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Granger Ann - Varady - 03

Titel: Granger Ann - Varady - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die wahren Bilder seiner Furcht
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Grund auf anfangen müssen, doch es
holt die verlorene Zeit schnell auf. Es ist schon heute ein
Ort, an dem man Urlaub macht, wenn man etwas auf sich
hält. Der Jetset findet sich dort ein. Alle anderen Urlaubsziele sind überlaufen vom einfachen Volk und von Rucksackreisenden. Wenn man eine Menge Geld besitzt und einen
Teil davon in Kuba ausgeben möchte, dann wird das dort
mit Freuden zur Kenntnis genommen, und man tut alles,
um dem Gast eine unvergessliche Zeit zu bereiten. Als Grice
unter falschem Namen in Kuba auftauchte und ein gemeinsames Geschäft in der Tourismusbranche vorschlug, das er
zum größten Teil alleine finanzieren würde, hat man ihm
keine Fragen gestellt. Er war genau das, worauf die Kubaner
gewartet haben. Offiziell ist der Kapitalismus immer noch in
Ungnade. Aber Grice wusste, wie er sich und sein Paket präsentieren musste. Er behauptete, ein reicher europäischer
Sozialist zu sein. Es gibt tatsächlich eine Reihe französischer
und italienischer Kommunisten, die Millionäre sind. Die
Kubaner kauften ihm seine Geschichte ab, zumindest gaben
sie es vor. Er wurde hofiert, logierte in einem Gästehaus der
Regierung – und genau da hat Coverdale ihn gefunden und
– an dieser Stelle kann ich leider nur raten – einen Bediensteten bestochen, diese Schnappschüsse anzufertigen.«
»Und er stand im Begriff, aller Welt zu erzählen, wo Grice
seine Geschäfte machte.« Ich runzelte die Stirn. »Es war riskant für Coverdale, so viel steht fest. Andererseits hätte ich
gedacht, dass Kuba als Investmentplatz für Grice ziemlich
riskant war.«
Harford spreizte die Hände. »Hey, vor der Revolution
wurden in Havanna mit Hotels, Casinos und Nachtclubs
Millionen verdient! Damals waren auch eine ganze Reihe
sehr zwielichtiger Gestalten am Werk. Diesmal wollte Grice
derjenige am Drücker sein. Die Kubaner haben wahrscheinlich gehofft, dass seine Beteiligung etwas anderes zum Ziel
hatte. Sie wollen Touristen, aber sie wollen nicht die alten
Tage wieder. Grice hat mitgespielt. Er präsentierte sich als
Finanzier mit ehernen Prinzipien. Nicht einfach nur ein
Mann mit Geld, und ganz bestimmt keiner aus der halbseidenen Unterwelt, wovor sich die Kubaner am meisten
fürchten, nein, er war ein regelrechter Saubermann.«
Ich dachte darüber nach. »Und jetzt haben Sie Grice«,
sagte ich. »Und Sie glauben zu wissen, wohin er sein Geld in
Sicherheit gebracht hat. Aber das ist nicht das Gleiche, als
hätten Sie es schon zurück, oder?«
»Lassen Sie uns Zeit«, sagte Harford zuversichtlich.
Ich dachte bei mir, dass der Einzige, der Zeit haben würde, Grice wäre. Sie konnten ihn nicht ewig einsperren, selbst
wenn es ihnen gelang, ihm Coverdales Ermordung anzuhängen. Gute Anwälte, und davon hatte Grice sicherlich jede
Menge, würden sicherstellen, dass sie Probleme hätten, ihn
dafür verantwortlich zu machen. Kein Richter und ganz bestimmt kein Banker war imstande, dieses Geld wiederzubeschaffen. Grice war kein alter Mann. Ich schätzte ihn auf
zweiundvierzig, höchstens dreiundvierzig. Er konnte sich zurücklehnen und seine Zeit absitzen. Außerdem war ich immer noch nicht bereit, Geld darauf zu wetten, dass es gelingen würde, ihn ins Gefängnis zu schicken. Vielleicht hatten
die Behörden Glück. Vielleicht hatte aber auch Grice Glück.
Ich hatte andere Dinge im Sinn. Genau wie Harford, der
offensichtlich in glänzender Stimmung war. »Sind Sie jetzt
bereit, mit mir auszugehen?«, fragte er.
»Noch nicht ganz«, erwiderte ich und stützte die Ellbogen
auf den Tisch. »Parry hat erzählt, Sie hätten eine glänzende
Karriere vor sich. Ich vermute, Sie sind bereits auf dem Weg
zur nächsten Beförderung?«
Er sah mich überrascht an. »Warum bringen Sie jetzt dieses Thema zur Sprache?«
»Vielleicht hätten Sie doch lieber einen anderen Beruf ergreifen sollen«, sagte ich.
Er runzelte die Stirn. Auf seinem Gesicht zeigten sich Verwirrung und ein Anflug von Ärger. »Was soll das bedeuten,
Fran? Worauf wollen Sie hinaus? Sie gehören doch nicht zu
diesen Leuten, die einen Hass auf die Polizei haben, oder? Bigotterie hätte ich von Ihnen ganz bestimmt nicht erwartet!
Ich schätze, Sie haben dem Auge des Gesetzes nicht immer so
nah gestanden, wie? Ich kann das ja verstehen, aber das ist
doch nicht meine Schuld! Ich weiß, wir haben uns über einem Mord kennen gelernt, aber könnten Sie mich nicht von
heute an als ganz normalen Mann betrachten?«
»Ich würde immer meine Schwierigkeiten damit

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