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Grauen im Pentagon

Grauen im Pentagon

Titel: Grauen im Pentagon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewaltiges Verbrechen bahnt sich an, ein Grauen ohne Ende. Deshalb machen Sie den Mund auf, reden Sie. Vor Ihrem Chef brauchen Sie sich nicht zu fürchten. Sie bekommen bei uns die nötige Rückendeckung. Auch wir haben blendende Beziehungen zu gewissen Regierungskreisen.«
    »Was wollen Sie denn?« Li Mai drehte sich, doch Suko war stärker. Er hielt sie fest.
    »Die Wahrheit, Lady, mehr nicht!«
    »Was ist schon die Wahrheit heutzutage? Wie grausam kann Wahrheit sein? Wie schlimm?«
    »Was haben Sie gesehen?«
    »Den Tod!« keuchte sie. »Das Grauen. Hätte ich keine Aufputschpille genommen, ich wäre…«
    »Hinter der Tür?« fragte Suko.
    »Ja.«
    »Wie kommen wir hinein?«
    »Ich zeige Ihnen einen anderen Weg. Kommen Sie mit.« Li Mai sackte unter Sukos Griff zusammen. Sie sagte auch nichts mehr. Sie hatte nur noch Angst und war froh, sich gegen den Inspektor lehnen zu können, der mir einen sehr ernsten Blick zuwarf.
    Li Mai hatte den Tod gesehen. Den Tod in welcher Form? Waren Menschen gestorben? Hatte Rushmore sie möglicherweise umgebracht?
    Es war schlecht vorstellbar. Dieses Hotel gehörte zwar ihm, aber ein so schlimmes Verbrechen konnte auch er sich nicht erlauben. Ich befreite mein Hirn von allen Spekulationen und wartete nur mehr auf die Tatsachen.
    Li Mai führte uns durch einen Gang und praktisch um den Konferenzraum herum. Zwei Stubenmädchen begegneten uns. Sie grüßten freundlich und verschwanden in einem Seitengang, der zu den Lagerräumen führte. Ein Schild wies dorthin.
    Niemand im Hotel hatte Verdacht geschöpft. Wenn tatsächlich ein Verbrechen abgelaufen war, dann war es geräuschlos über die Bühne gelaufen.
    Li Mai blieb plötzlich stehen, wandte sich nach rechts und sagte: »Hier ist es.«
    Sie kannte die Tür, die zu einer Nische führte. Wir wären an ihr vorbeigelaufen.
    Zu dritt drückten wir uns hinein. Li Mai stand vor uns. Mit einer Hand hielt sie die Falte eines Vorhangs umklammert und gab mit zitternder Stimme eine Erklärung ab.
    »Hinter dem Vorhang liegt ein Spiegel. Er ist aber etwas Besonderes, ein Einwegspiegel.«
    »Wir kennen das Gerät«, erklärte Suko.
    »Sie haben freien Durchblick.« Ruckartig zog das Mädchen den Vorhang zur Seite.
    Unser Blick fiel durch den Spiegel — und in den Konferenzraum hinein.
    »Da sehen Sie es!« sagte Li Mai mit tonloser Stimme. Ja, verdammt, wir sahen es. Wir sahen die Männer, die auf ihren Stühlen saßen, sich nicht mehr rühren konnten oder mit ihren Gesichtern auf der Holzplatte des Konferenztisches lagen.
    Sie waren — tot!
    ***
    Uns überkam das Grauen wie ein Schlag. Suko und ich hatten mit schlimmen Dingen gerechnet. Dies aber übertraf unsere kühnsten Erwartungen. Die Stimme der Eurasierin war nur mehr ein leiser Hauch, als sie die Todesursache erklärte.
    »Gas — er hat Gas genommen. Ich mußte zusehen, wie sie starben. Es war schrecklich.«
    Weder Suko noch ich gaben einen Kommentar. Li Mai hatte recht. Es mußte einfach grauenhaft für sie gewesen sein. Mein Hals war trocken geworden. Auch wenn ich etwas hätte sagen wollen, es wäre kein Kommentar über meine Lippen gedrungen.
    »Aber zuvor nahmen sie die Pillen!«
    Li Mai mußte den Satz zweimal wiederholen, bevor wir aufmerksam wurden. Ich kam Suko zuvor. »Welche Pillen?«
    »Er hat gesagt, er wäre in der Lage, den Tod zu überwinden«, flüsterte sie.
    »Ein Zombie-Macher«, sagte Suko. »Durch eine Pille?«
    Mein Freund hob die Schultern und sagte dann: »Wieso eigentlich nicht? Erinnere dich einmal daran, daß wir es vor Jahren schon mit einer Vampirpille zu tun hatten.«
    Das stimmte. Damals waren wir Pillen auf die Spur gekommen, durch deren Einnahme Menschen zu blutgierigen Vampiren wurden. Sollte es jetzt eine Zombie-Pille geben?
    So einfach war es nicht, auch wenn Wissenschaftler mittlerweile hinter das Geheimnis des Voodoo gekommen waren. Es gab aber noch ein anderes Geheimnis, das unmittelbar mit dem Auftauchen der lebenden Leichen zusammenhing.
    Schwarze Magie!
    Ich dachte sofort daran und stellte Li Mai auch die diesbezügliche Frage. Sie hatte sich zur Seite gedreht, weil sie den Anblick der Toten nichtertragen konnte. »Wie meinen Sie das?«
    »Sie kennen Ihren Chef.«
    »Das muß ich.«
    »Hat er sich mit einem Gebiet beschäftigt, das man mit der Überschrift Schwarze Magie umschreiben kann?«
    »Was ist das denn genau?«
    Es war nicht der richtige Zeitpunkt, ihr sämtliche Funktionen der Schwarzen Magie zu erklären. Ich beschränkte mich auf

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