – in Kairo, für ihre Hilfe bei der Schlacht von La Forbie, also Gazah, belohnt zu werden, woran Ayub, mit dem Heer auf Damaskus vo r

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