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Grappa 14 - Grappa im Netz

Grappa 14 - Grappa im Netz

Titel: Grappa 14 - Grappa im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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Angst.«
    »Dann tauschen Sie das Bett!«
    »Gerne. Haben Sie eins für mich?«

Fehlanzeige
    Es wollte nicht in meinen Kopf, dass ausgerechnet Tom Piny Probleme damit hatte, ohne Frau an seiner Seite eine Boutique für Damenunterwäsche zu betreten.
    »Na, du Angsthase!«, begrüßte ich ihn. »Dann mal los!«
    »Warte mal, Grappa«, sagte er und zog mich am Ärmel zurück, denn ich hatte den Türknauf schon in der Hand.
    »Was ist denn?«
    »Lass uns überlegen, wie wir taktisch vorgehen«, schlug er vor.
    »Was gibt es da denn für eine Taktik zu beachten?«, schüttelte ich den Kopf. »Wir gehen rein und fragen, ob der Oberbürgermeister Unmengen von heißen Damendessous gekauft hat. Und wenn die Frage bejaht wird, hast du deine Story.«
    »Die werden das doch niemals zugeben!«, wandte Piny ein.
    »Natürlich nicht!«, stimmte ich zu. »Deshalb ist deine Geschichte ja auch an Blödheit nicht zu toppen!«
    »Mein Informant ist aber glaubwürdig!«, beharrte TOP.
    »Nun sag schon, wer es ist!«
    »Verrätst du es auch keinem?«
    »Doch. Ich lade ihn heute Abend als Studiogast in die Sendung ein«, foppte ich ihn.
    »Grappa, du bist 'ne blöde Zicke!«
    »Ich weiß«, nickte ich. »Sag mir deine Quelle und ich lege dir in dem Laden eine filmreife Nummer hin!«
    »Lieber nicht. Ich glaube, wir gehen besser wieder.«
    Es reichte. »Komm jetzt!«, befahl ich und betrat den Laden Erotic-Body.
    Ob es an den heißen Höschen lag, dass die Boutique völlig überhitzt zu sein schien? Es gab Unmengen von dem, was wirkliche Damen und ›Damen‹ unter ihren Kleidern zu tragen pflegen, in jeder Form und fast jeder Farbe.
    Eine Verkäuferin erhob sich von ihrem Stuhl und fragte, ob sie uns behilflich sein dürfe.
    »Ich will nur mal gucken«, sagte ich. »Mein Mann hat gesagt, dass ich mir was Hübsches aussuchen darf, nicht wahr, Hasi?«
    Ich schenkte Tom Piny das entzückendste Lächeln, dessen ich fähig war.
    »Was suchen Sie denn? BH und Slip? Body, Korselett, Schnürkorsett, Mieder mit Strapsen?«
    »Keine Ahnung«, meinte ich. »Ich wollte mich einfach inspirieren lassen. Wissen Sie, ich kaufe meine Unterwäsche normalerweise bei C&A, fleischfarbene Baumwollhöschen im Viererpack, kochfest und Mako gekämmt.«
    Piny trat mir auf den Fuß. In seinem Gesicht spiegelte sich Scham wider.
    Grinsend ging ich zu einem Ständer mit Bodys. Sie waren schwarz und nur sparsam mit Spitze besetzt. »Ist da meine Größe dabei?«, fragte ich.
    »Welche haben Sie denn?«, fragte die Maus.
    »85 C!«, antworteten TOP und ich unisono.
    »Moment!« Sie bewegte sich in unsere Richtung.
    »Ich habe da neulich mal was Schickes bei einer Freundin gesehen«, plapperte ich. »Ihr Freund hat es hier bei Ihnen gekauft.«
    »Ja?« Ihr Interesse hielt sich in Grenzen. »Hier – das müsste Ihnen passen!«
    Die Verkäuferin präsentierte uns den Traum von einem Dessous: federleichte schwarze Mikrofaser mit wenig Spitze und Seidenbandeinfassung.
    »Das sind keine C-Körbchen«, erkannte Piny sofort. »Das passt ihr nicht.«
    »Eben. Das passt mir nicht!«, stimmte ich zu, denn ich hatte unauffällig einen Blick auf das Preisschild geworfen – und die Zahl Zweihundertfünfzig erblickt.
    »Sie haben Recht. Nur B-Körbchen. Entschuldigen Sie bitte.«
    »Meine Freundin hat 85 Doppel-D«, erzählte ich weiter. »Ich wusste gar nicht, dass irgendjemand so was vorrätig hat. Sie sind wohl gut sortiert, was?«
    »85 Doppel-D haben wir nicht am Lager«, verriet die Verkäuferin. »Aber wir können solche Maße bei unserem Produzenten bestellen. Das dauert allerdings etwas.«
    »Der BH meiner Freundin hat mir so gut gefallen«, redete ich weiter. »Leider ist mir der Herstellername entfallen. Könnten Sie mal in Ihrem Buch nachschauen?«
    »Wie ist denn der Name Ihrer Freundin?«
    »Hecke.« Was anderes fiel mir auf die Schnelle nicht ein. »Aber das hilft Ihnen nicht weiter, weil ihr Freund die Sachen bestellt hat. Und dessen Namen kenne ich nun wieder nicht.«
    »Vielleicht könnten wir es über die ungewöhnliche Größe herausbekommen!«, ging mir die Verkäuferin auf den Leim.
    »Das ist ja eine wunderbare Idee!«, strahlte ich. »Nun sag doch auch mal was, Hasi!«
    »Eine tolle Idee. Ja, wirklich!«, stotterte Piny.
    »Dann will ich mal eben im Auftragsbuch nachsehen.«
    »Danke! Wir schauen uns weiter um.«
    Als sie entschwunden war, flüsterte Piny: »Große Klasse, Grappa!«
    »So was nennt man Recherche, Hasi«, meinte ich gönnerhaft.
    »Darfst

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