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Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Titel: Grant County 03 - Dreh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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gewesen: Das Gelände war zu groß, um wertvolle Spuren zu liefern, und zudem öffentlich. Doch Andys Wohnung würde er erst ganz zum Schluss betreten.
    Keller wartete, bis seine Frau saß, dann setzte er sich zu ihr auf die Couch. Er griff nach ihrer Hand, doch sie zog sie weg.
    Jill fragte: »Meinen Sie, es könnte ihn jemand gestoßen haben?«
    Jeffrey fragte sich, ob er unbewusst einen Hinweis in diese Richtung gegeben hatte. Aber vielleicht war Jill Rosen auch von selbst auf die Idee gekommen. »Hat denn jemand gedroht, Ihrem Sohn etwas anzutun?«
    Sie sahen einander an, als hätten sie bereits darüber gesprochen. »Nicht, dass wir wüssten.«
    »Andy hat früher schon mal einen Selbstmordversuch unternommen, richtig?«
    Sie nickten beide.
    »Haben Sie den Abschiedsbrief gesehen?«
    Jill flüsterte: »Ja.«
    »Dann ist ein Fremdverschulden eher unwahrscheinlich.«
    Jeffrey wollte Andys Eltern keinen Strohhalm reichen, den er ihnen vielleicht später wieder entreißen müsste. »Wir ermitteln in alle Richtungen, aber ich möchte Ihnen nicht allzu große Hoffnungen machen.« Er zögerte, ärgerte sich über seine Wortwahl. Welche Eltern hofften schon, dass ihr Kind ermordet worden war?
    Keller sagte zu seiner Frau: »Bei der Obduktion kommen alle Unregelmäßigkeiten zum Vorschein. Man kann alles Mögliche zurückverfolgen. Unglaublich, wozu die Wissenschaft heutzutage fähig ist.« Er sprach mit der Überzeugung eines Mannes, der sich auf dem Gebiet auskannte und voll und ganz auf wissenschaftliche Beweise vertraute.
    Jill Rosen hielt sich das Taschentuch an die Nase, sie hörte ihrem Mann gar nicht zu. Jeffrey fragte sich, ob die Spannung zwischen den beiden noch von dem Streit vorhin kam oder ob es in der Ehe schon länger Probleme gab. Er würde sich auf dem Campus umhören.
    Keller unterbrach Jeffreys Gedanken. »Wir haben darüber nachgedacht, was für Sie hilfreich sein könnte«, sagte er. »Andy hatte da ein paar Freunde, von früher – «
    »Wir kannten sie gar nicht richtig«, schaltete sich Jill ein.
    »Seine Drogenfreunde.«
    »Ja«, bestätigte Keller. »Soweit wir wissen, gab es in letzter Zeit keine engeren Freundschaften.«
    Jill schränkte ein: »Zumindest hat er uns niemanden vorgestellt.«
    »Ich hätte mehr für ihn da sein müssen«, sagte Keller mit belegter Stimme.
    Jill widersprach nicht. Kellers Gesicht wurde rot, als er versuchte, die Tränen zurückzuhalten.
    »Sie waren in Washington?«, fragte ihn Jeffrey, doch seine Frau antwortete für ihn.
    »Brian arbeitet zurzeit an einem ziemlich wichtigen Projekt, für das er sich um Zuschüsse bewirbt.«
    Keller schüttelte den Kopf. »Was hat das jetzt noch für eine Bedeutung?«, fragte er tonlos. »Die ganze Arbeit, der ganze Aufwand, und wofür?«
    »Deine Arbeit wird eines Tages Menschen helfen«, sagte sie, doch Jeffrey spürte eine gewisse Feindseligkeit in ihrer Stimme. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Frau verbittert war, weil ihr Mann zu viel arbeitete.
    »Ist das sein Wagen in der Einfahrt?«, fragte Jeffrey die Mutter. Keller wandte den Kopf ab.
    Jill sagte: »Wir hatten ihn gerade für ihn gekauft. Eine Art … Brian wollte ihn belohnen, weil er so gut durchhielt.«
    Jeffrey hörte heraus, dass sie mit der Entscheidung ihres Mannes nicht einverstanden gewesen war. Der Wagen war ein kostspieliges Geschenk, und Hochschullehrer waren keine Millionäre. Jeffrey schätzte, dass sogar er mehr Geld als Keller verdiente.
    »Fuhr er mit dem Wagen zum College?«
    »Zu Fuß ging es schneller«, sagte Jill. »Manchmal gingen wir alle zusammen.«
    »Hat er Ihnen gesagt, wo er gestern Morgen hinwollte?«
    »Ich war schon in der Klinik«, erklärte Jill. »Ich hatte gedacht, er würde tagsüber zu Hause bleiben. Als Lena kam …«
    Die Art, wie sie Lenas Namen aussprach, ließ wieder auf eine gewisse Vertrautheit schließen, der Jeffrey zu gern auf den Grund gegangen wäre. Doch ihm fiel keine gute Taktik ein, um auf das Thema zu kommen.
    Stattdessen zog er sein Notizbuch heraus und setzte die Befragung fort. »Andy hat für Sie gearbeitet, Dr. Keller?«
    »Ja«, antwortete Keller. »Es gab nicht besonders viel zu tun, aber ich wollte nicht, dass er zu viel Zeit allein zu Hause verbringt.«
    Jill ergänzte: »Er hat auch in der Klinik ausgeholfen. Die Sekretärin ist manchmal etwas überfordert. Dann ist er für sie eingesprungen oder hat Akten eingeordnet.«
    Jeffrey fragte: »Hatte er Zugang zu den Daten der Patienten?«
    »Natürlich

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