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Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Titel: Grant County 03 - Dreh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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ihn.«
    »Wer?«
    »Ellen, Mann. Ellen aus seinem Kunstkurs.«
    »Ellen Schaffer?«, fragte Ethan. Offensichtlich stand er nicht auf gutem Fuß mit ihr.
    »Ja, Mann. Die ist so verdammt heiß. Weißt du, was ich meine?« Vielsagend stieß er Ethan den Ellbogen in die Rippen. »Verdammt heiß.«
    Lena versuchte, ihn auf das Thema zurückzubringen.
    »Also waren sie nicht zusammen?«
    »Sie hätte sich nie für jemand wie ihn interessiert«, sagte Scooter. »Sie ist eine Göttin. Sterbliche wie Andy mussten sich damit begnügen, an ihren Höschen zu schnüffeln.«
    »Sie ist eine wandelnde Spermabank«, zischte Ethan verächtlich. »Wahrscheinlich wusste sie nicht mal, dass er existiert.«
    Wieder kicherte Scooter und stupste Ethan mit dem Ellbogen. »Vielleicht klaut er ihr jetzt im Himmel auch die Höschen!«
    Knurrend stieß Ethan Scooter weg.
    »Was?« Lena war verwirrt.
    »Scheiße, ich habe gehört, ihr Gesicht sah aus, als hätte sie eine Handgranate gefressen«, sagte Scooter.
    »Wessen Gesicht?«, fragte Lena.
    »Ellens!«, antwortete Scooter, als wäre das sonnenklar.
    »Sie hat sich den Kopf weggeballert, Mann. Wo zum Teufel lebt ihr?«
    Lena hatte das Gefühl, sie hätte einen Schlag auf den Kopf bekommen. Sie war den ganzen Tag zu Hause gewesen und hatte das Display ihres Telefons angestarrt. Nan hatte angerufen, doch Lena war nicht rangegangen. Ellen Schaffers Tod führte die ganze Ermittlung in eine andere Richtung. Wenn er wie Andys Selbstmord inszeniert war, dann würde Jeffrey Lena doppelt so hart rannehmen.
    Ohne nachzudenken, nahm Lena einen Schluck aus der Flasche. Der Wodka brannte in ihrer Kehle. Dann atmete sie langsam aus. Sie wurde wieder ruhiger.
    »Was war mit dem Drogenentzug, zu dem seine Eltern ihn geschickt hatten?«
    Scooter sah wieder zu den Spritzen hinüber und leckte sich die Lippen. »Er hat alles gemacht, damit er schnell wieder draußen ist, verstehst du? Andy rauchte gern. Das hätte er nie aufgegeben. Wenn du die Pfeife lieben gelernt hast, lässt sie dich nicht mehr los.«
    »Aber als er zurückkam, war er clean?«
    Scooter nickte. »Ja.«
    »Wie lange?«
    »Bis Sonntag, schätze ich«, sagte Scooter und lachte, als hätte er einen guten Witz gemacht.
    »Wann am Sonntag?«
    »Na, bevor er gestorben ist. Alle wissen, dass die Cops eine Spritze bei ihm gefunden haben.«
    »Richtig«, sagte Lena. Frank hätte das erwähnt, wenn es gestimmt hätte. Gerüchte breiteten sich auf dem Campus noch schneller aus als Geschlechtskrankheiten.
    »Hast du nicht gesagt, er rauchte gern?«
    »Ja, ja«, sagte er. »Aber das andere haben sie bei ihm gefunden.«
    Lena warf Ethan einen Blick zu. »Hat Andy davor auch schon Drogen genommen?«
    Scooter schüttelte den Kopf. »Nein, nicht dass ich wüsste.«
    »Warum bist du dir so sicher?«
    »Weil er bei mir was kaufen wollte, Mann.«
    Ethan neben ihm erstarrte merklich.
    Scooter erklärte: »Am Samstagabend hat er richtig viel eingekauft und gesagt, er würde am Sonntag alles auf einmal nehmen. Magic Carpet Ride, Mann. Wisst ihr, was der Song bedeutet?«
    Ethan stand auf und ging zum Fenster.
    »Na ja, auch egal«, seufzte Scooter. Er warf einen sehnsüchtigen Blick auf die Spritzen. »Er kam in mein Zimmer und meinte so: ›Hey Mann, hast du was?‹, und ich: ›Scheiße, klar, brauch ich alles, wenn Burke nächste Woche weg ist‹, und er meinte: ›Gib her, Mann, ich hab Geld.‹ Ich hab gesagt: ›Nee, Scheiße, das Zeug gehört mir, außerdem schuldest du mir noch was von vorher, du scheiß Schwuchtel‹, und er hat – «
    Lena unterbrach ihn: »Er hatte Geldprobleme?«
    »Ja, der hatte nie Kohle. Musste seiner Mutter Miete zahlen und alles. Wie scheiße ist das denn? Ihr eigener Sohn, und er muss für Klamotten und so weiter zahlen, wie bei so einem scheiß sozialen Projekt oder so.« Er zupfte sich die Shorts zurecht. »Aber die Karre war echt spitze.« Er sah Ethan an. »Hast du die Karre gesehen, die sein Vater ihm gekauft hat?«
    Lena versuchte, Scooter zurück aufs Thema zu bringen.
    »Aber am Samstagabend hatte er Geld?«
    »Keine Ahnung. Anscheinend. Hat wohl ’nen Treffer gelandet.«
    »Ich dachte, du hast ihm was verkauft?«
    »Scheiße, nein, hab ich doch gesagt. Ich wusste ja, was er vorhatte. In so einen Scheiß lass ich mich nicht reinziehen. Du verkaufst Stoff, und einer nimmt ’ne Überdosis, und schon hockst du wegen Totschlag im Knast. Ich geh nicht ins Gefängnis, Mann. Wenn ich hier raus bin, wartet ein Job auf

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