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Grappa 14 - Grappa und der Tod aus Venedig

Grappa 14 - Grappa und der Tod aus Venedig

Titel: Grappa 14 - Grappa und der Tod aus Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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und empfand bittere Angst, daß es nicht möglich sein möchte. Er fügte seinem Anzuge jugendlich aufheiternde Einzelheiten hinzu, er legte Edelsteine an und benutzte Parfums, er brauchte mehrmals am Tag viel Zeit für seine Toilette und kam geschmückt, erregt und gespannt zu Tische. Angesichts der süßen Jugend, die es ihm angetan, ekelte ihn sein alternder Leib, der Anblick seines grauen Haares, seiner scharfen Gesichtszüge stürzte ihn in Scham und Hoffungslosigkeit.
    Ich ließ mir ein Schönheitsbad ein, zupfte mir die Augenbrauen und färbte mir die Haare. Die Maske mit Teebaumöl versprach, meine Haut zu beruhigen und erste Fältchen zu disziplinieren. Vielleicht taugte sie ja auch für die zweiten.

Mandeln zum Wochenende
    Am nächsten Morgen verfrühstückte ich weiche Knäckebrotscheiben, quetschte zwei Zentimeter Tomatenmark aus der Tube und bestrich das Brot damit. Meine Laune war noch immer gedämpft, und als ich mein Handy einschaltete, hatte mir Baci eine kurze Nachricht hinterlassen. Er sei nach Venedig zurückgeflogen. Na toll. Schon wieder so ein fluchtartiger Abgang.
    Lag es an mir oder war er wirklich dienstlich abberufen worden?
    Vielleicht hatte sich unsere Beziehung für ihn zu eng entwickelt. Es ist immer dasselbe, dachte ich, je interessanter und begehrenswerter ein Mann für mich ist, desto gestörter und herzloser verhielt er sich, wenn ich ihm näher kommen wollte.
    Irgendwie schien alles schief zu laufen. Noch immer knabberte ich daran, dass die Katzen in Wiesengrundels Garten wirklich Katzen waren und dass mein brillanter Einfall ein peinlicher Reinfall gewesen war.
    In meinem Hirn begann eine neue Theorie zu entstehen. Sie war vielleicht noch gewagter als meine bisherigen, aber zur Überprüfung ihres Wahrheitsgehaltes brauchte ich wenigstens keine Polizisten in Gang zu setzen, sondern zunächst nur mein Telefon und mein Auto.
    Ich rief beim Flughafen Köln/Bonn an. Ja, gestern Abend war noch eine Maschine aus Venedig gelandet, aber über die Passagierliste könne man aus Datenschutzgründen keine Auskunft geben.
    Ich fragte nach einem ungewöhnlichen Vorfall, einer Verhaftung vielleicht? Nein, da hatte es nichts gegeben, alles sei in schönster Ordnung verlaufen.
    Klar, Betty Blue hatte wohl kaum ihren eigenen Pass vorgelegt; andernfalls hätte sie gefasst werden müssen. Interpol hatte alle Flughäfen in die Fahndung miteinbezogen.
    Zehn Minuten später saß ich in meinem Auto und nahm den Weg zu Betty Blues neuer Wohnung. Während der Fahrt kam mir eine Idee. Eine kleine Sicherung wollte ich einbauen – für den Fall, dass irgendwo meine Leiche mit weggepustetem Kopf gefunden werden würde.
    Ich hielt vor der Bäckerei – Frau Schmitz würde mich bestimmt rächen!
    Sie sah mich durch die Glasscheibe, winkte mir zu und begrüßte mich mit: »Tach! Wie imma?«
    Aber ich schüttelte diesmal den Kopf. »Bin in Eile! Aber ich schreibe Ihnen jetzt eine Adresse auf. Und die vergessen Sie ganz schnell wieder, wenn ich Sie innerhalb der nächsten zwei Stunden anrufe. Falls ich mich nicht bei Ihnen melde, versuchen Sie, mich auf dem Handy zu erreichen. Die Nummer steht hier. Und dann warten Sie noch eine halbe Stunde und rufen diese Telefonnummer hier an. Sie gehört zu Hauptkommissar Anton Brinkhoff. Nennen Sie ihm diese Adresse da unten und sagen Sie ihm, dass er dorthin fahren und mich da rausholen soll.«
    Anneliese Schmitz hatte aufmerksam zugehört.
    »Was haben Sie vor, Frau Grappa?«, wollte sie wissen, bestand aber nicht auf einer Antwort, als ich verschwörerisch meinen Zeigefinger über die Lippen legte.
    »Legen Sie den Zettel bitte beiseite«, forderte ich sie auf, »damit ihn niemand sieht.«
    »Ich hab noch was für Sie, Frau Grappa.« Die Bäckerfrau griff ins Regal und reichte mir ein Mandelhörnchen.
    Irritiert schaute ich sie an. »Wow!«
    »Die Dinger gibt's jetzt imma hier«, lachte sie stolz. »Die Blonde hat mir erzählt, dass die Hörnchen ihr Lieblingsgebäck sind. Probieren Sie mal, ob die so in Ordnung sind.«
    Gespannt sah sie zu, wie ich hineinbiss, die Masse lange im Mund behielt, sie hin und her bewegte, das Ritual von Weinproben imitierend, die Stirn krauste und dann sagte: »Wunderbar! Die besten, die ich jemals gegessen habe. Endlich welche mit nicht zu viel Zucker! Ich hasse es, wenn die klebrige Süße den leicht bitteren Mandelgeschmack übertönt!«
    »Die gibt es ab heute jeden Tag frisch«, kündigte sie an.
    »Bitte nicht!«, flehte ich. »Denken

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