Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Granger Ann - Varady - 03

Titel: Granger Ann - Varady - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die wahren Bilder seiner Furcht
Vom Netzwerk:
Er sah
mich freudig an. »Hallo Süße!«, rief er. »Ich hatte gehofft,
dich hier anzutreffen! Ich war unten in deiner Straße und
hab gesehen, dass deine Wohnung eine von den überfluteten ist. Hier, nimm meine Karte, und gib sie dem alten
Mädchen, dem das Haus gehört.« Er hielt mir eine Visitenkarte hin. »Sag ihr, sobald sie das Gutachten von der Versicherung hat, soll sie sich an mich wenden. Ich mache ihr einen sehr guten Preis für die Renovierung deiner Wohnung.«
Er senkte die Stimme. »Und falls du auf Lila stehst, ich hab
eine ganze Wagenladung voll für deine Wände.«
Ich nahm die Karte wortlos entgegen.
»Ganesh«, fragte ich, »kann ich vielleicht mal eben dein
Telefon oben in der Wohnung benutzen?«
Er hatte keine Einwände, und so ließ ich ihn mit Hitch allein im Laden zurück, um nach oben zu rennen. Mein
Glück war immer noch nicht wieder zu mir zurückgekehrt.
Ich konnte weder Foxley noch Harford erreichen, nicht
einmal Parry war zu sprechen. Sie verbanden mich mit jemandem, dessen Namen ich noch nie gehört hatte, einem
gewissen Murphy, und ich musste ihm berichten, dass sich
Grice mit mir in Verbindung gesetzt hatte.
»Er persönlich oder einer seiner Leute?«, fragte Murphy.
Er klang nicht sonderlich interessiert.
Ich erklärte ihm, was geschehen war, und er sagte: »Sehr
gut. Ich werde den Superintendent informieren. Geben Sie
uns Bescheid, sobald er sich wieder meldet.«
Dann hängte er auf. Ich starrte das Telefon wütend an.
Ich stand dicht davor, wieder anzurufen und ihm zu sagen,
dass sie die ganze Sache vergessen sollten. Dann fiel mir ein,
dass das nicht möglich war.
Als ich in den Laden zurückkehrte, war Hitch schon wieder gegangen. Ich sagte Ganesh, dass ich hoffte, am nächsten Tag wie gewohnt zur Arbeit kommen zu können, doch
er meinte, falls ich noch meine Wohnung auswischen wollte, könnte er es notfalls auch alleine schaffen. Wir beließen
es dabei.
Auf dem Weg nach draußen warf ich Hitchs Visitenkarte
in den Papierkorb.
    Ich kam rechtzeitig wieder zu Hause an, um Daphne zu begegnen, die gerade mit Bonnie spazieren gehen wollte. Sie
hatte dem Terrier einen alten blauen Ledergürtel um den
Hals gelegt. »Besser als ein Stück Kordel, finden Sie nicht?«,
sagte sie lächelnd und ging davon.
    Ich betrat das Haus, ging nach hinten in die Küche und
wollte mir soeben einen Kaffee machen, als die Türglocke
läutete. Ich erstarrte. Hatte Pferdeschwanz mich bereits aufgespürt?
    Ich schlich nach vorn und spähte hinter den Gardinen
nach draußen. Meine Mühe wurde mit dem Anblick des fetten Hinterns eines der Knowles-Zwillinge belohnt. Ich war
gerade zu dem Entschluss gelangt, ihn draußen schmoren
zu lassen, als er sich umdrehte und mich bemerkte.
    »Machen Sie die Tür auf!«, rief er. Es war Charlie Knowles.
Ich öffnete ihm, und er stürmte herein, rannte unhöflich
an mir vorbei und marschierte geradewegs in Daphnes
Wohnzimmer.
»Wo ist meine Tante?«, schnauzte er mich an.
»An die nächsten Schienen gefesselt«, antwortete ich. »Sie
ist ausgegangen.«
Er schnaufte missmutig, dann fasste er einen Entschluss.
»Dann haben wir ja Zeit, um uns ein wenig zu unterhalten.«
»Ich wüsste nicht, worüber wir uns unterhalten könnten«,
erwiderte ich.
»Wagen Sie nicht, mir so zu kommen! Versuchen Sie lieber
erst gar nicht, sich zu rechtfertigen!« Er marschierte in Daphnes Wohnzimmer auf und ab und schien sich zu sammeln für
das, was er zu sagen hatte. »Es gibt da ein paar Dinge, die ich
klarstellen möchte.«
»Sie wollen mir doch wohl nicht die Schuld an der Überschwemmung geben, oder?«, erkundigte ich mich gut gelaunt, nicht, weil ich Angst hatte, er könnte genau das versuchen, sondern weil ich Lust hatte, ihn ein wenig zu ärgern.
»Das ist nicht der Zeitpunkt für Frivolitäten!«, schnaufte
er. Er war vor dem Kamin angekommen, wo er auf seinen
kurzen Beinen stehen blieb, die Hände hinter dem Rücken
verschränkte und mich anstarrte.
»Das sagen ausgerechnet Sie!«, sagte ich. »Das war immerhin meine Wohnung!«
»Nein, war es nicht!«, widersprach er. »Es war ein Teil
von Tante Daphnes Haus! Sie waren lediglich Mieterin.
Wo ist die andere junge Frau? Die mit dem Hund? Sie hatten kein Recht, die Wohnung an jemanden unterzuvermieten.«
»Sie war eine Freundin, die ein paar Tage zu Besuch bei
mir war. Sie ist inzwischen längst wieder abgereist, bevor
das Wasserrohr gebrochen ist.«
Charlie marschierte zu einem Lehnsessel und ließ sich

Weitere Kostenlose Bücher