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Grappa 08 - Grappa und die fantastischen Fuenf

Grappa 08 - Grappa und die fantastischen Fuenf

Titel: Grappa 08 - Grappa und die fantastischen Fuenf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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klingelte.
    »Was 'n los?«, lallte ich.
    »Schön, dass du auch mal zu Hause bist«, sagte Nik. »Wie geht's dir, Grappa?«
    »Nicht besonders«, murmelte ich wahrheitsgemäß. »Ich bin gerade erst nach Hause gekommen und schrecklich müde. Wo bist du?«
    »Auf dem Flughafen in New Orleans. Hab einen kleinen Abstecher hierher gemacht. Tolle Stadt mit viel Atmosphäre. Morgen fliege ich zurück.«
    »Nach Deutschland?«
    »Ja. Die Ausbildung ist beendet.«
    »Und? Hast du den ersten Preis gekriegt?«
    Nik lachte. Es tat mir wohl. »Klar. Ich war der Beste von allen. In allen Disziplinen. Hast du etwas anderes erwartet?«
    »Schön, dass du kommst. Wenn du wüsstest, was hier inzwischen los war! Da gibt es eine Menge Morde, eine Millionenerpressung durch eine Gruppe, die sich Die Fantastischen Fünf nennt, und der Mörder ist jemand, den ich von früher kenne ... Ich hab zuerst gedacht, er wäre es, als das Telefon klingelte.«
    »Was redest du für wirres Zeug? Hast du getrunken?«
    »Ein bisschen. Ich war im Biergarten.«
    »Mit welchem deiner männlichen Hausgäste?«
    »Nur Jansen und ich. Er musste seinen Urlaub verschieben – wegen dieser Mordserie, von der ich eben sprach. Einer, der tot sein sollte, lebt allerdings immer noch. Und übermorgen werde ich den Täter stellen, der zweite ist mit seiner Schwester und dem Geld bestimmt schon über alle Berge ... obwohl die Polizei die Flughäfen ja überwacht.«
    »Grappa! Du fantasierst!«
    »Nein, tu ich nicht! Erinnerst du dich an den jungen Mann, der sich gemeldet hat, als du angerufen hast?«
    »Du meinst den, der dir ein Bad eingelassen hat?«
    »Genau den. Das mit dem Bad war doch nur ein Spaß für den Staatsanwalt, der inzwischen aber auch tot ist.«
    »Ich verstehe«, behauptete Nik. »Und was ist mit dem, der Wasser in die Wanne gelassen hat?«
    »Er hat auch mit der Sache zu tun. Aber der wirkliche Mörder ist ein Fotograf. Er hat einen iranischen Teppichhändler umgebracht. Und den Staatsanwalt. Ein Apotheker ist auch noch getötet worden. Der Mörder hat Geige gespielt, als er starb.«
    Nik prustete los. »Arme Grappa! Das muss ja ein toller Abend gewesen sein! Du bist ja völlig daneben. Es wird Zeit, dass sich mal wieder jemand um dich kümmert. Psychisch und physisch.«
    »Glaubst du mir etwa nicht?« Ich hatte es endlich bemerkt.
    »Kein Wort. Aber das macht nichts. Du hattest schon immer eine ziemlich lebhafte Fantasie. Ich melde mich, wenn ich wieder da bin. Und jetzt schlaf dich aus!«

Tolle Überschrift
    Am nächsten Morgen wusste ich nicht mehr, ob Niks Anruf nur ein Traum gewesen war. Egal, ich hatte andere Dinge zu tun. Jansen empfing mich gut gelaunt und ausgeschlafen.
    »Sei froh, dass du nichts getrunken hast«, sagte ich. »Kann ich die Rollos ein wenig runterlassen?« Die strahlende Sonne quälte meine Augen. Mein Kopf war dumpf, die Gedanken knallten gegen die Schädeldecke.
    »Dein Artikel ist bei unseren Lesern gut angekommen«, plapperte Jansen. »Jede Menge Anrufe. Einige Beschwerden waren allerdings auch dabei. Wie man brutale Mörder so idealisieren kann – oder so ähnlich. Du hast aber auch auf die Tränendrüse gedrückt – mein lieber Scholli.«
    Nichts von alledem focht mich an. Ich schlurfte in mein Zimmer und warf die Kaffeemaschine an. Irgendwie mussten meine Lebensgeister wieder reaktiviert werden – mit Kaffee klappte es meist.
    Ich öffnete das Fenster. Zum Glück lag mein Büro nicht zur Sonnenseite, die hereinströmende Luft war eine Wohltat. Ich ließ die Arme fallen und streckte die Beine von mir. Die Gedanken tanzten jetzt wie Wasserflöhe in meinem Hirn.
    Wie würde es Solo anstellen, sein letztes Opfer zu killen? Er wusste durch die Zeitung, dass nach ihm fieberhaft gesucht wurde, konnte also nicht öffentlich auftreten. Wo – zum Teufel – hatte er sich versteckt?
    Mir fiel die Szene in der Moschee während des Freitaggebetes wieder ein. Solo und Mamoud Tabibi, der Sohn des ersten Opfers. Tabibi hatte dem Mörder seines Vaters blutige Rache geschworen. Hatte er wirklich keine Ahnung, dass Solo wahrscheinlich der Täter gewesen war?
    Die Kaffeemaschine stöhnte. Ich rappelte mich auf. Genüsslich ließ ich das dunkle Gesöff die Kehle hinunterrinnen. Mein Jagdinstinkt war jetzt voll aktiviert. Ich würde Solo als Erste kriegen – vor der Polizei und dem rachsüchtigen Perser.
    Ich griff nach dem dicken Gelben und ermittelte die Telefonnummer von Tabibis Teppichparadies. Der Junior-Chef sei nicht

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