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Grave Mercy Die Novizin des Todes

Grave Mercy Die Novizin des Todes

Titel: Grave Mercy Die Novizin des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LaFevers Robin L
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er meine wahre Identität preisgibt. Er muss den beiden Männern mehr vertrauen, als ich gedacht habe. Oder meiner Sicherheit weniger Bedeutung beimessen.
    Die Bestie starrt ihn an. »Dieses Mädchen kommt aus dem Kloster von St. Mortain?«
    Duval verzieht das Gesicht und schaut in seinen Kelch. »Eine der Töchter des Todes, mein Freund.«
    Die Bestie stößt einen Pfiff aus. »Hat man sie aufEuch angesetzt?«
    »Sie bestreitet es, ebenso wie ihre Äbtissin. Aber das Mädchen ist ungefähr genauso vertrauenswürdig wie der französische Regent, daher habe ich meine Zweifel.«
    Vielleicht ist er nicht so töricht, wie ich denke.
    Duval füllt seinen Kelch wieder auf und erzählt die Geschichte, wie er in die Falle der ehrwürdigen Mutter geriet. Als er fertig ist, wirft die Bestie ihren großen, hässlichen Kopfin den Nacken und lacht und erschreckt die Schankmagd damit noch mehr.
    Duval starrt trübselig in die letzten Schlucke seines Bechers. »Das ist nicht witzig.«
    »Oh, das ist es sehr wohl«, widerspricht de Lornay. »Der Meister der Ränke, der mehr Winkelzüge beherrscht, als eine Hure Liebhaber hat, hat sich sauber in den Ränken eines anderen gefangen.«
    Duval wartet geduldig, bis die Erheiterung seiner Freunde sich gelegt hat. Ich muss ihm zugestehen, dass er die Sache besser handhabt, als ich es vermocht hätte. Ich an seiner Stelle hätte ihnen inzwischen beiden eine hinter die Ohren gegeben.
    »Ich bin noch nicht ganz fertig …«, nimmt Duval den Faden wieder auf.
    »Entschuldigt«, murmelt die Bestie und wischt sich mit der riesigen Faust die Augen trocken. »Was werdet Ihr tun?«
    »So überzeugend lügen, wie ich nur kann, und beten, dass sie niemand Wichtiges töten wird.«
    Die düstere Antwort erheitert die Bestie von Neuem, und schließlich muss Duval ihn treten, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Ihr verschreckt die anderen Gäste«, krittelt er. »Also, erzählt mir, welche Neuigkeiten ihr aus England mitbringt, da ich es nicht von Runnion hören konnte.«
    »Runnion hat dich wirklich nicht erreicht? Was ist mit ihm passiert?«, fragt de Lornay.
    Duval macht eine ruckartige Kopfbewegung in Richtung der Decke und meines Zimmers.
    Die Augen der Bestie weiten sich. »Sie ist Runnion passiert? Aber ich dachte, das Kloster diene der Bretagne?«
    »Das tut es auch, oder zumindest glaube ich das. Aber unsere Kommunikation war abgebrochen, was der Grund ist, warum sie mir diese grüne Gans von einer Novizin aufgehalst haben.«
    De Lornay beugt sich vor, das Gesicht gerötet vor Neugier. »Habt Ihr sie schon im Bett gehabt?«
    Das Gesicht der Bestie nimmt einen verzückten Ausdruck an. »Es heißt, es sei das süßeste nur vorstellbare Ende, mit einer Tochter Mortains das Lager zu teilen.«
    »Heißt es so?« Duval scheint überrascht. Was nichts ist im Vergleich zu dem, was ich bei dieser Ankündigung empfinde. Niemand im Kloster hat daran gedacht, mich das wissen zu lassen.
    De Lornay schüttelt den Kopf. »Das ist nur ein Gerücht«, sagt er mit großer Autorität.
    Die beiden anderen drehen sich zu ihm um.
    Duval zuckt die Achseln. »Dass sie aus dem Kloster stammt, ist mir erst am nächsten Morgen klar geworden, als der korrupte Kommandant tot aufgefunden wurde.«
    Obwohl es schändlich ist, frage ich mich unwillkürlich, mit wem De Lornay das Lager geteilt hat. Sybella? Einer der älteren Geweihten?
    »Genug.« Duval hebt die Hand. »Ich möchte Eure Neuigkeiten vom englischen König hören.«
    Das Gesicht der Bestie wird ernst. »Er wollte nicht persönlich mit uns sprechen«, sagt er. »Oder zumindest hat sein Kanzler das behauptet«, fügt de Lornay hinzu. »Wir waren uns nie sicher, welcher von beiden uns fernhalten wollte.«
    »So oder so, offizielle Kanäle waren uns verschlossen.«
    »Und was haben die inoffiziellen Kanäle gebracht?«
    »Ah, über die haben wir vieles in Erfahrung gebracht, und nichts davon ist gut.« Es folgt ein langer Augenblick des Schweigens, dann ergreift die Bestie das Wort. »Der englische König hat Verhandlungen mit dem französischen Regenten begonnen. Er wird Frankreich nicht im Wege stehen, wenn es in der Bretagne einmarschiert …«
    Duval schlägt mit der Faust auf den Tisch, und wir alle zucken zusammen. »Selbst nach all der Hilfe, die wir ihm bei seinem Kampf um die Krone geleistet haben?«
    Die Bestie nickt. »Selbst nach alldem.«
    »Eine gute Neuigkeit gibt es allerdings«, meint de Lornay.
    »Sie müsste schon sehr gut sein, um das aufzuwiegen«,

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