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Grauen im Pentagon

Grauen im Pentagon

Titel: Grauen im Pentagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hin.
    Als hätte man ein Brett auf den Boden geschlagen, so sah es aus. Der Zombie klatschte mit einer Hand auf die Tischkante, als er den Arm hob, und zog sich mit ihrer Hilfe wieder auf die Beine. Ich konzentrierte mich auf die Gesichter der Wesen. Sie besaßen noch nicht diese aufgequollene Haut, dieses Zombiehafte eben. Sie wirkten eher noch wie Menschen, auch wenn in ihren Augen der leere, tumbe Ausdruck lag.
    In alle Wesen war Bewegung geraten. Jeder wollte es versuchen, als hätte er einen Befehl bekommen, so schnell wie möglich den Ausgang zu erreichen.
    Nicht alle gingen oder schwankten hinter den Stühlen her. Einige krochen auch über den Tisch. Durch ihre Arm-und Beinbewegungen sorgten sie dafür, daß Flaschen und Gläser von der Tischplatte geschleudert wurden und zu Boden fielen.
    Aus den geöffneten Flaschen rann der letzte Saft oder der Rest eines Mineralwassers. Gläser zerbrachen, wenn die Untoten sie mit ihrem Gewicht zerdrückten.
    Splitter drückten sich in Handballen und Handflächen. Blut quoll aus den kleinen Wunden, verschmierte, doch kein Zombie störte sich daran. Sie machten weiter.
    Als beinahe gespenstisch empfand ich die Lautlosigkeit dieses Vorgangs. Wir vernahmen ja kein Geräusch. Der Schall wurde von den isolierten Wänden geschluckt.
    Ein Zombie erreichte den Tischrand. Er ließ sich kurzerhand nach vorn fallen, schlug auf, überkugelte sich und stemmte sich wieder auf die Beine, wobei er sich bei einem anderen festhielt.
    Die Zombies, mit denen wir es zumeist zu tun hatten, sahen anders aus. Sie waren aus den Gräbern gekrochen, trugen oft genug nur mehr Fetzen ihrer Leichenhemden. Diese aber steckten in eleganten Anzügen, wie man es von den Teilnehmern einer Konferenz eben erwartete. Li Mai war entsetzt. Sie stand unter einer starken Spannung und hielt die Hände geballt. Ihr Gesicht war blaß geworden, es besaß schon eine Zombiefarbe.
    »Das habe ich nicht gewollt!« flüsterte sie. »Nein, das habe ich nicht gewollt.«
    »Sind Sie denn schuldig?« fragte ich sie.
    »Ich weiß nicht. Ich bin zumindest mitschuldig. Jedenfalls fühle ich mich so.«
    »Dann können Sie etwas tun.«
    »Was denn?«
    »Wir müssen denjenigen in die Finger bekommen, der sich dafür verantwortlich zeigt.«
    »Das ist Rushmore.«
    »Ja, wo steckt er?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe ihn nicht mehr gesehen. Er ist irgendwo im Hotel.«
    Suko hatte eine andere Meinung. »Dieser Kerl wird sich bestimmt so lange versteckt halten, bis er in der Lage ist, die Führung über die Untoten zu übernehmen.«
    Jetzt erschrak Li Mai heftig. »Meinen Sie, daß er die Zombies leitet?«
    »Natürlich.«
    »Aber er ist ein Mensch.«
    »Und gleichzeitig ein Zombie-Macher. Schauen Sie sich die Untoten an. Sie versammeln sich nahe der Tür. Sie wollen raus, verstehen Sie, Li Mai? Werkann ihnen die Tür öffnen?«
    »Rushmore!«
    »Richtig. Und das müßten wir verhindern, John.«
    »Klar.« Ich hatte verstanden, auf was Suko hinauswollte. Wir hatten genug gesehen. Jetzt galt es, die Invasion zu stoppen. Keinem Zombie durfte es gelingen, ein Opfer zwischen die Mordklauen zu bekommen. Wenn das geschah, dann…
    Ich dachte nicht mehr weiter, weil etwas eintrat, womit wir wohl nicht mehr gerechnet hatten. Die Tür öffnete sich. Beide Flügel wurde aufgezogen.
    Jetzt hatten die Untoten freie Bahn.
    Wir starteten noch nicht, weil wir gleichzeitig den kleinen Mann mit der dunklen Sonnenbrille sahen, der sich seitlich hingestellt hatte, um die Zombies durch die offene Tür nach draußen taumeln zu lassen.
    »Das ist Rushmore!« flüsterte Suko. »Das ist der Konzernchef von American Anilin.«
    »Sieht eher wie ein Zwerg aus«, gab ich zurück.
    »Aber ein verdammt gefährlicher.«
    »Keine Sekunde länger«, entschied ich. »Wenn wir ihn uns jetzt holen, können wir noch etwas retten. Da bleiben die Zombies hier.« Ich drehte mich bereits um.
    Den Weg kannte ich. Da sich die Zombies ziemlich langsam bewegten, würden wir sie erreichen, wenn sie sich noch in der Halle befanden. Wichtig war nur, daß sie das Hotel nicht verließen und ihre Pläne durchführten.
    Einen letzten Blick noch warf ich durch den Spiegel und wunderte mich darüber, daß sämtliche Zombies den Raum verlassen hatten. Das war in den letzten Sekunden sehr schnell gegangen. Sie mußten rasch zu ihrer alten Kraft und Stärke zurückgefunden haben. Wahrscheinlich waren sie etwas Besonderes.
    Gleichzeitig breitete sich in mir ein ungutes Gefühl aus. Ich war

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