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Granger Ann - Varady - 05

Titel: Granger Ann - Varady - 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Und hute dich vor deinen Feinden AEA4CEC7
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ihrer
fleischigen Begleiter. Freddy strahlte und winkte mit erhobenem Daumen zur Bühne.
    Und dann geschah es.
Irgendjemand unten war in den Hinterhof gegangen und
hatte dämlicherweise die Tür offen gelassen. Digger, der
sehr wohl wusste, dass etwas im Schwange war, hatte sich
unbeobachtet in den Pub geschlichen und war nach oben
gekommen. Er tauchte just in dem Augenblick ganz hinten
im Veranstaltungsraum auf, als der Hund von Irish Davey
aus der Kulisse auf die Bretter sprang und mit scharrenden
Krallen zur anderen Seite rannte.
Seit Digger zum ersten Mal die Bandaufzeichnungen des
Heulens von Irish Daveys Hund bei unseren früheren Proben gehört hatte, hatte sich in seinem bösen kleinen Gehirn
der ungeheuerliche Verdacht festgesetzt, dass ein anderer
Hund in die Räumlichkeiten geschmuggelt worden war.
Jetzt erblickte er den Eindringling mit eigenen Augen. Indem er eine Serie wütender Herausforderungen bellte, raste
er durch den Mittelgang nach vorn zur Bühne, sprang mit
einem einzigen Satz hinauf und ging geradewegs auf Irish
Daveys Hund los. Dieser war fast auf der anderen Seite angekommen, doch jetzt wirbelte er herum, und als er erkannte, dass ein Angriff unmittelbar bevorstand, gab es kein Halten mehr. Sein Motto lautete eindeutig: als Erster zubeißen.
Er warf sich auf Digger. Digger warf sich auf den anderen
Hund. Das Nächste, was wir sahen, waren zwei Hunde, die
in einem Kampf bis auf den Tod ineinander verbissen über
die Bühne rollten, was in einem Pandämonium nicht nur
auf der Bühne, sondern auch davor resultierte.
Auf der Bühne war nichts zu erkennen außer einem großen Wirbel aus Fell, schnappenden Zähnen und in alle
Richtungen spritzendem Speichel, dazu grauenerregendes
Fauchen und Knurren.
Vorn in der ersten Reihe packte Dilips Frau ihre Kinder
und zerrte sie durch den Mittelgang nach hinten zum Ausgang. Alle Kinder weinten, nicht weil sie Angst hatten, sondern weil sie bleiben wollten. Die Damen in den Rüschenblusen waren aufgesprungen und schrien. Einige von ihnen,
die im allgemeinen Tohuwabohu wahrscheinlich Hunde
und Mäuse verwechselten, kletterten auf ihre Sitze. Freddy
stürmte auf die Bühne und brüllte auf Digger ein. Irish Davey sprang aus der Kulisse und brüllte auf seinen Hund ein.
Die Herren in den eng sitzenden Anzügen und nahezu jeder
andere männliche Gast des Rose Pub, der sich im Veranstaltungsraum aufhielt, fingen an, Wetten auf das Ergebnis abzuschließen.
Denise packte mich am Arm. »Los, nach unten!«, rief sie.
»Soda-Siphons!«
Irgendwie schafften wir es, uns an den flüchtenden Frauen und Kindern vorbeizuquetschen und die Treppe hinunterzurennen, wobei ich immer wieder über den Saum meines Kostüms stolperte.
»Die Hunde kämpfen, Trev!«, brüllte Denise.
Trevor packte einen Soda-Siphon; Denise schnappte sich
einen zweiten und ich mir einen dritten. Zu dritt rannten
wir wieder nach oben, gefolgt von jenen Gästen des Pubs,
die sich das Stück nicht angesehen hatten, aber den Hundekampf nicht versäumen wollten.
Unser Eintreffen mit den Siphons wurde von der einen
Hälfte des Publikums bejubelt, während die andere Hälfte,
die Wetten abgeschlossen hatte, Pfiffe ausstieß und uns zurief, den Kampf nicht zu beeinflussen, weil sie Geld gesetzt
hätten.
Wir sprangen auf die Bühne und spritzten die Hunde mit
Mineralwasser aus den Siphons voll, bis sie sich voneinander lösten. In dem Bruchteil der Sekunde, bevor sie sich erneut aufeinanderstürzten, sprang Irish Davey hinzu und
packte seinen Hund, während Freddy seinen Digger zur Seite stieß. Die Kombattanten wurden auseinandergezerrt,
während sie immer noch wütend bellten und Blut aus ihren
Wunden troff. Für einen Moment erweckte das Blut in mir
schlimme Befürchtungen, doch obwohl beide Tiere Bisswunden davongetragen hatten, sah ich erleichtert an ihren
heroischen Bemühungen, den Kampf wieder aufzunehmen,
dass keiner von ihnen ernsthaft verletzt worden war.
Freddy zerrte Digger mit sich hinter die Kulissen. In diesem Augenblick wand sich der Hund von Irish Davey aus
seinem Halsband und dem verzweifelten Griff seines Besitzers, um sich erneut auf seinen Gegner zu stürzen. Freddy,
der es rechtzeitig bemerkte, ließ Digger frei und brachte sich
mit einem Satz in Sicherheit, als die beiden Tiere ihre Auseinandersetzung dort weiterführten, wo sie getrennt worden
waren.
»Wir haben keine vollen Siphons mehr!«, brüllte Trevor.
Irgendetwas musste passieren. Ich tat das Einzige,

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