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Grappa und die Toten vom See

Grappa und die Toten vom See

Titel: Grappa und die Toten vom See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Wollenhaupt
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…«
    »Und was für eine Rolle spiele ich dabei?«
    »Nun ja. Cohn war tot … – Sie haben gute Kontakte zur Polizei und sind als Wadenbeißerin bekannt.«
    »Herzlichen Dank!«, blaffte ich. »Und weiter?«
    »Das ist doch ein Kompliment«, kaute er. »Ich sollte Sie im Auge behalten, um eine Berichterstattung über die Waffengeschäfte zwischen Motte und Israel zu unterbinden. Die Israelis hatten Angst, dass Sie das veröffentlichen, was David Cohn recherchiert hatte und nicht mehr schreiben konnte.«
    Das ist zu viel der Ehre, dachte ich.
    Es klingelte. Der Hauptkommissar war endlich eingetroffen. »Deine Verabredung sitzt in der Küche.«
    Kleist legte den Mantel ab. »Was weißt du alles schon?«, fragte er.
    »Dass Fellner für den Mossad arbeitet. Wir sind aber noch am Anfang der Geschichte, er musste erst was essen.«
    Als wir gemeinsam die Küche betraten, hatte Fellner die Ravioli verputzt.
    »Was ist dann schiefgelaufen?«, knüpfte ich an unser Gespräch an, nachdem sich die Männer miteinander bekannt gemacht hatten.
    »David war mir sympathisch und ich bekam Gewissensbisse. Ich wollte aussteigen und es war mir nicht recht, dass David noch tiefer in die Machenschaften des Geheimdienstes verwickelt werden sollte. Bis dahin hielt er mich für Holger Bruns und hatte volles Vertrauen zu mir. Aber nun war der Zeitpunkt gekommen, ihm die Wahrheit zu sagen, und das habe ich auch getan.«
    »Und? Wie hat er reagiert?«
    »Er war enttäuscht. Doch wir waren dann schnell wieder auf einer Linie. David wollte dem Mossad richtig schön einen reinwürgen. Das ging aber nur, wenn wir die Dokumente behielten. Ich versuchte, Zeit zu gewinnen, und spielte dem Mossad Schwierigkeiten bei der Beschaffung der Unterlagen vor. Ich verlangte außerdem mehr Geld.«
    Kleist schaltete sich ein. »Das war bodenlos leichtsinnig. Wer seine Sinne beisammen hat, legt sich nicht mit dem Mossad an.«
    »Wir dachten, wir hätten eine wasserdichte Story.«
    »Das hab ich auch schon oft gedacht in meiner Karriere als Reporterin«, seufzte ich. »Am Ende reichte mir das Wasser dann meist bis Unterkante Oberlippe.«
    »Frau Motte hat David die Dokumente zukommen lassen. Sie fand sie im Safe ihres Mannes und hat erkannt, wie der Reichtum ihrer Familie zustande gekommen ist. Ihr Mann schwieg zu allem und tat nichts. Da wurde sie selbst aktiv und hat die Familie Cohn über das Holocaustzentrum ausfindig gemacht und mit David Kontakt aufgenommen.«
    Ich nahm die Flasche Wein aus dem Kühlschrank. Kleist goss mir ein. »Und wo sind die Papiere denn jetzt?«, wollte er wissen.
    »David wollte Motte damit in Italien konfrontieren. Er muss sie also mitgenommen haben«, antwortete Fellner.
    »In Italien wurde nichts gefunden«, erklärte Kleist. »Nur das Foto des Briefes – auf dem USB-Stick.«
    »Was geschah, als der Mossad merkte, dass Sie die Unterlagen doch nicht liefern konnten?«
    »Ich bin ausgestiegen«, erklärte Fellner. »Und untergetaucht.«
    »Freuen Sie sich, dass Sie noch am Leben sind, junger Mann«, sagte Kleist.
    »Ich weiß.« Fellner nickte. »Ich hab bisher wohl ganz schön Glück gehabt.«
    »Jetzt kommen wir zu einem ganz wichtigen Punkt: Wer hat die Mahlers und David töten lassen?«, fragte ich.
    Fellner nahm einen kräftigen Schluck aus der Bierflasche. »Der Mossad.«
    »Dann ist ja alles paletti«, freute ich mich und wandte mich an meinen Hauptkommissar: »Wann verhaftet ihr den Mossad und werft ihn ins Gefängnis?«
    »Sobald unser Herr Fellner hier Beweise geliefert hat.«
    »Null Problemo«, grinste Fellner. »Ich kann bezeugen, dass zwei Agenten mit Schatto gesprochen haben.«
    »Wo das?«
    »Im Büro einer israelischen Fluggesellschaft in Düsseldorf. Das Büro war meine Kontaktadresse. Ich habe Schatto später auf dem Foto in der Zeitung wiedererkannt. Da war mir alles klar.«
    »Ein einschlägig bekannter Neonazi arbeitet für den israelischen Geheimdienst. Das geht genauso gut zusammen wie ein Schweinebraten in eine Synagoge passt«, sagte ich. »Und zugeben werden die das nie.«
    »Geheimdienste sind alle gleich«, bemerkte Kleist.
    Zum Glück nahm er Fellner mit. Die Pension, in der die Kripo ihre gefährdeten Zeugen unterbrachte, war der richtige Aufenthaltsort für einen Mann, der mich hinters Licht geführt und sich mit einem der gefährlichsten Geheimdienste der Welt angelegt hatte.
    Bevor ich schlafen ging, warf ich eine Internetsuchmaschine an und informierte mich ausführlicher über den Mossad. Er

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