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Granger Ann - Varady - 02

Titel: Granger Ann - Varady - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denn umsonst ist nur der Tod
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bequem hatten.
Ich aber hatte die Gerechtigkeit hübsch fest am Schlafittchen gepackt, und ich würde sie nicht loslassen. Es gab nämlich noch ein Problem, eine Sache, die ein ganzes Stück wichtiger war als alles, worüber wir bisher gesprochen hatten. Ich
hatte nicht vergessen, wie beiläufig Lauren den Tod des armen alten Albie abgetan hatte. Ich war nicht bereit, diese Sache auf sich beruhen zu lassen, und ich würde auch der Polizei nicht erlauben, den Fall vom Schreibtisch zu wischen.
»Hören Sie!«, erklärte ich deshalb, »ich habe genug von
der ganzen Familie Szabo! Ich habe Ihnen alles gesagt, was
ich weiß, und ich überlasse Ihnen alles Weitere. Sie haben
Lauren Szabo gesund und an einem Stück wieder. Kein Lösegeld hat gezahlt werden müssen. Sie können sich meinetwegen die Lorbeeren dafür an die Revers heften! Vermutlich
werden Sie das sowieso, ohne mir auch nur einen Teil davon abzugeben! Das alles ist mir egal! Mich schert im Grunde genommen nur eines, und das wird hier völlig vergessen:
Albie.«
Parry blickte mich finster an, und die Beamtin sah unsicher aus. Sie raschelte mit ihren Papieren, vielleicht in der
Hoffnung, dass es ihrem Gedächtnis auf die Sprünge half.
Das brachte mich mehr als alles andere in Rage. Es war genau so, wie ich befürchtet hatte: Sie hatten den armen alten
Kerl einfach vergessen!
»Albert Antony Smith, verstorben!«, sagte ich laut. »Das
Mordopfer, das Sie kürzlich aus dem Kanal gefischt haben!«
»Alkie Albie?« Parrys spärliche rote Wimpern flatterten
alarmiert. »Sie wollen Lauren Szabo doch wohl nicht beschuldigen, zwei Killer auf einen Zeugen gehetzt zu haben?«
»Nein, nicht sie«, erwiderte ich müde. »Das war die Stratton. Lauren Szabo kannte Alkie Albie nicht und hätte nicht
den geringsten Grund gehabt, den Männern zu befehlen,
ihn zum Schweigen zu bringen. Die Stratton ist da ganz anders. Sie würde jede undichte Stelle eliminieren. Wollen Sie
wissen, was sich meiner Meinung nach zugetragen hat?«
Keiner der beiden erweckte den Eindruck als interessierte
es ihn, doch ich würde es ihnen trotzdem sagen. »Ich denke,
Sie haben Szabo erzählt, dass ein Zeuge die Entführung beobachtet hat, ein Obdachloser. Der Zeuge hat mit mir geredet. Szabo hat sich auf den Weg gemacht, um herauszufinden, was ich weiß. Aber er hat auch Jeremy Copperfield erzählt, dass die Polizei nach dem Stadtstreicher suchen würde, wie Sie ihn wahrscheinlich nennen, wenn niemand sonst
zugegen ist. Copperfield hat es seiner Sekretärin erzählt. Sie
hat ihm wahrscheinlich sein Händchen gehalten, um ihn zu
beruhigen, während er doch unter so großem Stress stand,
und er hat sie dafür auf dem Laufenden gehalten, was die
Fortschritte der Polizei angeht. Oder den Mangel an Fortschritten, um genau zu sein.«
Parry war rot angelaufen. Weil er sich in einer schwachen
Position befand – schließlich hatte er mir Szabo auf den
Hals gehetzt –, unterbrach er mich jedoch nicht.
»Vielleicht«, fuhr ich fort, »vielleicht haben ja Merv und
Baz aus eigenem Antrieb entschieden, dass Albie beseitigt
werden muss. Aber wenn ich wetten müsste, würde ich jeden Penny darauf setzen, dass sie den Befehl von der Stratton erhalten haben.«
Parry dachte über meine Worte nach. »Überlassen Sie das
uns, Fran«, sagte er schließlich. »Wir haben den Tod des alten Mannes nicht vergessen, ganz gleich, was Sie denken
mögen. Aber wir brauchen mehr als nur Ihre Theorien,
wenn wir weiterkommen wollen. Im Augenblick können
wir nicht beweisen, dass auch nur einer der beiden Männer
je im Windfang von St. Agatha gewesen ist.«
»Sie kommen also ungeschoren davon?«, schäumte ich
zornig. »Sie haben den armen Albie ermordet und kommen
einfach so davon?«
»Haben Sie ein wenig Vertrauen in uns«, versuchte die
Beamtin mich zu besänftigen.
Ich hatte mein Vertrauen längst verloren. »Ich will nach
Hause«, sagte ich.
    Ich wurde in einem Streifenwagen nach Hause gebracht.
Obwohl es inzwischen sehr spät geworden war, warteten
Daphne und Ganesh auf mich. Beide hatten in Daphnes
warmer, gemütlicher Küche gesessen, und es roch ziemlich
nach Kaffee.
    Sie begrüßten mich mit großer Erleichterung – und Ganesh darüber hinaus mit unverhohlener Missbilligung.
»Hättest du mir erzählt, dass du vorhast, einen Job als Modell für diesen verrückten Künstler anzunehmen«, sagte er
vorwurfsvoll, »hätte ich dir entschieden davon abgeraten!«
»Ich weiß«, antwortete ich. »Das ist ja

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