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Grave Mercy Die Novizin des Todes

Grave Mercy Die Novizin des Todes

Titel: Grave Mercy Die Novizin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LaFevers Robin L
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er. »Er hat die Leichen gefunden und entfernt. Soweit er es erkennen kann, waren es einfach zwei von Nemours Wachposten, von denen einer für den Verrat verantwortlich war.«
    Ich nicke, aber ich traue meiner Stimme noch nicht, daher erwidere ich nichts. Er schweigt lange Sekunden. Ich wage es, ihn anzusehen. Er starrt blicklos auf das blutige Leibchen auf seinem Bett, während er sich nachdenklich mit der Hand durchs Haar fährt.
    Ich räuspere mich. »Gnädiger Herr, was wollt Ihr, dass ich tue?«
    Er reißt sich aus seinen abschweifenden Gedanken und richtet sie wieder auf unsere gegenwärtige Zwangslage.
    »Können wir meine Kleidung so weit flicken, dass ich in Eure Residenz zurückkehren kann? Vielleicht wenn ich den Umhang darüberziehe?«
    Er betrachtet die ruinierte Wäsche mit einem kläglichen Lächeln. »Das denke ich nicht. Aber vielleicht haben sie begonnen, Euer Gepäck in den Palast zu schaffen. Ich werde nachsehen. Setzt Euch, bevor Ihr umfallt«, befiehlt er.
    Ich presse die Knie zusammen und drücke mich an die Wand, und ich heiße ihre stützende Kälte willkommen. »Aber die Diener …«, protestiere ich.
    »Obwohl ich als Bastard geboren wurde, bin ich doch auch der Sohn eines Herzogs. Es ist nicht Aufgabe meiner Diener, mein Tun oder was ich von ihnen erbitte zu hinterfragen.«
    Getroffen von diesem Tadel nicke ich nur und bedeute ihm zu gehen. Sobald er den Raum verlassen hat, setze ich mich tatsächlich, wenn auch nicht auf das Bett. Ich hocke mich auf eine der ungeöffneten Truhen.
    Ich sollte irgendetwas tun. Seine Sachen durchsuchen oder versuchen, in mein eigenes Zimmer zu fliehen oder … Ich muss jedoch feststellen, dass mich meine Unternehmungslust gänzlich verlassen hat, denn mir fällt nicht ein, was ich tun sollte. Mein Rücken brennt, und mein Herz rast noch immer. Am Ende beschließe ich, sitzen zu bleiben und zu versuchen, mich zu fassen. Gewiss ist es von höchster Wichtigkeit, wieder zu Verstand zu kommen.
    Duval kehrt kurze Zeit später zurück, einen triumphierenden Ausdruck auf dem Gesicht. Er trägt einen kleinen Berg Kleidung über dem Arm – meine Kleidung, begreife ich. »Einer Eurer Koffer ist geliefert worden«, erklärt er. »Sehen wir zu, dass wir Euch ankleiden, dann muss ich mehr über Nemours’ Wachen in Erfahrung bringen und die Herzogin von dieser jüngsten Entwicklung informieren.«
    »Gewiss habt Ihr nicht die Absicht, mir beim Ankleiden zu helfen, gnädiger Herr?«
    Er zuckt die Achseln. »Im Moment sind weder Agnez noch Louyse hier. Was schlagt Ihr vor? An wen würdet Ihr es riskieren, eine Erklärung abzugeben?«
    »Ich kann es selbst tun.« Noch während ich die Worte murmele, weiß ich, dass ich es nicht kann.
    Am Ende bleibt mir nichts anderes übrig, als mir von ihm helfen zu lassen. Die unangenehmste Aufgabe besteht darin, in ein sauberes Unterkleid zu schlüpfen, ohne mich ihm völlig preiszugeben. Schließlich befehle ich ihm, das Kleid auf das Bett zu legen und sich dann umzudrehen und in die gegenüberliegende Ecke des Raumes zu schauen. Obwohl er mich nicht sehen kann, bewege ich mich schnell, und es schert mich nicht, ob ich die Stiche aufreiße, die er so sorgfältig gemacht hat. Ich lasse mein Mieder los, das zu Boden fällt, gehe darum herum, schlüpfe mit meinem gesunden Arm in mein Hemdchen und gleite dann ganz hinein, wobei ich das Gesicht verziehe, während ich meine verletzte Schulter verdrehe, um den Arm durch den Ärmel zu bekommen. »In Ordnung«, sage ich, als das Unterkleid sicher an Ort und Stelle ist.
    »Hier«, erwidert er; seine Stimme und sein Benehmen sind sachlich, als er mir mein Mieder hinhält, gerade so wie ein Landsknecht jemandem einen Brustpanzer hinhalten würde. Ich stoße die Arme hinein, dann drehe ich mich um, damit er den Rücken schnüren kann. Als Nächstes binde ich meinen Rock auf, lasse ihn zu Boden fallen und trete hinaus. Duval nimmt den neuen Rock, den er mitgebracht hat, schüttelt ihn aus und hält ihn mir dann hin, damit ich hineinsteigen kann. Als ich den größten Teil meiner Kleidung anhabe, wird die Situation zwischen uns weniger peinlich, und unsere Bewegungen verlieren ihre Steifheit. Der Rest der Unternehmung verläuft glatt, bis er meinen letzten Ärmel über meinen Arm zieht und seine Knöchel meine Brust streifen. Bei der unerwarteten Berührung zucke ich zurück und entreiße ihm den Ärmel. Er beißt die Zähne zusammen, greift abermals nach dem Ärmel und zupft ihn zurecht.
    Als er

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