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Granger Ann - Varady - 03

Titel: Granger Ann - Varady - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die wahren Bilder seiner Furcht
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vertraut vor. Daphne schien es im gleichen Augenblick bemerkt zu haben. Sie
legte den Spazierstock zur Seite, und ich zog Bonnie von
dem Einbrecher weg.
Er setzte sich auf und befreite sich aus dem Gewirr der
Tischbeine. Ich streckte die Hand aus und zerrte ihm die
Skimaske vom Kopf.
»Bertie!«, rief Daphne. »Was um alles in der Welt tust du
hier?«
»Wenn du nicht so halsstarrig gewesen wärst, Tante Daphne«, sagte Bertie kurze Zeit später, »dann hätten Charles
und ich nicht solch verzweifelte Maßnahmen ergreifen müssen!« Wir hatten den Tisch wieder aufgestellt, die Silbersachen aufgesammelt und uns in Daphnes Küche zurückgezogen, dem Zentrum des täglichen Lebens in diesem Haus.
Bertie saß auf einem Holzstuhl, und die Skimaske lag auf
dem Tisch. Die Anstrengungen und das Gefangensein unter
der Wollmaske hatten sein Gesicht hochrot und schwitzig
werden lassen, und sein ohnehin spärliches Haar war wirr.
Er war sich ohne Zweifel bewusst, welch eine lächerliche
Gestalt er in seiner nagelneu aussehenden schwarzen Hose
und dem neuen schwarzen Pullover abgab. Hatte er beides
vielleicht extra zum Zweck dieser nächtlichen Expedition
gekauft? Ohne Zweifel hielt er diese Garderobe für typische
Einbrecherkleidung. Außerdem lag eine dunkelblaue Einkaufsstofftasche auf dem Tisch.
»Ich weiß nicht, wovon du redest!«, sagte Daphne brüskiert. »Und wie bist du überhaupt in das Haus gekommen?«, verlangte sie zu wissen.
Er blickte betreten drein, stellte die kurzen Beine auf den
Boden und gestand: »Charles hat den Reserveschlüssel vom
Haken in der Küche genommen, als er kürzlich hier war. Du
warst nicht zu Hause.« Seine kleinen zornigen Augen fixierten mich. »Sie war da!« Er deutete mit einem Stummelfinger
auf mich.
»Es kam mir komisch vor, wie lange er gebraucht hat, um
nach draußen zu gehen«, sagte ich. »Ich hätte ihn zur Tür
begleiten sollen. Warum hat er stattdessen Sie geschickt?
Warum ist er nicht selbst zurückgekommen, anstatt Sie zu
schicken, verkleidet wie der Schatten über den Dächern von
Nizza ?«
»Ich schulde Ihnen überhaupt keine Erklärung!«, schnarrte Bertie.
»Aber mir schuldest du eine ganze Menge Erklärungen!«,
belehrte ihn Daphne. »Ich weiß überhaupt nicht, wo ich anfangen soll! Warum hat Charles den Schlüssel mitgenommen? Warum habt ihr diese lächerliche Eskapade inszeniert?
Wenn ich euch unten gehört hätte und nicht Fran, wäre ich
vor Schreck wahrscheinlich gestorben!«
»Aber ich wollte doch nicht, dass du mich hörst«, verteidigte sich Bertie. »Herrgott im Himmel, ich wusste doch
nicht, dass sie einen verdammten Hund mitgebracht hat! Er
war nicht im Haus, als Charles zu Besuch hier war. Wir haben gedacht, er hätte zu dem Mädchen gehört, die bei ihr zu
Besuch war …« Sein Finger zeigte erneut anklagend auf
mich. »Wir dachten, sie hätte den Hund wieder mitgenommen!« Bertie strich sich die zerzausten Haare glatt in dem
Versuch, ein wenig von seiner würdevollen Haltung wiederzugewinnen. »Hätten wir gewusst, dass ein Hund im Haus
ist, hätten wir uns etwas anderes überlegt.«
»Ich denke«, sagte Daphne, »dass ihr beide nicht ganz bei
Trost seid!«
»Ich kann dir alles erklären, Tante Daphne!«, jammerte
Bertie. »Wenn du mich nur reden lässt. Aber ich möchte
nicht, dass diese … diese Person dabei ist!«
»Ich denke, du bist wohl kaum in der Position, Bedingungen zu stellen«, sagte seine Tante eisig. »Du hast Fran
einen furchtbaren Schreck eingejagt. Du schuldest ihr genauso eine Erklärung wie mir!«
»Ja, ja, schon gut.« Er verschränkte die kurzen Arme
schwerfällig vor der Brust. »Charles und ich haben dir wiederholt gesagt, dass wir dieses Haus für völlig ungeeignet für
eine allein stehende Dame deines Alters halten. Und das
nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern weil wir auch eine Verantwortung für dich haben. Die kürzlichen Ereignisse
und der Wasserrohrbruch, so bedauerlich sie waren, wir
hatten gehofft, dass du bemerkst, welch eine Verantwortung
ein Haushalt von dieser Größe mit sich bringt. Wir wollten
dir deutlich machen, wie unsicher dieses Haus ist. Die da
…«, Fingerwackeln in meine Richtung, »bei ihr wurde eingebrochen, oder zumindest wurde ein Einbruchsversuch in
ihre Kellerwohnung unternommen. Das brachte uns auf die
Idee, einen Einbruch im Haus vorzutäuschen. Wir haben
Streichhölzer gezogen, um zu entscheiden, wer es machen
würde. Meine Absicht bestand darin, ein paar kleine

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