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Grappa 14 - Grappa und der Tod aus Venedig

Grappa 14 - Grappa und der Tod aus Venedig

Titel: Grappa 14 - Grappa und der Tod aus Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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Aber Geld ist ja nicht alles. Hauptsache, du fühlst dich wohl, Grappa-Baby.«
    »Na, siehst du. So kenne ich dich«, meinte ich zufrieden. »Dann könnte ich ja noch eine Woche Urlaub dranhängen, wenn hier alles erledigt ist, oder nicht?«
    »Darüber reden wir, wenn der Fall wirklich abgeschlossen ist«, schoss Jansen meine Gedanken nach Utopia.
    Ich weiß nicht, warum, aber ich musste plötzlich an meinen Traum denken. Und in dem war eine Person aufgetaucht, an die ich schon lange nicht mehr gedacht hatte. »Kannst du für mich mal was überprüfen?«
    »Sicher.«
    »Erinnerst du dich an die junge Frau mit dem Baby? Die Thailänderin, die im Haus der Ischenko-Schwestern gewohnt hat?«
    »Klar. Deine Zeugin.«
    »Ich würde gern wissen, wie es ihr geht. In ihrem Haus hat es ja gebrannt. Kurz bevor ich nach Venedig geflogen bin.«
    »Spielt sie denn noch eine Rolle?«, wollte mein Chef wissen.
    »Ich weiß nicht. Könnte aber gut sein. Tust du es für mich?«
    »Ja. Wie heißt sie denn?«
    »Sie nennt sich Betty Blue. Sie hat einen dieser unaussprechlichen asiatischen Namen. Schick irgendeinen Volontär zu ihrer Adresse.«
    Er versprach, meine Bitte zu erfüllen.
    Ich duschte mich lange und cremte meine Haut ein. Erotische Betätigung hatte sie aufblühen lassen, so schien es mir. Auf dem Nachttisch klingelte das Handy, es war bestimmt Michelangelo. Doch ich wurde enttäuscht, denn Rabatt kündigte an, gleich im Hotel auftauchen zu wollen.
    Kati saß im Frühstücksraum und hatte das Buffet schon ordentlich geplündert.
    »Wir kriegen gleich Besuch«, begann ich. »Dein Freund Rabatt. Reg dich aber bloß nicht auf!«
    »Der will doch nur seine Weste reinwaschen – und du hilfst ihm dabei.«
    »Vielleicht ist sie ja wirklich rein«, gab ich zu bedenken. »Außerdem kann er mir nützlich sein. Durch ihn habe ich einen Draht zu den Behörden hier.«
    »Soll ich dir einen Orangensaft mitbringen?« Sie war aufgestanden.
    »Ja, bitte. Vitamine können nicht schaden.«
    Die Tür ging auf. Rabatt trat ein, unter den Arm eine Mappe geklemmt.
    »Guten Morgen, die Damen!«, dröhnte er und es hörte sich schon wieder schnippisch an. »Wünsche, wohl geruht zu haben.«
    Kati sagte gar nichts.
    »Hallo, Herr Rabatt«, bemühte ich mich, freundlich zu sein. »Was gibt es Neues?«
    »Holen Sie mir doch erst mal eine Tasse Kaffee, Fräulein Fidibus«, sprach er Kati an. »Mit drei Stück Zucker.«
    Kati hob den Kopf und versuchte, Rabatt mit Blicken zu töten. Der grinste frech.
    »Ich geh schon«, kündigte ich an. »Ein Croissant oder einen Saft dazu?«
    »Schmeiß dem Arsch Zyankali in den Kaffee«, empfahl Kati und wandte sich zur Tür. »Ich warte oben in meinem Zimmer!«
    Der Oberstaatsanwalt schaute ihr amüsiert nach. »Leicht empfindlich, die junge Frau, was?«, grinste er.
    »Können wir zur Sache kommen?«, fragte ich und stellte eine Tasse vor ihn hin.
    »Darf ich rauchen?«
    »Nein.« Jetzt war Schluss mit dem Entgegenkommen.
    »In dieser Mappe sind Kopien aller Straftaten und Todesfälle vom letzten Sommer und noch bis zwei Monate nach dem Seminar.«
    Der Oberstaatsanwalt zog einige Seiten heraus und legte sie auf den Tisch. »Ich habe natürlich schon vorsortiert, um uns die Arbeit zu erleichtern. Messerstechereien unter Banden, Diebstähle und Überfälle, die mit Touristen in Zusammenhang stehen, sowie tödliche Unfälle in der Lagune habe ich schon beiseite gelegt. Und dann habe ich meine Nase aktiviert und etwas entdeckt, bei dem mir mein Gefühl sagt: Es könnte passen!«
    »Dann lassen Sie mal hören.«
    Rabatt machte es spannend. Er rührte den Zucker in seinem Kaffee und ordnete dabei die Zettel. »Während der Zeit, als das Seminar stattfand, wurde eine junge Frau Opfer einer Entführung. Sie tauchte Wochen später wieder auf – völlig verwahrlost und verwirrt.«
    Das hörte sich nicht übel an. »Wer war sie und was hat sie erzählt?«
    »Dreißig Jahre alt, Krankenschwester, allein stehend. Sie wurde auf dem Parkplatz des Krankenhauses entführt. Hier ist die Akte.«
    Rabatt reichte mir eine beschriebene Seite. Ich überflog das Blatt und verstand, dass es wohl mehrere Täter gewesen sein mussten. Sie hatten ihr Opfer misshandelt und missbraucht und schließlich in einem Sumpfgebiet ausgesetzt.
    »Was haben die Ermittlungen denn ergeben?«, wollte ich wissen.
    »Der Fall wurde zu den Akten gelegt, es gab zu wenig Spuren. Das Opfer ist noch in psychiatrischer Behandlung. Brunetti glaubt, dass die

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