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Granger Ann - Varady - 05

Titel: Granger Ann - Varady - 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Und hute dich vor deinen Feinden AEA4CEC7
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Mann. Er hat eine Menge Freunde, nicht nur Mario. Sie
reichen vom Mann auf der Straße bis hinauf in die obersten Etagen der Lokalpolitik. Er duzt sich mit Stadtverordneten, jede Wette. Verzeih mir, Fran, aber du hast vergleichsweise wenige Freunde, und keiner von uns besitzt
den Einfluss, den Freddy hat. Abgesehen davon hat keiner
von uns die Muskeln, die manche von Freddys Kumpels
haben. Schau dir nur seinen Barmann an. Der unglaubliche Hulk. Und er ist nur einer von vielen. Ich persönlich
ziehe es vor, wenn meine Gliedmaßen an meinem Körper
bleiben.«
    Wie ich erwartet hatte, war Morgan längst zu Hause, als wir
auf der Wache einliefen. Parry war ebenfalls nicht mehr im
Dienst.
»Ich sehe nach, wer da ist«, erbot sich der Typ hinter dem
    Empfangstresen.
»Ich möchte mit niemandem sonst reden«, erklärte ich.
»Wie Sie meinen«, sagte der diensthabende Beamte.
»Entweder es ist dringend, oder es ist nicht dringend. Entscheiden Sie sich.«
    »Es ist dringend«, sagte Ganesh, bevor ich antworten
konnte.
»Ah. Ich gehe und suche jemanden von der Kripo«, sagte
der Mann. »Pass so lange für mich hier auf, Jasmine, bitte.«
Eine Gestalt, die wie ein weiblicher Shot-Putter gebaut
war, tauchte auf und blickte in tiefem Misstrauen auf uns
herab. »Setzen Sie sich dort drüben hin«, befahl sie mit einer
Stimme, die fast ein Bariton war.
Wir hockten uns in eine Ecke.
»Ich habe ein schlechtes Gefühl, Gan«, flüsterte ich. »Vielleicht hättest du nicht sagen sollen, dass es dringend ist.«
»Ich dachte, du hättest gesagt, es wäre dringend?«, entgegnete Ganesh aufgebracht.
Wie sich herausstellte, hatte mich mein schlechtes Gefühl
nicht getäuscht. Ein Mann in einem zerknitterten Anzug,
der neben Jasmine entschieden kümmerlich wirkte, kam
von irgendwo aus dem hinteren Teil des Gebäudes und näherte sich uns.
»Ich kenne Sie«, sagte er und schaute auf mich herab.
»Ja«, murmelte ich. »Ich bin Fran Varady.«
»Und Mr Patel, wie mir scheint«, sagte er und grinste
dünn.
»Wie geht es denn so, Sergeant Cole?«, fragte Ganesh erstaunlich beherrscht.
Das war wieder mal typisch. Unser verdammtes Pech. Ich
hatte Cole während der polizeilichen Ermittlungen wegen
des Todes von Rennie Duke kennen gelernt. Er hatte mich
damals nicht gemocht, und ich bezweifelte, dass sich in der
Zwischenzeit etwas daran geändert hatte. Während wir ihm
in ein Vernehmungszimmer folgten, gelang es mir, Ganesh
zuzuflüstern: »Überlass das bitte mir!«
Das Vernehmungszimmer war das gleiche, in dem Susie
Duke und ich mit Inspector Morgan und Sergeant Parry geredet hatten. Es gab zwar einen Heizkörper, doch er schien nicht
zu funktionieren. Es war nicht viel wärmer als in Freddys
Veranstaltungssaal über dem Pub.
»Schön«, sagte Cole. »Um was geht es?«
»Inspector Morgan hat mich gebeten vorbeizukommen«,
sagte ich. »Ich habe dem Typen draußen am Tresen gesagt,
dass ich mit der Morgan reden möchte. Es tut mir leid,
wenn er etwas falsch verstanden und Sie belästigt hat.« Ich
machte Anstalten, mich zu erheben, doch er winkte mich
zurück auf meinen Stuhl.
Coles Akne hatte sich nicht verbessert, und er besaß noch
immer die Angewohnheit, geistesabwesend die entzündeten
Stellen mit den Fingerspitzen zu betasten. Genau wie jetzt –
die Finger seiner rechten Hand streichelten über eine rote Erhebung auf seiner Wange. »Das ist eine Polizeiwache«, sagte
er, »kein Gemeindezentrum, wo Sie sich mit Ihren Freundinnen treffen können. Wenn Sie etwas zu sagen haben, dann
tun Sie es jetzt.«
»Ihnen habe ich nichts zu sagen«, entgegnete ich entschlossen.
Ganesh neben mir rührte sich, und ich befürchtete, er
könnte den Mund aufmachen; deswegen trat ich unter dem
Tisch nach ihm. Er schwieg.
Cole hatte das bemerkt. Er richtete seine Aufmerksamkeit
auf Ganesh. »Mr Patel? Haben Sie mir vielleicht etwas zu sagen?«
»Nein, hat er nicht«, antwortete ich für ihn. »Er ist nur als
meine Begleitung mitgekommen.«
Cole rieb sich mit der Hand über den Mund und fixierte
mich aus kleinen gemeinen Augen. »Sie haben sicher nicht
vor, meine Zeit zu verschwenden, oder?« Er legte die Hände
auf den Tisch und beugte sich zu uns vor. »Wenn ich mich
recht entsinne, hatten wir beim letzten Mal einige Scherereien, nicht wahr?«, fuhr er fort. »Sie haben Beweise zurückgehalten. Wenn es nach mir gegangen wäre, wären Sie nicht
ungeschoren damit durchgekommen.«
Ich begegnete seinem Blick und versteifte

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