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Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Titel: Grant County 03 - Dreh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Jeffrey und seine Frau zusammen zu sehen. »Ist was passiert?«
    Jeffrey stand auf und bedeutete Keller, sich zu setzen, doch der Mann ignorierte ihn. Er fragte seine Frau: »Hast du meinen Schlüssel?«
    Sie reichte ihm das Bund, ohne ihm in die Augen zu sehen.
    »Ich muss wieder an die Arbeit«, sagte Keller. »Jill, geh nach Hause.«
    Jill Rosen erhob sich.
    »Ich muss Ihnen beiden etwas sagen«, sagte Jeffrey und deutete auf die Bank. »Es geht um Andy.«
    Kellers Blick nach zu urteilen, war sein Sohn der Letzte, an den er jetzt denken wollte.
    »Ich wollte es Ihnen persönlich sagen, bevor es sich auf dem Campus herumspricht«, sagte Jeffrey. »Ich habe Zweifel daran, dass Ihr Sohn Selbstmord begangen hat.«
    »Was?«, rief Jill Rosen aus.
    »Ich kann die Möglichkeit nicht ausschließen, dass er ermordet worden ist«, erklärte Jeffrey.
    Keller ließ den Schlüssel fallen und machte keine Anstalten, ihn wieder aufzuheben.
    Jeffrey fuhr fort: »Wir haben noch keine eindeutigen Beweise bei der Obduktion gefunden, doch Ellen Schaffer – «
    »Das Mädchen von gestern?«, unterbrach Jill Rosen.
    »Ja, Ma’am. Es ist erwiesen, dass sie ermordet wurde. Aufgrund der Tatsache, dass ihr Mord als Selbstmord inszeniert wurde, hinterfragen wir auch die Todesumstände ihres Sohnes. Wir haben noch keinen Beweis dafür, aber wir haben den Verdacht und werden in dieser Richtung ermitteln, bis wir die Wahrheit ans Licht gebracht haben.«
    Mit offenem Mund lehnte Jill Rosen sich zurück.
    Jeffrey fuhr fort. »Ich muss mit dem Dekan darüber sprechen, aber ich wollte, dass Sie es zuerst wissen.«
    Jill Rosen fragte: »Und der Abschiedsbrief?«
    »Das ist eins der Dinge, für die ich noch keine Erklärung habe«, sagte Jeffrey. »Es tut mir leid, dass ich bis jetzt nur von einem Verdacht sprechen kann. Wir ermitteln in jede Richtung, doch ich muss ehrlich sein: Im Moment tappen wir noch im Dunkeln. Möglicherweise haben beide Fälle auch nichts miteinander zu tun. Es kann immer noch sein, dass sich Andy doch selbst umgebracht hat.«
    Keller explodierte. Seine Wut kam so unerwartet, dass Jeffrey unwillkürlich einen Schritt zurückwich.
    »Wie zum Teufel kann so etwas passieren?«, schrie er. »Wie zum Teufel können Sie mich und meine Frau im Glauben lassen, unser Sohn hätte Selbstmord begangen, wenn – «
    »Brian«, versuchte Jill Rosen ihn zu beruhigen.
    »Halt den Mund, Jill«, bellte er und drohte ihr mit der Hand. »Das ist doch absurd. Das ist …« Er war zu wütend, um weiterzusprechen, doch seine Lippen bewegten sich.
    »Ich kann nicht glauben …« Er bückte sich und hob den Schlüssel auf. »Das College, die ganze Stadt …« Er streckte seiner Frau den Finger ins Gesicht, sie zuckte zurück und ging instinktiv in Deckung. Er schrie: »Ich habe dich gewarnt, Jill. Ich habe dich gewarnt, was für ein beschissenes Kaff das ist.«
    Jeffrey ging dazwischen. »Dr. Keller, ich glaube, sie sollten sich erst mal beruhigen.«
    »Ich glaube, sie kümmern sich besser um ihre eigenen Angelegenheiten und finden heraus, wer meinen Sohn ermordet hat!«, brüllte er. »Ihr Kleinstadtbullen glaubt, ihr hättet alles im Griff, aber hier geht es zu wie in der Dritten Welt. Ihr seid doch alle korrupt. Alle leckt ihr nur Albert Gaines die Stiefel.«
    Jeffrey hatte genug. »Wir sprechen ein anderes Mal weiter, Dr. Keller, wenn Sie Zeit hatten, das alles zu verdauen.«
    Diesmal streckte Keller Jeffrey den Finger ins Gesicht.
    »Verdammt richtig, wir sprechen uns noch«, sagte er, dann drehte er ihnen beiden den Rücken zu und stampfte davon.
    Sofort entschuldigte sich Jill Rosen für ihren Mann. »Es tut mir so leid.«
    »Sie brauchen sich nicht für ihn zu entschuldigen«, sagte Jeffrey und versuchte, seine eigene Wut zu beherrschen. Am liebsten wäre er Keller ins Labor gefolgt, doch vermutlich brauchten sie beide ein paar Minuten, um sich zu beruhigen.
    Jeffrey sagte zu Jill Rosen: »Es tut mir leid, dass ich Ihnen nicht mehr sagen kann.«
    Sie hielt sich wieder mit der Hand den Kragen zu. »Die hypothetische Frage von vorhin …«
    »Ja?«
    »Hat es mit Andy zu tun?«
    »Ja, Ma’am«, sagte Jeffrey und versuchte umzuschalten.
    Jill Rosen blickte über den Hof zu den Studenten, die auf der Wiese saßen und den schönen Tag genossen. »Hypothetisch«, sagte sie, »könnte sie meinen Namen schon mal gehört haben.«
    »Danke«, sagte Jeffrey. Ihm fiel ein Stein vom Herzen. Wenigstens eine Sache war geklärt.
    »Und das andere«, sagte

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