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Granger Ann - Varady - 04

Titel: Granger Ann - Varady - 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dass sie stets Boses muss gebaren
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Holz sinken und bedeutete mir, ebenfalls Platz zu nehmen. »Wie Sie
sehen, habe ich eine langjährige Beziehung zu diesen kleinen
Hunden. Ich habe früher einmal Jack Russels gezüchtet. Heute habe ich keinen Hund mehr, schon seit einer ganzen Weile
nicht. Ich kann keine langen Spaziergänge mehr unternehmen, und ich bin nicht mehr im Stande, mit ihnen zu üben.
Es sind ja so lebendige kleine Hunde, wie Sie sicher wissen.«
Sie hatte den Stock neben ihren Sessel gestellt, und als sie nun
verstummte, blickte sie nachdenklich darauf, als fragte sie sich
verwirrt, wie sie so hinfällig hatte werden können.
»Ich habe Bonnie von jemandem, der sie nicht länger behalten konnte«, erklärte ich. »Ich bin nicht sicher, wie alt sie
ist, aber ich glaube, sie ist noch ziemlich jung. Sie ist sehr
klug und ein wunderbares Haustier.« (Selbst wenn das
»Haus« gegenwärtig eine Garage war.)
Im Hintergrund hörte ich Ben telefonieren. Er sprach mit
dem Hospiz. Mrs Mackenzie schien zu denken, dass eine
Erklärung für seine Anwesenheit erforderlich war.
»Ben ist mein Neffe, wissen Sie? Ben Cornish. Er will
Landschaftsgärtner werden und macht eine Ausbildung.«
Ihre Stimme klang stolz. »Er wollte üben, und ich habe ihm
gesagt, dass er sich nach Lust und Laune in meinem Garten
austoben kann.«
Sie deutete auf die französischen Fenster. Sie führten hinaus in einen relativ großen Garten, der unübersehbar den
Eindruck erweckte, als hätte sich jemand entschlossen an
die Arbeit gemacht. Sträucher und Gestrüpp lagen ausgerissen herum, die Bäume waren gestutzt, und aller möglicher
Abfall lag sauber auf einem Haufen. Es sah mehr nach einer
archäologischen Grabungsstelle aus als nach einem Garten.
Dicht beim Haus stand eine gemauerte Konstruktion, etwa
kniehoch und mit Erde gefüllt.
»Mein Mann war ein großer Fischliebhaber, als er noch
gelebt hat«, erklärte Mrs Mackenzie. »Das dort war sein
Teich. Nach seinem Tod hielt ich die Fische noch eine Weile, doch irgendwann starben alle, und ich setzte keine neuen
mehr ein. Der Teich füllte sich immer mehr mit Laub und
so weiter. Ich ließ ihn leeren und reinigen und beließ es dabei. Ich konnte immer weniger im Garten machen, obwohl
ich früher eine sehr eifrige Gärtnerin gewesen bin. Aber
meine Gesundheit ließ es einfach nicht mehr zu. Dann fing
sich Ben den Gärtnervirus ein, wie er es nennt, und richtete
den Teich wieder her. Ich konnte sehen, dass es ihn juckte,
mehr daraus zu machen, und er steht an einer so hübschen
Stelle. So wunderbar sonnig am Nachmittag.«
Sie lächelte strahlend. »Also ließ ich Ben von der Leine.
Er fing mit der Arbeit an, als ich für ein paar Tage weg war.
Ich war bei meiner Schwester zu Besuch. Die arme Seele, es
geht ihr überhaupt nicht gut. Andererseits bin ich auch
nicht gerade die Gesündeste …« Sie unterbrach sich und
runzelte die Stirn, als würde sie sich insgeheim tadeln. Sie
gehörte noch zu jener Generation, die Jammern für schlechte Manieren hielt. »Nun ja. Als ich zurückkam, hatte Ben
den Garten mehr oder weniger leer gemacht! Er hat so viele
wunderbare Ideen, und eine davon war es, den alten Teich
mit Erde zu füllen und ihn in ein Hochbeet voller Blumen
zu verwandeln. Er will es mit Tulpen bepflanzen. Und ich
kann mir die Blumen ansehen, wenn ich mich in einen Gartenstuhl daneben setze. Ist das nicht wunderbar? Ich freue
mich schon sehr darauf. Ben ist ein so aufgeweckter Junge!«
Ich schätzte, dass sie keine eigenen Kinder besaß. Sie hatte
ihre Jack Russels gehabt und ihr Mann die Fische. Und jetzt
hatte sie Ben. Als sie aufhörte zu reden, erklang draußen im
Flur das Geräusch des Telefonhörers, der zurück auf die Gabel
gelegt wurde. Die Tür öffnete sich, und Ben kam ins Zimmer.
»Ich habe mit jemandem in der Sterbeklinik gesprochen«,
berichtete Ben seiner Tante. »Mrs Eva Varady liegt dort,
und sie hat eine Tochter namens Francesca.« Er gab mir den
Zettel mit der Adresse zurück.
»Ich nehme an, Sie haben mit Schwester Helen gesprochen?«, fragte ich. Innerlich fühlte ich mich unbehaglich
deswegen – durchaus möglich, dass Schwester Helen sich als
jemand erwies, der mir Sand ins Getriebe streuen konnte.
»Das ist richtig«, erwiderte Ben. »Ihr Name war Schwester Helen.«
»Also schön«, sagte seine Tante freundlich. »Dann wäre ja
alles in Ordnung, und ich kann Ihnen die Adresse von Flora
und Jerry geben.« Dann starrte sie mich plötzlich konsterniert an. »Ach du meine

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