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Granger Ann - Varady - 02

Titel: Granger Ann - Varady - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denn umsonst ist nur der Tod
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sie bestimmt, »außerdem
hat er nicht nur Schiss, so eine Sache zu organisieren, er hat
auch nicht den erforderlichen Grips dazu. Nein, es muss
jemand anders sein.«
Bevor ich antwortete konnte, drang von unten das Geräusch mehrerer sich nähernder Wagen herauf. Wir rannten
beide zum Fenster und spähten zur Straße hinunter.
»Die Polizei hat uns schon entdeckt!«, rief Lauren ungläubig staunend.
Ich wünschte, sie hätte Recht gehabt, doch es war nicht
die Polizei. Es war eine Limousine, ein Wagen, den ich nicht
kannte, gefolgt von einem alten Lieferwagen.
Beide Fahrzeuge hielten. Die Türen des Lieferwagens wurden geöffnet, und Merv und Baz sprangen heraus. Sie gingen
zur Fahrerseite der Limousine. Das Fenster wurde heruntergelassen. Die beiden Männer blieben stehen und bückten sich
zum Fenster hinab. Eine lebhafte Unterhaltung begann.
»Worüber reden sie da?«, fragte Lauren leise, und zum
ersten Mal schien sie Angst zu empfinden.
»Deine Kumpane kriegen ihre letzten Befehle …«, antwortete ich. Merv und Baz standen noch immer gebückt vor
dem Fenster. »… um die Dinge wieder geradezubiegen.«
»Wie meinst du das?« Inzwischen hatte sie jede Spur von
Selbstsicherheit verloren. Sie blickte mich hilflos an.
»Doppeltes Doppelspiel«, erklärte ich. »Jetzt legen sie dich
aufs Kreuz, Lauren. Du hast sie dazu gebracht, aus Geldgier
auf dein Angebot einzugehen, doch langsam wird ihnen alles
zu kompliziert, und sie verlieren den Überblick. Mit einem
Mal erscheint ihnen ein fester Geldbetrag und keine weiteren Stolpersteine als sehr verlockend. Soll jemand anders
sich den Kopf darüber zerbrechen, wie er an das Lösegeld
kommt, wie die Übergabe arrangiert wird und alles andere.
Es geht weit über ihre Fähigkeiten hinaus. Vielleicht ist ihnen auch eben erst klar geworden, dass sie keine Möglichkeit haben, ihr Geld zu waschen, auch wenn sie eine wirklich sehr große Summe in die Finger bekämen. Die Nachricht würde in kürzester Zeit die Runde machen und bei der
Polizei landen.«
Sie blinzelte. »Aber wie?«, fragte sie ohne jede Spur ihrer
früheren Zuversicht.
Jetzt war nicht die Zeit, ihr groß und breit zu erklären, wie
die Ganovenwelt funktionierte. Ärgerlich sagte ich: »Man
nennt es Spitzel, Lauren, für den Fall, dass du dieses Wort
noch nie gehört hast. Merv und Baz wissen, dass irgendjemand reden wird, wenn sie mit mehr als der üblichen Menge
gebrauchter Banknoten in den Taschen herumlaufen. Also
sind sie mit einer stark frisierten Version von dem, was sich
gerade ereignet hat, zu ihrem ursprünglichen Auftraggeber
zurückgekehrt. Sie haben dich und deinen großartigen Plan
sausen lassen und nehmen wieder Befehle von ihrem früheren Boss entgegen.«
Lauren starrte in morbider Faszination hinunter auf die
Straße und den Wagen mit den beiden gebeugten Gestalten.
Sie hob eine Hand an den Mund und kaute nervös auf einem Fingernagel.
»Da unten?«, murmelte sie. »Er ist wirklich da unten im
Wagen?«
»Darauf kannst du wetten!«, sagte ich kalt. »Er war natürlich die ganze Zeit über in dem Glauben, dass er die Befehle
gibt und niemand sonst. Aber jetzt hat er gerochen, dass etwas faul ist, und er weiß nicht, ob er den beiden Trotteln
noch vertrauen kann. Deswegen sitzt er dort unten in diesem Wagen, um sich selbst zu überzeugen, was hier vor sich
geht, und um sicherzustellen, dass Merv und Baz die Arbeit
tun, die er ihnen aufgetragen hat.«
»Und was … ist das für eine Arbeit?«, fragte sie stammelnd.
Es hatte keinen Sinn, ihr etwas vorzumachen. »Die ganze
Geschichte ist inzwischen ein einziges, ausgewachsenes
Chaos. Ich glaube nicht, dass sie einen von uns beiden lebend davonkommen lassen wollen«, antwortete ich also.
»Sie sind hier, um Schadensbegrenzung zu betreiben. Vergiss nicht, soweit es sie betrifft, bin ich noch ein Stockwerk
tiefer gefesselt und mit einem alten Vorhang über dem Kopf
in einem Zimmer eingesperrt. Der Drahtzieher glaubt, dass
du hier oben eingesperrt bist. Keiner weiß, dass ich bereits
die Polizei alarmiert habe.
Den Typen im Wagen hat es ziemlich aus seinem Konzept gebracht, dass er jetzt zwei Gefangene hat. Er glaubt
wahrscheinlich, dass er das Geld immer noch aus Szabo
herauspressen kann. Er ahnt nicht, dass seine beiden Handlanger versucht haben, ihn aufs Kreuz zu legen, und …«, an
dieser Stelle erlaubte ich mir selbst ein gemeines Grinsen,
»… und vorausgesetzt, ihr seid euch nie begegnet, hatte er
ja auch keine Chance,

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