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Gray Kiss (German Edition)

Gray Kiss (German Edition)

Titel: Gray Kiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Da waren die dicken, dunklen Linien eines fledermausähnlichen Flügelabdrucks - die eines Dämons. Mein Magen verkrampfte sich.
    „Siehst du, mein schöner Stern? Ich war nie ein Engel. Ich würde es als Kompliment auffassen, wenn ich diese Spezies mögen würde. Allerdings gibt es nur einen Engel, den ich überhaupt ertragen könnte. Und umgekehrt nur einen Engel, der mich ertragen kann.“
    Ich konnte ihn nur fassungslos anstarren.
    Jordan kramte in ihrer Handtasche nach ihrem Handy. Sowie sie es gefunden hatte, riss Roth es ihr aus der Hand und warf es auf den Boden.
    Sie versetzte ihm einen Stoß, doch er bewegte sich keinen Millimeter. „Du Idiot! Das war ganz neu!“
    „Mir doch egal.“
    „Du schuldest mir ein neues Handy!“
    „Schick mir die Rechnung und halt die Klappe.“
    „Samantha!“
    Ich schenkte ihr und Roth keine Aufmerksamkeit. Meine Konzentration galt dem Dämon, der vor mir stand, und den ich immer für einen Engel gehalten hatte. Den der Himmel verstoßen hatte und der keine Chance hatte zurückzukehren. Es existierte niemand, der ihm helfen konnte. Niemand, der sich um ihn bekümmerte.
    Er war ein verstoßener Dämon.
    „Cleveres Mädchen“, lobte mich Seth. „Du kennst doch inzwischen sicher die Wahrheit, oder nicht?“
    Bitte nicht. Das durfte nicht sein .
    So blind konnte ich doch nicht gewesen sein!
    Plötzlich begann Seth zu stöhnen, als hätte er große Schmerzen, stützte sich mit beiden Händen auf den Oberschenkeln ab und krümmte den Rücken. Panisch schaute ich nach unten, wo die seltsamen schwarzen Linien sich weiter über seine Hände und Finger ausdehnten.
    „Was geschieht mit dir?“, fragte ich irritiert.
    „Es kommt schneller, als gedacht.“ Er lachte leise, kehlig. „Oh, wem versuche ich, etwas vorzumachen? Es kommt viel schneller, als ich dachte. Doch manchmal, mein schöner Stern, muss man flexibel sein. Flink wie ein Kaninchen. Und losflitzen, damit man alles hübsch beenden kann. Heute Nacht ist es also so weit. Ob ich will oder nicht.“
    Diesen verrückten Unterton in seiner Stimme kannte ich. „Wer bist du? Wer bist du wirklich?“
    Er wandte den Blick in Richtung Stadt und deutete mit dem Kopf auf das Schild des Krankenhauses. „Als man mich gerade ins Exil geschickt hatte, erwachte ich im Schatten von St. Edwards. Ich nahm das als Zeichen dafür, dass hier mein neues Leben beginnen würde. Ich war anders als die anderen, ich akzeptierte diesen Zustand nicht als das Ende und wollte mich nicht damit abfinden, dass ich meinen Verstand und meine Macht für immer verlieren würde. Es gibt immer eine Alternative, man muss nur danach suchen wollen und bereit sein, alles zu tun, um sein Ziel zu erreichen. Das Krankenhaus war mein neuer Geburtsort. Es inspirierte mich. Ich war als ein anderer wiedergeboren worden.“
    Ich folgte seinem Blick zu dem hohen Gebäude, dessen Schriftzug wie ein Leuchtfeuer in der Ferne strahlte.
    Das St.-Edwards-Trinity-Hospital.
    Die jeweiligen Anfangsbuchstaben waren groß und blau, die anderen Buchstaben kleiner und weiß. Und jetzt erkannte ich das Kürzel.
    S.E.T.H.
    „Mein eigentlicher Name ist Nathan“, sagte er leise. „Ich bin dein Vater, Samantha.“

35. KAPITEL
    Es war wie ein Schlag in die Magengrube. Mir wurde schlecht, ich begann zu zittern und zu frieren. Ich hatte so etwas schon vermutet, aber natürlich hatte ich mich gegen diese Erkenntnis gewehrt.
    Seth war kein gefallener Engel, der seit Jahren in Trinity lebte und langsam den Verstand verlor, während er durch die Straßen irrte, ohne ein Zuhause zu haben.
    Er war Nathan, ein verstoßener Dämon, der vermutlich inzwischen das Schwarz kontrollierte und sich der Rache verschrieben hatte.
    Mein Vater.
    Ich kam mir vor wie Luke Skywalker.
    „Das ist dein Vater?“ Jordan konnte es auch nicht fassen. „Im Ernst?“
    Ich konnte den Mann einfach nur anstarren. Als er mich ansah, versuchte ich geistesgegenwärtig sofort, seine Gedanken zu lesen.
    Normalerweise konnte ich das.
    Ich konnte also vielleicht auch die Wahrheit hinter seinen verdrehten Sätzen herausfiltern, bevor es zu spät war. Obwohl ich mir nicht ganz sicher war, wie viele Wahrheiten ich heute noch vertragen würde, ohne umzukippen.
    Seine braunen Augen hatten nicht die gleiche Farbe wie meine, und sie verrieten mir auch kein Geheimnis. Sein Schutzwall war aktiviert und so dick wie der Betonboden, auf dem wir standen. Es würde lange dauern, bis ich da durchkam.
    „Also, ich habe sie zu dir

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