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Grappa 17 - Grappa und die Nackenbeisser

Grappa 17 - Grappa und die Nackenbeisser

Titel: Grappa 17 - Grappa und die Nackenbeisser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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Wein und viel Wasser. Ich komme gut damit klar.«
    »Ich muss dir auch was gestehen. Ich hab deinen PC geknackt und die E-Mails gelesen, die Lilo und du geschrieben habt.«
    »Grappa! Warum machst du so was?«
    »Ich wollte deine Unschuld beweisen. Und schneller sein als die Polizei.«
    »Und wenn sie meine Schuld bewiesen hätten?«
    »Davon bin ich zu keiner Sekunde ausgegangen.«
    »Es ist jetzt auch ziemlich egal«, seufzte Jansen. »Ich hätte von Anfang an nicht lügen sollen – ein großer Fehler.«
    »Du bist nicht sauer?«
    »Nein – es sollte nur nicht zur Gewohnheit werden.«

Hexen hexen
    Ich fädelte mich in den Verkehr auf der Autobahn ein und geriet in den üblichen Stau. Zwei Fahrspuren wurden durch fette Brummis blockiert, die sich einen Überholwettbewerb lieferten – natürlich vor einer Steigung.
    Also hatte ich genügend Muße, die Schönheiten der zersiedelten Landschaft zu genießen. Schornsteine hoben sich vor dem Himmel ab, Supermarktzentren protzten auf Riesentafeln mit ihren Angeboten und Möbelmärkte versuchten, mit albernen Sprüchen Kunden anzulocken.
    Ich folgte einem Lockruf, denn ich hatte einen großen Elektronikmarkt entdeckt. Wachlin hatte meine Kaffeemaschine kaputtgezaubert und eine neue musste her. Das alte Möhrchen in meiner Küche war eh nicht mehr auf dem modernsten Stand gewesen.
    Ich entschied mich für einen Vollautomaten, der die Bohnen frisch mahlte und eine Düse hatte, mit der Milch aufgeschäumt werden konnte. Ein neues Koffeinzeitalter konnte beginnen. Stolz schleppte ich meine Beute zum Auto.
    Maschine kaputt – das war eindeutig schwarze Magie, Maschine ganz – gehörte zur weißen Zauberei. Ob Wachlin mit seinen Zauberkünsten auch Dinge reparieren konnte? Ich würde ihn danach fragen.
    Ich startete den Wagen. Die Verkehrslage hatte sich inzwischen etwas beruhigt. Der Magier würde nicht allzu lange auf mich warten müssen.
    Schwarze Magie ist eigentlich viel interessanter, dachte ich und beobachtete im Rückspiegel, wie ein Sportwagen heranbrauste. Ich befand mich gerade auf der linken Spur, um einen Laster zu überholen. Die Lichter des Angeberschlittens hinter mir blitzten hysterisch auf. Ich konnte nicht nach rechts, weil dort der Lkw fuhr.
    Jetzt hatte ich den Typen fast auf der Stoßstange. Das Fernlicht blieb an und ein paar sehr laute Huptöne waren zu vernehmen.
    Ich wünschte dem Kerl was Mittelschlimmes und ließ ihn vorbei, sobald es möglich war. Der Sportwagen überholte mich und ich blickte für eine Sekunde in ein empörtes Jungengesicht.
    »Dich verhexe ich jetzt«, murmelte ich. »Typen wie du müssen was auf die Mütze kriegen. Abra-ka-dabra.«
    Der Flitzer verschwand aus meinem Gesichtsfeld.
    Klappt noch nicht so richtig mit den Hexenkünsten, dachte ich.
    Nur Minuten später sah ich meinen sportlichen Freund und seinen Boliden auf einem Autobahnparkplatz neben einem Polizeiwagen parken. Sie hatten ihn vorläufig aus dem Verkehr gezogen.
    Der Typ hält das bestimmt für Künstlerpech, kicherte ich in mich hinein. Für eine Lernhexe wie mich war das gar nicht mal so schlecht gewesen.
    Salomon Wachlin wartete schon vor dem Rabenhügel. Ich erkannte ihn sofort: von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet, groß und mit wirrem, schwarzem Haar. Er trug seinen Beruf bewusst zur Schau. Der böse Magier als Klischee, der Zauberer als Kinderschreck. Ein leichter Wind ließ den schwarzen Mantel flattern und ihm fehlte nur Hugin auf der Schulter, dann wäre die Inszenierung perfekt gewesen.
    »Hallo«, sagte ich schlicht. »Ich freue mich, dass Sie Zeit für mich haben.«
    »Lassen Sie uns hineingehen«, sagte der Magier. »Ich werde Ihnen eine kleine magische Lektion erteilen.«
    »Eine Lektion?«
    »Sie gehören doch bestimmt zu den Menschen, die alles Übersinnliche für erklärbar halten und die Geisterwelt ignorieren. Ich möchte Ihnen die Augen öffnen.«
    »Haben Sie einen Schlüssel zum Haus?«
    »Den brauche ich nicht«, behauptete er. »Kommen Sie?«
    »Aber, die Polizei ...«, stotterte ich.
    »Das Siegel ist längst entfernt worden«, sagte er. »Also? Was ist?«
    »Wir können doch nicht einfach in ein fremdes Haus eindringen. Ich werde Herrn Jansen anrufen. Er bestimmt nun, was mit Frau von Berghofens Besitz geschieht.«
    »Sitzt er nicht mehr im Gefängnis?«
    »Nein. Er ist frei. Moment.« Ich ging ein paar Schritte beiseite, rief Jansen an und informierte ihn.
    »Was will der Typ in Lilos Haus?«, wunderte sich Jansen.
    »Er will mir etwas

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