Grappa dreht durch
mein Vertrauen geschlichen!« BIG Boss war nun doch gekränkt darüber, mir auf den Leim gegangen zu sein.
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»Ist Herr Brokkoli nicht sogar an der Firma >Teleboss< beteiligt?« fragte Rudi Mühlen scheinheilig.
BIG Boss blitzte ihn wütend an. »Er ist stiller Teilhaber, weiter nichts!«
»Noch ein weiterer Hinweis auf Brokkolis enge Verbindungen zu >Teleboss Schweigen.
»Schade«, sagte ich. »Wie wär‘s mit einem Pornofilm? Brokkoli stellt diese Dinger her und machte dicke Geschäfte damit. Masul hat Bescheid gewußt. Vielleicht hat er deshalb sterben müssen.«
»Was soll an der Herstellung von Pornos illegal sein?« Die Frage konnte nur von Elster-Elvis kommen. Der Mann war durch ein paar vage Anschuldigungen nicht aus dem Konzept zu bringen.
»Pornofilme sind an sich nicht illegal. Es sei denn, ihre Hauptdarsteller sind minderjährig oder es wird Gewalt verherrlicht. Sie scheinen eine Menge darüber zu wissen, Herr Wüsten! Sind Sie der Produzent solcher Streifen? Bei Ihrer großen Begabung bestimmt kein Problem für Sie!« Hohn tropfte aus meinen Worten.
»Sie sind eine blöde Kuh!« brüllte er.
»Halten Sie den Mund!« schnippte ich ihn an. »Woher sollte John Masul die Kassette haben? Er hat sie bestimmt nicht im Laden gekauft, denn Gewaltpornos sind verboten und werden unter dem Ladentisch verkauft. Sinn ergibt das alles nur, wenn Masul den Film zufällig fand. Hier - in diesem Sender!«
BIG Boss lachte empört auf. »Frau Grappa, ich muß doch sehr bitten! Beschuldigen Sie uns etwa, heimlich Pornofilme zu drehen? Das kann ja wohl nicht Ihr Ernst sein!«
»Und warum ist Frau Ritzenbaum ermordet worden?« wollte Rudi Mühlen wissen.
»Sie war vermutlich die Hauptdarstellerin in dem Streifen«, gackerte Wüsten. Er fand sich ausgesprochen witzig.
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»Vielleicht hat Frau Ritzenbaum auch Bescheid gewußt und wurde deshalb ermordet«, plauderte ich weiter, »sie war schließlich bekannt dafür, daß sie nicht nur mit Erdnußkeksen um sich warf, sondern ihre neugierige Nase in alles reinsteckte. Masul und Ritzenbaum sind Opfer ein und desselben Mörders!«
»Und ich bin wohl dieser Mann?« fragte die Stacheldraht stimme.
»Was spricht dagegen?«
»Dagegen spricht, daß ich Rosemarie Ritzenbaum nie frei willig auf dem Schreibtisch gevögelt hätte. Nicht für eine Million Mark und noch nicht mal mit ‚ner Waffe an der Schläfe!
Carolas mentale Sommerfrische
»Kannte dein Vater Elvira eigentlich?« wollte ich von Carola wissen. Bertha hatte nur zögernd zugestimmt, daß ich Carola ausfragen durfte. Aber ich mußte unbedingt wissen, ob sich Elvira und Masul gekannt haben konnten.
Carolas Antwort war klar und deutlich: »Ja, natürlich kannte er sie. Papa hat mich mal am >Platz< gesucht. Das war zu der Zeit, als Elvira noch auf der Straße anschaffen ging.«
»Und? Was ist damals passiert?«
»Ich will nicht mehr über die vergangenen Dinge reden!« wehrte sie ab. »Ich bin gerade dabei, alles zu vergessen. Warum ist es so wichtig, ob Papa Elvira kannte?«
Ich hatte das Gefühl, ein paar Erklärungen abgeben zu müssen.
»Hör mal zu, Carola«, begann ich, »ich will noch immer den Tod deines Vaters aufklären. Einige wichtige Fakten habe ich schon zusammengetragen. Gestern habe ich Elviras Freundin Vanessa besucht. Sie hat mir etwas von einem festen Freund erzählt.«
»Ich weiß, daß sie einen festen Freier hatte.«
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»Sie hatte keinen festen Freier, sondern einen festen Freund. Das ist ein großer Unterschied. Bei Vanessa habe ich durch ei-nen Zufall herausgefunden, daß es eine engere Verbindung zwischen Elvira und deinem Vater gegeben haben könnte. Kann es möglich sein, daß sich die beiden intimer kannten?« »Papa und Elvira? Quatsch!«
»Als er dich am >Platz< gefunden hatte, was ist danach passiert?«
»Er lud mich und Elvira zum Abendessen ein. Wir hatten einen Tag lang nichts Warmes gegessen. Wir gingen in eine Pizzeria.«
»Und dann?«
»Danach hat mich Papa zu Hause abgesetzt.« »Und Elvira?«
»Papa wollte sie nach Hause bringen.«
»Dann waren die beiden also eine Zeitlang allein?«
»Ja. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß Papa und Elvira... Papa war nicht der Typ für so was!« Carola lachte ungläubig auf. Nachdem sie ihre langen Beine geordnet hatte, sprang sie auf und rannte durch den
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