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Granger Ann - Varady - 03

Titel: Granger Ann - Varady - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die wahren Bilder seiner Furcht
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ihr …?«
Zu spät bemerkte er, dass er in etwas hineingeraten war,
aus dem er sich besser herausgehalten hätte. Er brach ab
und wandte sich zur Flucht, in die Richtung, aus der er gekommen war, die Treppe hinunter. Doch eine Gruppe von
anderen Typen kam gerade hoch und versperrte ihm den
Weg. Andere erschienen an der Seite der Cafeteria aus der
Richtung des Flusses. Das verliebte Pärchen löste sich voneinander, und der Mann rief: »Halt, Polizei! Bleiben Sie stehen, und nehmen Sie die Hände hoch!«
Ganz bestimmt nicht, hat jemand anders mal gesagt. Ich
nahm die Beine in die Hand und rannte los.
Jo Jo, außerstande, sich in die relative Sicherheit von
Concert Hall Approach am Fuß der Treppe zurückzuziehen,
wirbelte herum und rannte hinter mir her. Wir erreichten
Seite an Seite die Ecke der Cafeteria und bogen gleichzeitig
nach rechts ab. Doch Jo Jo war nicht länger an mir interessiert, sondern nur an seiner Flucht. Gemeinsam überwanden wir das Gewirr aus Stehtischen, das für Mittagsgäste
aufgestellt worden war, wie zwei Läufer bei einem Hindernisrennen. Danach hängte mich Jo Jo locker ab. Ich konnte sehen, wie er mit langen Schritten an der Queen Elizabeth Hall und am Purcell Room vorbeirannte. Er kam bei
der Treppe an, die auf die untere Ebene führte, doch dann
wirbelte er erneut herum und jagte zwischen der Betonarchitektur des Platzes auf das Museum of the Moving
Image zu und in Richtung einer weiteren Treppe, die nach
oben zur Waterloo Bridge führte. Oben angekommen
musste er sich nur nach rechts wenden, und schon wäre er
im Labyrinth unter dem Bull Ring in Sicherheit. In dieser
Gegend trieb sich wahrscheinlich ein halbes Dutzend Typen wie er herum.
Ich klapperte die Treppe hinunter und rannte am National Film Theatre vorbei. Unter der Waterloo Bridge bildeten Secondhand-Bücherstände eine Art Freiluft-Antiquariat. Lange Holztische versperrten meinen Fluchtweg.
Jede Menge Leute waren zwischen den Tischen unterwegs
und blätterten durch das Angebot. Ich rannte um sie herum und glaubte bereits, ich wäre in Sicherheit, als eine
alte Schachtel in einem gesprenkelten Kleid mit der Nase
in einem Buch, das sie soeben gekauft hatte, meinen Weg
versperrte. Ich sprang zur Seite, rutschte aus und landete
auf allen vieren.
Die Frau mit dem gesprenkelten Kleid stieß einen Schrei
aus und ließ das Buch fallen. Zwei Männer am Bücherstand
ließen alles stehen und liegen und kamen rennend herbei.
Sie liefen in meine Richtung, und sie sahen alles andere als
freundlich aus. Wahrscheinlich hielten sie mich für eine
flüchtige Handtaschenräuberin und wollten mich überwältigen und stellen. Um mich herum formte sich eine Menschenmenge. Ich konnte von Glück sagen, wenn sie mich
nicht obendrein verprügelten.
Ich rappelte mich hoch, doch bevor ich weglaufen konnte, packte mich jemand an der Schulter. »Lassen Sie mich
los!«, kreischte ich. »Ich habe überhaupt nichts getan!« Ich
schrie und zappelte und trat wütend nach den Schienbeinen
meines Häschers.
»Ich bin es Fran, ganz ruhig!«, rief Jason Harford dicht
hinter mir.
Ich erstarrte, und als er seinen Griff löste, drehte ich
mich um. »Ich bin es, Fran, keine Angst«, wiederholte er
atemlos.
Ich war ebenfalls außer Atem. Ich hatte Seitenstechen, und
meine Brust schmerzte, während ich angestrengt nach Luft
rang.
»Polizei!«, rief Harford den beiden Männern entgegen.
»Wir haben alles unter Kontrolle. Kein Problem, beruhigen
Sie sich.« Die Leute zerstreuten sich rasch. Was auch immer
hier vorgefallen war, sie wollten nicht hineingezogen werden. Die bloße Erwähnung des Wortes »Polizei« hat diese
Wirkung. Selbst die beiden leidenschaftlich entschlossenen
Bürger, die noch Sekunden vorher begierig waren, mich zu
schnappen, beschlossen, dass sie doch lieber nicht als Zeugen des Vorfalls vernommen werden wollten, was auch immer dieser »Vorfall« sein mochte.
»Grice …«, ächzte ich und deutete mit zitterndem Finger
über Harfords Schulter in die Richtung, aus der ich gekommen war.
»Wir haben ihn.«
»Sein Gorilla, der große Kerl mit dem Pferdeschwanz …!«
»Den haben wir ebenfalls, keine Sorge, Fran. Der Einzige,
der uns entwischt ist, ist der Irre mit der Wollmütze, der
den Austausch fast zum Platzen gebracht hätte. Wer war
dieser Typ?«, fragte Harford indigniert.
»Niemand Wichtiges. Er glaubt, ich hätte ihm einen
schlechten Gefallen erwiesen, weiter nichts. Haben Sie die
Kamera von Grice sichergestellt?«
»Seine Kamera?« Harford

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