Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Granger Ann - Varady - 02

Titel: Granger Ann - Varady - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denn umsonst ist nur der Tod
Vom Netzwerk:
fort: »Aber da sowieso
alles rein hypothetisch ist, was wir hier besprechen – haben
Sie Albie Smith das Gleiche gesagt? Dass er mit niemandem
über das reden soll, was er gesehen hat?«
Parry entspannte sich. »Alkie Albie Smith ist ein alter
Trunkenbold, der den größten Teil seiner Zeit im Suff zubringt und die restliche Zeit halluziniert.« Parry verzog den
Mund zu etwas, das wohl sein Äquivalent eines Lächelns
sein sollte. »Niemand hört auf das, was Alkie Albie Smith
erzählt.«
»Aber auf das, was ich sage?« Ich seufzte theatralisch.
»Kommen Sie, Sergeant, wem sollte ich etwas erzählen? Und
wer würde mir zuhören?«
»Woher soll ich das wissen?«, gab er mürrisch zurück.
»Sie haben eine merkwürdige Art und Weise, immer an Orten zu sein, an denen Sie eigentlich nichts zu schaffen haben. Leute hören Ihnen zu, die es eigentlich besser wissen
müssten. Bleiben Sie uns bloß aus der Bahn, Fran! Das ist
eine Angelegenheit der Polizei, und wenn Sie sich einmischen, könnte es zu einem Unglück kommen! Ich meine das
genau so, wie ich es sage. Ein Leben könnte auf dem Spiel
stehen. Halten Sie sich da raus, ja? Wenn nicht, stecken Sie
in echten Schwierigkeiten.«
In Schwierigkeiten zu stecken war bei mir ein Dauerzustand – wie bei Albie das Betrunkensein. Parrys Drohungen
machten mir keine Angst. Was mich mehr beunruhigte, war
die Art, wie er Alkie Albie Smith abgetan hatte.
»Albie ist ein Zeuge!«, fuhr ich auf. »Haben Sie mit ihm
geredet? Das sollten Sie nämlich, und zwar dringend!«
Parry zögerte. »Wir suchen nach ihm«, gab er dann zu.
»Er hat den Kopf eingezogen. Wahrscheinlich schläft er irgendwo seinen Rausch aus. Aber wir werden ihn finden,
und wir werden herausfinden, ob er tatsächlich etwas Verdächtiges gesehen hat – wenn Sie mich fragen, hat er sich
alles im betrunkenen Kopf zusammengesponnen.«
»Vielleicht denkt nicht jeder so«, schnappte ich. »Vielleicht möchte irgendjemand sichergehen, nur für den Fall.
Vielleicht möchte jemand, dass Albie den Mund hält, für
immer.«
»Ach, hören Sie doch auf! Niemand zerbricht sich wegen
eines alten Saufbruders den Kopf!« Parry leerte seinen Becher und erhob sich. »Hübsche Wohnung haben Sie jetzt,
Fran. Besser als die Müllkippe, in der Sie gewohnt haben, als
wir uns das letzte Mal begegnet sind. Sind wohl wieder auf
die Beine gekommen, wie?«
»Nein«, antwortete ich. »Ein Freund hat mir ausgeholfen.«
»Ja, ich weiß«, grinste er höhnisch. »Alastair Monkton.
Das ist es, was ich meine, sehen Sie? Sie beschwatzen Leute,
die sich normalerweise einen Dreck um Drückeberger und
Leute, die nichts taugen, wie Sie und Ihre Freunde scheren
würden. Sie bringen sie dazu, Ihnen aus der Hand zu fressen, und ich will verdammt sein, wenn ich weiß, wie Sie das
anstellen. Eine respektable Dame wie die Hausbesitzerin, die
über Ihnen wohnt …« Er deutete zur Decke hinauf. »O ja,
ich habe mich mit ihr unterhalten. Sie hält Sie für ein nettes
Mädchen. ›Einfallsreich‹ ist das Wort, das sie benutzt hat.
Ich hätte zwar ein besseres Wort dafür, aber ich wollte sie
nicht desillusionieren. Selbst ein netter alter Bursche wie
Monkton … tsss, tsss.« Er schüttelte den Kopf.
Ich wies ihm die Tür. »Hinaus!«, sagte ich steif.
»Nun gehen Sie mal nicht gleich an die Decke, Süße. Vergessen Sie nicht, ich habe keine Lust wiederzukommen und
noch einmal wegen dieser Sache mit Ihnen zu reden, haben
Sie das kapiert !«
»Wenn Sie das nächste Mal kommen, bringen Sie einen
Durchsuchungsbefehl mit«, entgegnete ich. »Ich habe Ihnen
nichts mehr zu sagen, Bulle, kapiert !«
»Vielleicht tue ich genau das, Fran. Einen Durchsuchungsbefehl mitbringen. Vergessen Sie ja nicht: Wenn Sie
sich in die Angelegenheit einmischen, dann belange ich Sie
wegen Behinderung polizeilicher Ermittlungen!«
Er hatte sich kein Stück verändert seit unserer letzten Begegnung. Er war noch immer ein undankbarer Mistkerl.
Aber er war nicht dumm. Es war vielleicht sogar ein Glück,
dass er im Hintergrund an dieser Sache arbeitete.
    Dank meines Besuchers kam ich zu spät zu Reekie Jimmies
Laden. Ich war wütend und verärgert; ich ärgerte mich über
Parry, der mich gleich am frühen Morgen aus der Fassung
gebracht hatte, und ich ärgerte mich über mich selbst, weil
ich es zugelassen hatte.
    Es waren nur wenige Leute unterwegs, nur ein paar
Hausfrauen mit quengelnden Kindern im Schlepptau und
die üblichen Nichtstuer. Ich kam an Onkel

Weitere Kostenlose Bücher