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Granger Ann - Varady - 05

Titel: Granger Ann - Varady - 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Und hute dich vor deinen Feinden AEA4CEC7
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in Begleitung zweier Uniformierter aus seinem Büro.
Ich sprang auf. »Hey! Sie dürfen Jimmie nicht verhaften!
Nicht Jimmie! Er hat nichts getan!«
»Das sag ich ihnen auch die ganze Zeit, Süße«, sagte
Jimmie aufgebracht. »Sie hören mir gar nicht zu!«
Sie führten Jimmie nach draußen. Dann kehrten sie zurück und führten Luigi und Mario ab, der noch immer
fluchte. Damit blieben ich und Wally, der aus dem Keller
nach oben gekommen war und allem Anschein nach ungerührt und auf einen Besenstiel gestützt bei uns stand.
»So, Fran«, sagte Parry und kam zu mir. »Jetzt habe ich
Zeit für Sie.«
»Großartig!«, sagte ich. »Was geht hier vor?«
Ich war am Boden zerstört. Sie hatten die Menschenschmuggler zur Pizzeria zurückverfolgt, okay. Jimmie saß
ganz tief in der Klemme, und meine Informationen über die
Identität von Max würden, wenn ich ihnen davon erzählte,
alles nur noch schlimmer machen.
»Jemand war ein böser, böser Junge«, antwortete Parry in
seinem ihm eigenen bleiernen Humor.
»Nicht Jimmie!«, begehrte ich auf.
»Nun, das werden wir herausfinden.«
»Besorgen Sie ihm einen Anwalt!«, befahl ich. »Er muss
einen Anwalt haben!«
»Ach?« Parrys mottenzerfressenen Augenbrauen zuckten.
»Er braucht also einen Anwalt, wie?«
»Selbstverständlich braucht er einen! Sie kennen Jimmie!
Sie reden auf ihn ein, bis er völlig verwirrt ist und alles sagt,
was Sie hören wollen!«
»Wenn er einen Anwalt will, kann er einen verlangen«,
entgegnete Parry.
»Wie lautet überhaupt die Anklage?«, brüllte ich ihn an.
»Irgendjemand hat ein hübsches kleines Betrugsgeschäft
am Laufen«, weihte Parry mich ein. »Diese Pizzeria ist nur
ein Teil davon. Sie gehört zum Verteilernetzwerk.«
»Was denn, sie verteilt die illegalen Ausländer?«, fragte ich.
Er blinzelte. »Was haben illegale Ausländer damit zu
tun?«
Jetzt war ich an der Reihe zu blinzeln. »Ermitteln Sie
denn nicht gegen eine Bande von Menschenschmugglern?«
»Doch, das tun wir. Aber wir haben mehr als eine Ermittlung zur gleichen Zeit, Fran. Das hier ist ein ganz anderer
Fall.«
Die Auswirkungen seiner Worte auf mein Gehirn waren,
als hätte jemand bei einem mit voller Geschwindigkeit fahrenden Zug die Notbremse gezogen. Als das Geräusch von
quietschendem Metall in meinem Kopf endlich verklang,
krächzte ich: »Ein ganz anderer Fall? Wie das?«
»Wenn unsere Arbeit doch nur immer so einfach wäre
wie im Fernsehen!«, stöhnte Parry. »Nur eine Ermittlung zu
irgendeinem gegebenen Zeitpunkt. Aber so ist das leider
nicht. Wir haben manchmal sechs verschiedene Verfahren
zugleich und müssen an sechs verschiedenen Orten gleichzeitig sein. Das hier hat überhaupt nichts mit dem Lastwagen voll illegaler Einwanderer zu tun, den Sie gemeldet haben. Es ist ein ganz anderer Fall, wie ich bereits sagte.«
»Was?« Ich schrie fast vor Frust.
»Gepanschter Wein«, erklärte Parry. »Sie bringen einen
Tanklastwagen voll billigem Fusel ins Land, fahren das Zeug
zu einer geheimen Abfüllanlage draußen in Kent und etikettieren es als kostspieligen Wein, den sie für teures Geld an
Restaurants und Bars überall im Land verscherbeln. Sie verkaufen das Zeug nicht nur in ihren eigenen Lokalen. Sie wären überrascht, wenn Sie wüssten, wo dieser Wein überall
landet.«
Parry deutete auf das Restaurant ringsum. »Dieser Laden
hier ist nur eine Tarnfirma für den Papierkram. Der Wein
kommt ins Land, als wäre er an dieses Lokal geliefert worden, so weit verstanden? Oder an irgendeine andere Pizzeria, die sie eröffnet haben. Entweder das, oder er geht an eine Importfirma, die normalerweise …«
»Sagen Sie nichts«, unterbrach ich ihn. »Die normalerweise italienische Fliesen importiert.«
Er sah mich überrascht an. »Woher wissen Sie das?«
»Inspiriert geraten, schätze ich.«
»Ja.« Parry betrachtete die Dekoration des Restaurants.
»Fliesen wie diese hier. Hübsch, nicht wahr? Ich hätte nichts
dagegen, so etwas in meinem Badezimmer zu haben. Ich
habe mir gerade erst eine neue Power-Dusche einbauen lassen.«
Das war keines Kommentars von meiner Seite würdig,
und ich schwieg. Ich hoffte nur, dass Parry mich nicht einladen würde, ihn in seiner Wohnung zu besuchen und mir
seine neuen häuslichen Installationen anzusehen. Nicht,
dass ich angenommen hätte. Aber Parry ist dämlich genug,
um so eine Frage zu stellen.
Parry, der einsah, dass ich mich nicht für sein Privatleben
interessierte, kehrte zum Thema gepanschter Wein

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