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Granger Ann - Varady - 05

Titel: Granger Ann - Varady - 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Und hute dich vor deinen Feinden AEA4CEC7
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er nicht anfängt zu bellen, wenn
wir das Band abspielen. Keine Sorge, es ist alles arrangiert.«
»Ach ja?«, entgegnete ich. Ich musste an das denken, was
Ganesh über Kinder und Tiere beim Theater gesagt hatte.
»Ich finde es okay so«, sagte Carmel. »Je weniger ich von
diesem Hund sehe, desto besser. Ich will nicht, dass er hier
rumhängt. Er ist nicht richtig ausgebildet und auch nicht
stubenrein. Wahrscheinlich pinkelt er auf die Bühne, wenn
nichts Schlimmeres.«
Ich wollte lieber nicht darüber nachdenken.
Denise kehrte atemlos und mit einer großen Schachtel
wieder zurück. »Hier ist sie!«
Sie stellte die Schachtel ab und holte einen Perückenhalter heraus, der von einer Menge kastanienbraunem Lockenhaar umrahmt war.
»Ich trage sie immer, wenn ich mit Freddy zusammen
tanzen gehe«, sagte sie. »Ihr wisst schon, auf einem dieser
Wohltätigkeitsbälle, die Freddy immer wieder anstößt. So,
aufgepasst.«
Bevor ich wusste, wie mir geschah, hatte Carmel mich geschminkt wie einen Zirkusclown, und alles war von genügend Haaren eingerahmt, um einen großen Golden Retriever neidisch zu machen.
»Zu schade, dass du dein Kostüm nicht mitgebracht
hast«, sagte Carmel. »Das hätte wahrscheinlich ziemlich gut
ausgesehen.«
Marty steckte den Kopf durch die Tür. »Wie lange
braucht ihr denn noch? Ich will endlich anfangen! Wo ist
dein Kostüm, Fran?«
»Ich konnte es nicht mitbringen. Es gab eine Explosion,
und …«
»Ich habe jetzt keine Zeit für deine Erklärungen. Dann
musst du eben ohne Kostüm raus. Trotzdem, du hättest es
mitbringen sollen. Ehrlich, Fran, ich habe gedacht, dass ich
mich wenigstens auf dich verlassen könnte!«
»Du kannst dich auf mich verlassen!«, schnappte ich zurück. Meine Nerven waren inzwischen bis zum Zerreißen
gespannt. »Ich komme auch ohne Kostüm zurecht, okay?
Ich habe zu Hause geübt, wie ich mich darin bewegen muss.
Keine Sorge, es klappt schon morgen Abend. Es gibt genügend andere Dinge, um die du dir bei diesem Stück Sorgen
machen musst, ohne dass du mich wegen eines blöden fehlenden Kostüms anmachst!«
Marty schien von der Heftigkeit meiner Reaktion überrascht zu sein und wich zurück. »Schon gut, schon gut«,
murmelte er. »Ich wollte doch nicht …« Er trollte sich.
»Ah«, sagte Carmel und starrte ihm hinterher. »Was hast
du nur mit Marty gemacht, dass er so viel Angst vor dir
hat?«
»Er hat keine Angst vor mir. Ich war die Erste, die er gefragt hat, ob sie bei seinem Stück mitmachen würde. Er ist
schlicht mit den Nerven fertig … genau wie ich«, fügte ich
hinzu. »Ich wäre beinahe in die Luft geflogen, und niemand
scheint sich einen Dreck darum zu scheren.«
Außer Ganesh, in dem es brodelte wie in einem Vulkan
unmittelbar vor dem Ausbruch, bereit zu explodieren und
mich mit Beschuldigungen zu überhäufen. Als wäre alles
meine Schuld!
    Nachdem die Probe endlich angefangen hatte, lief es einigermaßen gut. Selbst Carmel bemühte sich, ihren Text so zu
sprechen, wie Marty ihn geschrieben hatte, und nicht zu
improvisieren. Der Hintergrund von Dartmoor, gemalt von
Owen und Nigel, sah wirklich gut aus. Der Kamin, den
Freddys Zimmermannfreund für uns gebaut hatte, bewirkte
wahre Wunder für die Eröffnungsszene. Zur Erleichterung
aller, mit Ausnahme von Ganesh, war auch Irish Davey
noch aufgetaucht und saß zusammen mit seinem Hund und
einer Dose Lager hinter der Bühne, wo die beiden auf den
großen Auftritt des Hundes warteten.
    Denise und ich standen in den Kulissen und beobachteten das Geschehen. Meine Rolle, Miss Stapleton, tauchte in
den ersten Szenen noch nicht auf, nicht, bevor Watson von
Holmes nach Devon geschickt wurde. Denise hatte die Rolle
der Souffleuse übernommen und spähte auf ihr Skript.
    »Wer auch immer das getippt hat, er ist nicht besonders
gut in Rechtschreibung!«, zischte sie mir zu. »Einiges davon
sieht nicht mal nach Englisch aus! Was ist das? Irgendeine
skandinavische Sprache?«
    »Marty hat es getippt«, flüsterte ich zurück. »Er ist Dyslektiker.«
»Mr Holmes, es waren die Fußabdrücke von einem riesigen
Hund!« , deklamierte Mick auf der Bühne. Seine Erkältung
war entweder sehr viel besser geworden, oder die Kapseln
hatten ihre Wirkung getan. Er klang längst nicht mehr so
nasal, dafür jedoch entschieden heiser. Ich hoffte inständig,
dass er nicht seine Stimme verlieren würde. Das würde uns
endgültig den Rest geben.
»Vorhang!«, rief Marty zu Denise, die an dieser Stelle den

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