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Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Titel: Grant County 03 - Dreh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Forensischen Wissenschaft erschienen. Damals hatte die manuelle Strangulierung einen Höhepunkt an Popularität erreicht.
    »Mist.« Sara war am Medical Center vorbeigefahren. Jetzt musste sie die Main Street weiter in Richtung College fahren und auf Höhe des Polizeireviers einen illegalen U-Turn machen. Sie winkte Brad Stephens zu, der gerade in den Streifenwagen stieg. Brad hielt sich die Augen zu, als Sara fast einen weißen Cadillac streifte, der vor der Reinigung stand.
    Sara passierte die Kinderklinik, deren Name über dem Eingang längst verblasst war, weil Jeffrey Sara während ihrer Ehe ausgerechnet mit der Inhaberin des einzigen Schilder-Dienstes der Stadt betrogen hatte. Sie seufzte, als sie das ramponierte Schild der Klinik sah, und fragte sich, ob sie dessen Zustand vielleicht als Zeichen werten sollte. Vielleicht war es ein Symbol für ihre Beziehung mit Jeffrey. Cathy Linton behauptete immer, dass es nie einen Weg zurück gab.
    Sara trat auf die Bremse. Fast hätte sie die Einfahrt des Medical Center schon wieder verpasst. Da sie den Großteil ihrer Arbeitszeit mit Kindern zu tun hatte, hatte sie sich das Fluchen abgewöhnt, doch jetzt legte sie Obszönitäten ausstoßend den Rückwärtsgang ein. Als das Vorderrad gegen den Randstein schlug, schickte sie gleich noch ein paar Flüche hinterher. Sie parkte den Wagen vor dem Seiteneingang des Gebäudes, sprang heraus und eilte die Treppe zur Leichenhalle hinauf.
    Carlos war mit der Leiche aus dem College noch nicht zurück, und Jeffrey war dabei, William Dicksons Eltern ausfindig zu machen, so hatte Sara den Saal für sich allein. In der Tür ihres Büros hielt sie inne. Auf dem Tisch stand ein großer Blumenstrauß. Jeffrey hatte ihr seit Jahren keine Blumen geschickt. Albern grinsend lief sie um das Arrangement herum. Er hatte zwar vergessen, dass sie nicht besonders scharf auf Nelken war, aber es waren auch noch andere Blumen dabei, wunderschöne Blumen, deren Name Sara nicht einfiel, und das ganze Büro war von ihrem Duft erfüllt.
    »Jeffrey«, seufzte sie und lächelte noch immer. Er musste die Blumen heute Morgen bestellt haben, noch bevor mal wieder der Teufel los gewesen war. Sie nahm die Karte aus dem Umschlag. Ihr Lächeln gefror, als sie die Nachricht von Mason James las.
    Sara sah sich um und überlegte, wo sie mit den Blumen hinsollte, damit Jeffrey sie nicht sah, doch dann gab sie auf. Sie war nicht gut in solchen Dingen und wollte gar nicht erst mit dieser Heimlichtuerei anfangen.
    Sie setzte sich hin und legte die Karte neben die Vase. Auf dem Schreibtisch waren noch eine Menge anderer Dinge, um die sie sich kümmern musste. Molly, die Krankenschwester aus der Kinderklinik, hatte heute Morgen einen Stapel Papiere vorbeigebracht, der Sara gut und gerne die nächsten zwölf Stunden beschäftigen konnte. Sie setzte sich die Brille auf und begann Rezepte zu unterschreiben, die sich angesammelt hatten, bis sie merkte, dass Carlos in der Halle war.
    Durch die Scheibe beobachtete sie, wie Carlos das Besteck f ü r die Obduktion bereitlegte. Er ging langsam und methodisch vor, untersuchte jedes Instrument genau auf Schäden oder Abnutzung. Sara sah ihm noch ein paar Sekunden zu, dann begann sie, die Telefonnotizen durchzugehen. Auf der ersten erkannte sie Carlos’ Schrift. Brock hatte angerufen, um zu fragen, wann er Andy Rosen abholen könne. Sie nahm den Hörer in die Hand und wählte die Nummer des Bestattungsinstituts.
    Brocks Mutter war am Apparat, und Sara musste mehrere Minuten lang Auskunft über Tessas Zustand geben, wohl wissend, dass Penny Brock die Nachricht noch vor dem Mittagessen in der ganzen Stadt verbreitet hätte. Die alte Mrs. Brock hatte im Bestattungsinstitut nicht mehr viel zu tun, und zwischen ihren Nickerchen und dem gelegentlichen Gespräch mit einem Kunden verbrachte sie die meiste Zeit mit Telefonieren.
    Brock war fröhlich wie üblich, als Sara ihn endlich an der Strippe hatte. »Hallo, Sara«, sagte er. »Willst du jetzt Lagergebühren verlangen?«
    Sie lachte höflich. »Ich wollte nur wissen, wie viel Zeit ich noch habe. Ist die Trauerfeier heute?«
    »Morgen früh um neun«, sagte Brock. »Ich wollte ihn heute Nachmittag als Letzten drannehmen. Wie schlimm sieht er aus?«
    »Nicht besonders schlimm«, sagte Sara. »Das Übliche.«
    »Wenn du bis drei fertig bist, reicht mir das dicke.«
    Sara sah auf die Uhr. Es war bereits halb zwölf. Sie wusste nicht einmal, warum sie Andy Rosen so lange hier behielt. Sie

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