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Granger Ann - Varady - 05

Titel: Granger Ann - Varady - 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Und hute dich vor deinen Feinden AEA4CEC7
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schlechter wurde, sobald er nicht antworten wollte.
»Wenn du im Restaurant warst, dann war das dämlich
von dir«, sagte ich. »Du weißt, dass der Koch schnell wütend wird. Luigi, der Barmann, ist noch schlimmer.«
»Ich habe Max gesehen«, wiederholte er zum was weiß
ich wievielten Mal. Zu meinem Entsetzen füllten sich seine
Augen mit Tränen. »Du musst mir glauben! Fran, du musst
mir glauben, bitte! Du bist die Einzige, die mir glaubt. Du
bist die Einzige, die mir hilft.«
»Ich glaube dir ja!«, sagte ich rasch. »Ich will nur Klarheit
haben, was genau du gesehen hast und was du dir einbildest.«
Er schien noch mehr zu erwarten, denn er saß auf meinem Sofa wie das sprichwörtliche Waisenkind nach dem
Sturm. Vielleicht setzte er alle Frauen mit Müttern gleich
und dachte, auch ich hätte mütterliche Instinkte und würde
mich um ihn kümmern. Falsch gedacht.
Nichtsdestotrotz machte ich uns beiden Bohnen auf
Toast. Es war das Beste, was ich tun konnte. Ion aß mit Appetit. Ich fragte mich erneut, wo er wohnte und was er
normalerweise aß, doch ich stellte meine Fragen nicht laut.
Es wäre Zeitverschwendung gewesen.
Stattdessen hielt ich ihm eine Predigt, mich wenigstens
eine Woche lang nicht mehr zu belästigen, bevor ich ihn auf
die Straße setzte. Ich war ein wenig strenger, als eigentlich
nötig gewesen wäre, doch mir war sehr wohl bewusst, dass
diese Situation leicht außer Kontrolle geraten konnte.
Insgeheim vermutete ich sowieso, dass sie bereits außer
Kontrolle war.
KAPITEL 6 Am nächsten Morgen läutete es
um neun Uhr an meiner Wohnungstür, gerade als ich aus
dem Bett kroch. Bonnie sprang von der Decke und tanzte
beim Gedanken an einen Besucher aufgeregt durch die
Wohnung.
Als ich in Haris Garage geschlafen habe, war sie sehr beschützerisch was unseren Schlafplatz anging. Jetzt, nachdem
wir ein richtiges Zuhause gefunden haben, scheint sie zu
glauben, dass wir jeden Besucher freundlich empfangen
müssen. Ich weiß, dass Hunde idealerweise nicht in den Betten ihrer Besitzer schlafen sollten, doch Bonnies erstes Frauchen hatte im Freien geschlafen, und sie war es gewöhnt, sich
an ihren Menschen zu kuscheln. Ich hatte einen Hundekorb
für Bonnie gekauft, mit Kissen und allem, und versucht, ihr
klarzumachen, dass das ihr eigenes Bett war. Sie hatte mit
hängendem Kopf in ihrem Korb gesessen, die Ohren schlaff,
die schwarzen Augen nach oben verdreht, ein Bild des Elends
und der Verzweiflung. Ich hatte versucht, hart zu bleiben
und darauf zu bestehen, dass wir des Nachts in verschiedenen
Betten schliefen. Sie winselte leise und beharrlich in der Dunkelheit, und sobald sie überzeugt war, dass ich schlief, schlich
sie durch den Flur und zu mir aufs Bett, wo sie sich ganz am
Fußende hinlegte, wahrscheinlich weil sie glaubte, dass ich sie
dort nicht bemerkte. Letzten Endes hatte ich nachgegeben.
Bonnie hat einen neuen Zweck für ihr Körbchen gefunden.
Sie bringt alles dorthin, was sie verstecken will, und stopft es
irgendwie unter das Kissen.
Ich tappte in meinem weiten Snoopy-T-Shirt, das mir als
Schlafanzug diente, zum Erkerfenster und spähte durch die
Vorhänge nach draußen. Bonnie stand neben mir auf den
Hinterpfoten und versuchte, über das Fenstersims zu sehen,
doch sie war zu klein. Sie stieß ein frustriertes Bellen aus.
Ich nahm sie auf den Arm, und sie starrte angestrengt nach
draußen.
Vor dem Haus parkte ein kleiner silberner Wagen mit LSchildern an den Stoßstangen. Während Bonnie und ich
hinsahen, kam Susie Duke aus dem geschützten Eingang
und starrte direkt auf den Schlitz zwischen den Vorhängen.
Bonnie winselte und wand sich in meinen Armen. Susie
winkte.
»Lass mich rein, Fran!«, rief sie.
Ich setzte Bonnie ab, stieg in meine Jeans und ging barfuß
und vor mich hin murmelnd zur Tür. Bonnie tappte aufgeregt neben mir her. Ich musste Susie reinlassen, bevor sie
erneut läutete oder anfing zu rufen. Sie würde Erwin den
Schlagzeuger aufwecken. Erwin wohnte in der Erdgeschosswohnung mir gegenüber. Er spielte abends in Clubs bis in
die frühen Morgenstunden, bevor er nach Hause torkelte
und bis zwei Uhr nachmittags schlief.
Wie ich bereits sagte, das Haus gehört einer Stiftung. Sie
besitzt noch ein Haus weiter oben in der Straße. Beides sind
viktorianische Doppelhausvillen aus roten Ziegelsteinen mit
Erkerfenstern im Erdgeschoss und den oberen Etagen. Beide
haben Kellergeschosse, zurückliegende Eingänge und kleine
gepflasterte Vorhöfe, die

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