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Granger Ann - Varady - 05

Titel: Granger Ann - Varady - 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Und hute dich vor deinen Feinden AEA4CEC7
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ich glaubte nicht, dass er älter als sechzehn oder
höchstens siebzehn war.
Seine Behauptung, dass er Max in der Pizzeria gesehen
hätte, machte mich perplex. In Gedanken ging ich die Namen des Personals durch. Keiner von uns wurde Max gerufen oder auch nur so ähnlich. Kein Name hatte eine Abkürzung, die wie Max hätte lauten können. Ich wusste nicht, wie
der alte Bursche hieß, der morgens sauber machte, aber ich
konnte mir nicht vorstellen, dass der Junge zu ihm wollte.
»Ich glaube, du irrst dich wirklich«, sagte ich.
Unvermittelt trat Ärger in seine Stimme und seine Miene.
»Nein, du irrst dich! Du erzählst mir Lügen! Ich weiß, dass
er hier ist! Er arbeitet hier! Ich habe ihn gesehen! Du bist
wie der andere, dieser Koch! Du erzählst mir lauter Lügen!«
Jetzt standen die Tränen in seinen Augen, doch seine
Wut hielt sie zurück. Für einen Sekundenbruchteil dachte
ich, er würde mich anspringen und zuschlagen. Das brachte
mich sowohl physisch als auch psychisch in die Defensive,
und ich fragte mich, warum ich mich überhaupt mit diesem
unbekannten Kerl abgab, der sich unerlaubt auf dem Hinterhof der Pizzeria herumtrieb.
Ich öffnete den Mund, um genauso giftig zu antworten:
»Verschwinde! Scher dich weg von hier!«, doch in seiner
Wut erkannte ich echte Verzweiflung. Zusammengenommen mit der Überzeugung, dass er Max hier finden würde,
bildete es eine unwiderstehliche Mischung, selbst wenn ich
wusste, dass wir niemanden dieses Namens in der Pizzeria
hatten.
Es war offensichtlich, dass wir nicht weiterkommen würden, wenn wir nur herumstanden und stritten. Und wenn
ich nicht bald wieder in der Küche auftauchte, würde Mario
sich fragen, was mich so lange aufhielt. Nicht nur, dass er
sauer reagieren würde, wenn er den Jungen immer noch auf
dem Hof herumlungern sah, er würde außerdem wütend
auf mich sein, weil ich mich unterhielt, anstatt zu arbeiten.
»Hör zu«, sagte ich drängend und unterstrich meine
Worte mit einer Fülle von pantomimischen Gesten. »Ich
muss wieder rein, in die Küche. Ich werde mit dem Koch
reden. Während ich ihn ablenke, verschwindest du auf dem
gleichen Weg, den du gekommen bist, okay? Wie bist du
überhaupt hier reingekommen?«
Er deutete zum Dach des Schuppens hinauf. Ich schloss
daraus, dass er über die rückwärtige Wand auf das Dach geklettert und von dort aus zu Boden gesprungen war.
»Kannst du auf dem gleichen Weg zurück?« Ich deutete
auf ihn und dann nach oben.
Er nickte.
»Gut. Ich gehe jetzt. Du wartest, bis ich in der Küche bin,
dann gehst du, hast du verstanden?«
Er nickte erneut.
Ich konnte nur hoffen. Ich kehrte in die Küche zurück.
Ich kam gerade rechtzeitig. Po-Ching hatte ihre Bestellungen eingesammelt, und Mario wischte eine Arbeitsfläche direkt vor dem Fenster sauber.
»Sieh sich das einer an!«, sagte ich mit lauter, betrübter
Stimme und zupfte an meinem Rock, der schmutzig und
verschmiert war von meinem Sturz, nachdem der Junge
mich angesprungen hatte. »Ich bin von oben bis unten dreckig! Draußen ist es rutschig vom Regen, richtig gefährlich!
Ich bin ausgerutscht und hingefallen!«
Mario inspizierte meine schmutzige Kluft und kicherte.
»Hast dich auf den Hintern gesetzt, wie? Ich wünschte, ich
hätte das gesehen.«
»Hahaha! Ich hätte mir die Hand oder sonst was brechen
können, weißt du?« Ich ging ein Stück in den Raum hinein,
sodass Mario sich vom Fenster abwenden musste, um mit
mir zu reden. Ich konnte an ihm vorbei nach draußen bis
zum Schuppen sehen. Ich hoffte nur, dass der Junge auf
dem Weg über die Mauer war. »Ich kann so nicht mehr ins
Lokal und bedienen!«, jammerte ich. »Ich muss mich umziehen und in Jeans weiterarbeiten.«
»Du kannst nicht in Jeans an den Tischen servieren«, sagte Mario. »Das verstößt gegen die Firmenpolitik. Du musst
deine Uniform tragen. Silvio will es so.«
»Silvio will bestimmt nicht, dass ich so verdreckt arbeite!
Und den Gästen würde es mit Sicherheit auch nicht gefallen.«
Mario dachte über das Problem nach. »Das Geschäft lässt
eh nach. Po-Ching kommt wahrscheinlich allein zurecht, bis
Bronia um sechs zur Spätschicht kommt, vorausgesetzt, sie
ist verdammt noch mal nicht wieder zu spät. Du machst
Schluss und gehst nach Hause.«
»Ich werde nach Stunden bezahlt!«, erwiderte ich mürrisch. Los doch, geh weiter, mach, dass du über die Mauer
kommst!
»Keine Sorge, das erledige ich«, sagte Mario. »Du hattest
einen Arbeitsunfall, oder? Außerdem

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