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Grant County 05 - Gottlos

Grant County 05 - Gottlos

Titel: Grant County 05 - Gottlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Linkshänderin. Und das ist niemals die von Rachel. Warum sollte sie die Begünstigte der Lebensversicherung eines Mannes sein, den sie gar nicht kannte?»
    «Sagen Sie es mir.»
    «Das ist nicht richtig», sagte er und schob die Papiere zusammen. «Wer würde so etwas tun?»
    Jeffrey wiederholte: «Sagen Sie es mir.»
    Die Adern an Levs Schläfen schwollen an. Mit zusammengebissenen Zähnen blätterte er die Policen noch einmal durch. «Gab es auch eine, die auf meine Frau lief?»
    Jeffrey antwortete ehrlich: «Ich weiß es nicht.»
    «Woher haben Sie Stephanies Namen?»
    «Alle Policen sind auf ein Haus am Sandon Square eingetragen. Im Grundbuch steht, dass Stephanie Linder die Besitzerin ist.»
    «Er … er hat …» Lev war so wütend, dass ihm die Worte fehlten. «Er hat den Namen meiner Frau …
dafür
missbraucht?»
    Jeffrey hatte schon viele Männer weinen sehen. Die meisten weinten, weil sie jemanden verloren hatten oder – noch häufiger – aus Selbstmitleid, wenn sie begriffen, dass ihnen keiner mehr helfen würde. Lev Ward weinte Tränen der Wut.
    «Warten Sie», sagte Jeffrey, als Lev ihn zur Seite stieß. «Wo wollen Sie hin?»
    Lev rannte den Flur hinunter zu Pauls Büro. «Wo ist er?», knurrte er.
    Jeffrey hörte, wie die Sekretärin sagte: «Ich weiß nicht …»
    Lev war schon auf dem Weg nach draußen, und Jeffrey heftete sich an seine Fersen. Der Prediger wirkte nicht besonders sportlich, aber er hatte lange Beine. Als Jeffrey den Parkplatz erreichte, war er bereits an seinem Wagen. Doch statt einzusteigen, blieb er wie angewurzelt stehen.
    Jeffrey ging auf ihn zu. «Lev?»
    «Wo ist er?», knurrte Lev. «Lassen Sie mich zehn Minuten mit ihm allein. Nur zehn Minuten.»
    Dass der sanftmütige Prediger so toben konnte, hätte Jeffrey ihm nicht zugetraut. «Lev, gehen Sie wieder rein.»
    «Wie konnte er uns das antun?», fragte er. «Wie konnte er …» Langsam schienen ihm die Konsequenzen aufzugehen. Er sah Jeffrey an. «Er hat meine Nichte umgebracht? Er hat Abby umgebracht? Und Cole auch?»
    «Ich glaube, ja», sagte Jeffrey. «Er hatte die Möglichkeit, sich Zyankali zu verschaffen. Und er hat gewusst, wie man es verwendet.»
    «Mein Gott», rief Lev, und es war keine leere Phrase, sondern ein inständiger Hilferuf. «Warum?», stammelte er. «Warum sollte er das tun? Abby hat doch niemandem was getan?»
    Jeffrey versuchte gar nicht erst, seine Fragen zu beantworten. «Wir müssen Ihren Bruder finden, Lev. Wo ist er?»
    Lev war zu aufgewühlt, um zu sprechen. Langsam schüttelte er den Kopf von einer Seite zur anderen.
    «Wir müssen ihn finden», wiederholte Jeffrey, als das Telefon in seiner Tasche klingelte. Ein Blick auf das Display zeigte, dass es Lena war. Er trat einen Schritt zurück, klappte das Telefon auf und fragte: «Was ist los?»
    Lena flüsterte, doch er verstand sie klar und deutlich. «Er ist hier», sagte sie. «Pauls Wagen ist gerade vorgefahren.»

SECHZEHN
    Lenas Herz klopfte so heftig, dass sie kaum sprechen konnte.
    «Du tust nichts, bis ich da bin», befahl Jeffrey. «Ihr müsst Rebecca verstecken. Er darf sie nicht sehen.»
    «Aber wenn …»
    «Kein Aber, Detective. Du tust verdammt nochmal, was ich sage.»
    Lena sah Rebecca an, sah die Angst in ihren Augen. Sie könnte die Sache sofort beenden – Paul stellen, den Mistkerl festnehmen. Und dann? Sie würden nie ein Geständnis aus dem Anwalt herausbekommen. Er würde ihnen ins Gesicht lachen, den ganzen Weg zur Grand Jury, wo der Fall wegen Mangel an Beweisen abgewiesen würde.
    Jeffrey fragte: «Habe ich mich klar ausgedrückt?»
    «Ja, Sir.»
    «Sorg dafür, dass Rebecca in Sicherheit ist», befahl er. «Sie ist unsere einzige Zeugin. Genau das ist jetzt dein Job, Lena. Mach keinen Mist.» Das Telefon klickte, als er auflegte.
    Terri stand am Fenster und erstattete Bericht über jede seiner Bewegungen. «Er ist in der Werkstatt», flüsterte sie. «Er ist in der Werkstatt.»
    Lena packte Rebecca am Arm und zog sie in den Flur. «Geh nach oben», befahl sie, doch das verängstigte Mädchen rührte sich nicht.
    Terri sagte: «Er geht nach hinten. O Gott, beeilt euch!» Sie lief den Flur hinunter, um ihn im Auge zu behalten.
    «Rebecca», drängte Lena. «Wir müssen nach oben.»
    «Was ist, wenn er …», begann Rebecca. «Ich kann nicht …»
    «Er ist am Schuppen», rief Terri. «Becca, bitte! Geh!»
    «Er ist bestimmt böse», wimmerte Rebecca. «O Gott, bitte …»
    Terris Stimme überschlug sich. «Er kommt

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