Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grappa 14 - Grappa und der Tod aus Venedig

Grappa 14 - Grappa und der Tod aus Venedig

Titel: Grappa 14 - Grappa und der Tod aus Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
Vom Netzwerk:
begraben.«
    »Und?«
    »Die Frau, die sich die Wasserleiche angeschaut hat, kam aus Bierstadt.«
    »Was? Steht ihr Name in der Akte? Wer war sie?«
    »Der Name, den die Frau angegeben hat, ist falsch.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe mit Dr. Körner telefoniert«, antwortete Kati. »Es gibt zwar eine Frau mit dem Namen Brigitte Meier, aber die ist um die siebzig und lebt in einem Altenheim.«
    »Brigitte Meier klingt ja wirklich wie schlecht erfunden«, meinte ich. »Hat die Polizei sich denn keinen Ausweis zeigen lassen?«
    »Keine Ahnung. Rabatt versucht, das zu klären. Und er besorgt sich die Adresse desjenigen, der die Leiche gefunden hat. Außerdem guckt er nach, ob es Bilder von der toten Frau gibt.«
    »Wir fliegen morgen Mittag zurück!«, erinnerte ich Kati.
    »Na und? Wir nehmen uns den Zeugen heute Nachmittag vor. Das Kofferpacken ist ja schnell gemacht.«
    Katis Entdeckung und Vorschlag machten mir das Treffen mit Baci zunichte.
    »Was machst du denn für ein Gesicht?«, fragte Kati. »Endlich haben wir mal ein Packende und du machst schlapp.«
    »Ich wollte mich noch einmal mit Michelangelo treffen«, gab ich zu.
    »Verstehe. Tut mir Leid.«
    »Der Fall ist natürlich wichtiger«, beteuerte ich halbherzig. »Was ist aus der Entführungsstory geworden?«
    »Die passt nicht. Rabatt ist nun auch überzeugt. Denn eins steht fest: Die Entführer waren fast noch Kinder – knapp über zwanzig. Jedenfalls ganz junge Kerle und sie sprachen Italienisch.«

Zurück zum Lido
    Rabatt hatte die Adresse des Zeugen, der die Leiche der Frau gefunden hatte, herausbekommen. Der Mann wohnte am Lido und wir mussten uns beeilen, um das Vaporetto zu erreichen. Rabatt würde uns an der Schiffsanlegestelle erwarten.
    »Ich kann mit dem Zeugen auch allein sprechen, wenn du lieber Baci sehen willst«, schlug Kati vor.
    »Kommt gar nicht infrage«, widersprach ich. »Ich werde ihn anrufen und es ihm erklären.«
    Ich rief ihn an, doch noch nicht einmal seine Mailbox meldete sich.
    Das Boot war ziemlich voll, wir blieben in der Nähe des Ausgangs. So konnten wir auch als Erste wieder raus. Ich blickte aufs Wasser, es war Wind aufgekommen, das Boot bewegte sich rauf und runter und die Wellen tanzten vor meinen Augen. Mein Magen meldete sich. Nein, bloß nicht seekrank werden und ins Boot kotzen.
    Zum Glück dauerte die Fahrt nicht lang. Bob Rabatt blickte uns entgegen.
    »Wie sieht der denn wieder aus?«, raunte ich Kati zu. Mein Magen hatte sich wieder beruhigt.
    »Grauenhaft!«
    Wir gingen auf ihn zu.
    »Tollen Mantel haben Sie da an«, konnte ich mir nicht verkneifen zu bemerken.
    »Finden Sie?« Er hatte die Ironie nicht kapiert.
    »Ich habe ihn vorhin in der Stadt gekauft«, erläuterte er. »Eigentlich tragen die Männer ihn nur zum Karneval. Er heißt tabarro. «
    Das Teil war eine Art voluminöser schwarzer Umhang, der mit einer Kordel um den Hals gebunden wurde.
    »Passt prima zu Ihnen«, sagte ich maliziös. »Unterstreicht Ihre imposante Statur.«
    »Wenn man Zelte mag«, kicherte Kati.
    Rabatt warf uns einen amüsierten Blick zu. Sollte er sich etwa selbst auf den Arm nehmen können?
    »Ich habe ein paar Fotos von der Leiche«, kam er zur Sache. »Sie sind allerdings von schlechter Qualität. Wollen Sie sie sehen?«
    Besser im Moment nicht, Fotos von einer von Fischen angeknabberten Wasserleiche würde mir mein Magen doch noch übel nehmen.
    »Später«, wehrte ich ab.
    »Wie Sie wollen. Dann kommen Sie, ich habe das Haus bereits gefunden. Es ist nicht weit. Wir gehen am besten am Strand entlang.«
    Er stapfte voran durch den Sand, wir folgten ihm brav. Heute herrschte hier ziemliche Betriebsamkeit: Leute sammelten den angeschwemmten Müll ein, Hotelmitarbeiter reinigten Liegen und Stühle und an den Stegen, die ins Meer ragten, dümpelten bunte Boote auf dem Wasser.
    »Diesen Weg da vorn müssen wir entlang«, sagte Rabatt und deutete nach rechts. Der Wind blähte seinen tabarro. Er sah aus wie ein mächtiges schwarzes Gespenst.
    Wir trotteten hinter dem Oberstaatsanwalt her. Er führte uns zu einem kleinen Haus, das von einem Café und einem heruntergekommenen Hotel eingeklemmt wurde. Ein Mann öffnete, Rabatt sprach mit ihm und der Italiener bat uns hinein.
    Drinnen zeigte ihm der Oberstaatsanwalt die mitgebrachten Fotos.
    Der Mann begann heftig und aufgeregt zu reden.
    »Was sagt er?«, fragte ich Kati. Sie konnte Italienisch wenigstens etwas verstehen.
    »Er erzählt, wie er die Leiche gefunden hat – und

Weitere Kostenlose Bücher