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Grappa und die Toten vom See

Grappa und die Toten vom See

Titel: Grappa und die Toten vom See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Wollenhaupt
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Frühstückchen im Bistro.«
    »Und mir die Originalmandelhörnchen«, gestand ich. »Sag mal …« Jetzt kam ich zur Frage, die ich eigentlich stellen wollte.
    »Ja?«
    »Ist Fabian Fellner eigentlich noch in eurer Pension? Ich würde ihn gern noch mal sprechen.«
    »Er ist ausgeflogen worden.«
    »Was heißt das?«
    »Das israelische Parlament hat einen Untersuchungsausschuss zu dem Waffendeal und den Mossadaktivitäten ins Leben gerufen. Fellner soll dort als Zeuge aussagen.«
    »Er ist freiwillig nach Israel geflogen?« Ich konnte es kaum glauben.
    »So ganz freiwillig war das wohl nicht«, räumte Kleist ein. »Immerhin hat die Regierung in Israel so etwas wie eine Garantie für seine körperliche Unversehrtheit gegeben.«
    »Viel Glück, Herr Fellner«, meinte ich.
    Frau Schmitz hatte ihre Reisetasche schon gepackt und saß vergnügt auf der Bettkante.
    »Dann mal los, Frau Schmitz.« Ich nahm das Gepäck. »Dein Häuschen und dein Horsti warten auf dich.«
    Im Schwesternzimmer gab es noch ein paar Abschiedstränen, die Pflegerinnen hatten meine Frau Schmitz ins Herz geschlossen.
    Sie war abgemagert und blass, und als sie in den Wagen stieg, fiel mir auf, dass sie sich langsamer bewegte als sonst. Doch je näher wir Dorstfeld kamen, umso stärker färbten sich ihre Wangen rosa.
    Am Haus rückte Horsti mit erhobenem Schwanz und einem Maunzen an. Er schmiegte sich an Frau Schmitzens Beine, schnurrte wie ein gedrosselter Flugzeugmotor, ließ sich auf den Rücken fallen und zeigte sein Bäuchlein.
    »Kannst du den Kater mal für mich streicheln, Frau Grappa? Bücken kann ich mich noch nicht so doll.«
    Ich nahm den Kater hoch und reichte ihn ihr. Horsti holte sich seine Liebkosungen ab, befreite sich wieder und verschwand im Garten.
    Im Nachbarhaus schlug die Tür zu. Frau Golombeck verließ das Haus. Sie musterte uns mit einem hämischen Grinsen.
    »Das sind Sie ja wieder«, sagte sie mit frechem Ton.
    Frau Schmitzens Körper versteifte sich.
    Mich packte die Wut. »Hör mal zu! Noch ein böses Wort gegen Frau Schmitz und ich schicke dir ein echtes Killerkommando ins Haus und nicht bloß so eine braune Gurkentruppe, kapiert?«, schrie ich.
    Frau Golombeck drückte ihren Einkaufskorb an sich und stolzierte davon.
    »Du solltest keine Angst vor denen haben, Frau Schmitz«, riet ich. »Ihr Mann sitzt im Knast und wird demnächst wegen Anstiftung zur gefährlichen Körperverletzung verknackt. Die beiden tun dir nichts mehr, denn jetzt sind ihre Taten aktenkundig.«
    Frau Schmitz packte ihre Sachen aus und wir tranken noch gemeinsam Kaffee. Dann brachte ich sie zu ihrer Bäckerei. Donka wartete schon. Sie hatte den Laden betriebsfertig gemacht, alles gesäubert – sogar an frische Blumen auf den Bistrotischen hatte sie gedacht.
    »Dann kann’s ja wieder losgehen«, lächelte Frau Schmitz.
    »Lass langsam angehen«, bat ich. »Nicht, dass du mir umkippst.«
    Die Polizei ist nicht erwünscht
    Motte meldete sich am Mittag.
    »Ich hatte wieder Kontakt zu dem Unbekannten«, berichtete er. »Ich soll das Geld besorgen, es in einem Schließfach deponieren und den Schlüssel dazu an die Adresse schicken, die ich im Schließfach finde. Ein Teil der Dokumente soll schon dort liegen – als Beweis, dass der Mann wirklich im Besitz der Sachen ist.«
    »Der Mann?«
    »Er hat diesmal angerufen; es war eine Männerstimme.«
    »Wann soll die Sache über die Bühne gehen?«, fragte ich.
    »Noch heute. Er gibt Bescheid.«
    »Sie wollen das alles immer noch ohne Polizei durchziehen?«
    »Es hat niemanden zu interessieren, welche Geschäfte ich mache«, meinte Motte. »Ich erwerbe Dokumente, die mir sowieso gehören. Ich informiere Sie, wenn es losgeht.«
    »Ich bringe meinen Fotografen mit«, kündigte ich an. »Er wird Sie mit dem Geld ablichten und dann folgen wir Ihnen unauffällig – wohin auch immer.«
    »Einverstanden.«
    Pöppelbaum war Feuer und Flamme.
    »Wie in einem Agentenfilm«, freute er sich. »Welchen Wagen nehmen wir? Und welche Waffe?«
    »Hör auf«, bat ich. »Das ist kein Spiel. Es geht um eine seriöse Reportage. Mutiger Firmenchef bringt Licht ins Dunkel seiner üblen Familiengeschichte – oder so ähnlich. Wir haben die Story exklusiv.«
    »Das Wort seriös in Zusammenhang mit dir hat was Originelles, Grappa«, unkte Wayne. »Weiß dein Kommissar Bescheid?«
    »Nein.«
    »Verstehe. Du hast Angst, dass er dir die Sache ausredet.«
    »Ich mache meinen Job und er seinen.«
    Am Nachmittag informierte mich Kleist,

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