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Granger Ann - Varady - 01

Titel: Granger Ann - Varady - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur der Tod ist ohne Makel
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ich suchte. Irgendwann stolperte ich durch eine schmale Seitengasse. Es musste einfach die richtige sein. Nicht nur,
weil ich am Ende meiner Kräfte war, sondern auch, weil es
nur eine begrenzte Anzahl an Restaurants in einer Gegend
geben kann, und dieses war das letzte mit einem Namen,
der entfernt an das Raster erinnerte, nach dem ich meine
Suche organisiert hatte. Beneath the Arches , hieß es. Ich hatte also nicht viel daneben gelegen.
Ich ging hinein. Es sah alt aus, und es war ein Gewölbe.
Es ging auf Mittag zu, und das Lokal war gut besetzt. Ich
drückte mich in eine Ecke und bestellte ein Glas Rotwein
und ein Käsesandwich, weil es das preiswerteste Gericht auf
der Speisekarte war. Auf meinem Tisch stand ein Aschenbecher, und darin lag ein Streichholzbriefchen, das genauso
aussah wie das, das Edna mir so stolz gezeigt hatte. Ich
steckte es ein. Ich hatte das richtige Lokal gefunden.
Ich war nicht ganz sicher, wie mir das bei meinen weiteren Nachforschungen helfen konnte. Das Sandwich und der
Wein trafen ein. Während ich aß, dachte ich über das nach,
was ich bisher in Erfahrung gebracht hatte. Ich entwickelte
mehrere Theorien, doch jedes Mal, wenn ich meinte, endlich eine schlüssige Theorie aufgestellt zu haben, verwarf ich
sie zwei Minuten später wieder.
Ich bezahlte meine Rechnung und ging auf die Damentoilette. Unmittelbar vor dem Eingang zu den Toiletten entdeckte ich, genau wie ich gehofft hatte, ein öffentliches Telefon, und Gott sei Dank eines, das mit Münzen funktionierte
und nicht mit Telefonkarten. Ich rief bei den Patels an.
Wie es das Pech wollte, nahm Mr. Patel meinen Anruf entgegen, und obwohl ich ihn bat, Ganesh zu rufen, begann er
eine Unterhaltung mit mir. Ich wollte ihn nicht brüskieren,
doch ich versuchte ihm klar zu machen, dass öffentliche Telefone Münzen fraßen und ich nicht allzu viel Kleingeld besaß.
Schließlich erbarmte er sich und rief nach Ganesh. Meine
Münzen waren fast aufgebraucht.
»Hör zu!«, sagte ich zu Ganesh, bevor er anfangen konnte
zu reden. »Ich habe fast kein Geld mehr, deswegen habe ich
nicht viel Zeit. Ich bin in Winchester, in dem Weinlokal, aus
dem Ednas Streichholzbriefchen stammt.«
»Was denn für ein Streichholzbriefchen?«, fragte Ganesh.
»Du hast mir nur etwas von einer Packung Zigaretten erzählt!«
Aus dem Hörer kam ein gewaltiges Poltern von herabfallenden Kisten, gefolgt von streitenden Stimmen irgendwo hinter
Ganesh. Ich hoffte, dass er mich noch verstehen konnte.
»Sie hatte auch ein Streichholzbriefchen! Unterbrich
mich nicht, Gan, bitte! Ich hab keine Münzen mehr, das hab
ich dir doch schon gesagt. Ich glaube, dass der Mann, den
du auf der Straße gesehen hast, hier unten lebt. Sein Name
ist Jamie Monkton. Es ist der gleiche Mann, der die Zigarettenschachtel hat fallen lassen. Ich bin ziemlich sicher. Und
Gan – Jamie weiß, dass du ihn gesehen hast, also sei bitte
vorsichtig! Er ist ein gemeiner, hinterhältiger Kerl. Ich hab
noch mehr gefunden, einen Brief. Ich denke, es hat alles mit
dem Nachlass zu tun.«
Irgendjemand am anderen Ende der Leitung fing an, mit
einem Hammer gegen irgendwelche metallischen Gegenstände zu schlagen. »Was?«, brüllte er.
»Einem Nachlass! Einem Testament!«, brüllte ich genauso laut. »Einem Stück Papier, in dem steht, wer nach deinem Tod was bekommt!«
»Wenn du all das herausgefunden hast, dann komm jetzt
zurück!« Er klang nicht sonderlich beeindruckt.
»Geht nicht«, antwortete ich. »Ich hab heute jemanden
kennen gelernt, der mir vielleicht noch mehr erzählen kann.
Einen Farmer.«
»Was?«
»Einen Farmer …« Tut-tut-tut. »Ich hab kein Geld mehr.«
»Fran!«
Die Leitung war tot.
    Ich bestellte mir eine Tasse Kaffee und ließ mir Kleingeld
herausgeben. Diesmal rief ich auf der Polizeiwache an und
fragte nach Inspector Janice Morgan. Zuerst hielten sie mich
hin, wahrscheinlich um herauszufinden, was ich wollte,
doch ich ließ mich nicht darauf ein. Ich sagte ihnen, dass ich
entweder mit Janice reden wolle oder gar nicht. Falls sie
nicht im Haus wäre, würde ich später zurückrufen.
    Schließlich stellten sie mich zu ihr durch.
»Fran!« Janice brüllte durch die Leitung, so laut, dass ich um
mein Trommelfell fürchtete. »Was zur Hölle glauben Sie eigentlich, was Sie da machen? Sie hätten die Stadt nicht verlassen dürfen, ohne mich über Ihre Absichten aufzuklären und
mir zumindest Ihre neue Anschrift mitzuteilen! Wo stecken
Sie?«
Ich hatte aus meinem

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