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Gray Kiss (German Edition)

Gray Kiss (German Edition)

Titel: Gray Kiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Monster mir meine Seele stahl. Für sie war es ein heißer Kuss gewesen.
    Natürlich hatte Jordan davon erfahren, während sie noch daran zu knabbern hatte, dass Stephen sie auf eine so unpersönliche, feige Art in die Wüste geschickt hatte Kein Wunder, dass sie wütend war. Es würde mich auch verletzen, wenn ein Typ, den ich gern mag, jemanden küssen würde, den ich nicht leiden kann.
    Doch ganz ehrlich: Gegen meinen Kampf auf Leben und Tod hatte Jordans Highschool-Drama keine Chance. Ich brauchte die Zeit mit Stephen, um ihn davon zu überzeugen, dass er mir meine Seele zurückgeben musste.
    „Wir reden nur“, erklärte ich so gelassen wie möglich.
    Das klang schön harmlos: Wir reden nur.
    Aber der Inhalt unseres Gesprächs betraf sowohl mein als auch Stephens Leben. Und das Leben aller Menschen in Trinity, falls wir keine Lösung fanden.
    „Es ist mir ziemlich egal, was ihr tut“, behauptete Jordan und bewies damit, dass es ihr ganz und gar nicht egal war, was Stephen machte und mit wem. „Verdammt noch mal!“
    Plötzlich wurden ihre Augen feucht, und sie wischte sie ärgerlich ab.
    Tränen der Trauer ließen mich nie kalt, ganz egal, wer sie vergoss. Das traf mich mitten ins Herz. Jordan war nicht nur angepisst. Sie war echt traurig und getroffen.
    Und auch Stephen, der sich rasch umdrehte, sah man an, was er empfand.
    Kummer.
    Er wollte Jordan nicht verletzen. Ich vermutete, dass er mit ihr Schluss gemacht hatte, nachdem Natalie ihn in einen Gray verwandelt hatte - und der Grund war ganz sicher nicht, dass er an meiner Tante interessiert war.
    Nein. Er liebte Jordan und wollte ihr nichts antun.
    Verdammt. Ich wollte kein Mitleid haben mit zwei Leuten, die ich nicht ausstehen konnte. Doch so war es nun mal.
    „Ich kann nicht länger hier bleiben“, erklärte Stephen.
    Jordan griff ihn am Arm. „Du rennst vor mir weg? Einfach so? Das ist ja echt typisch!“
    Er riss sich los. Plötzlich atmete er schwerer. Sie war in seinen Hunger-Orbit eingedrungen. Mir war nur allzu gut bekannt, wie machtlos er sich gerade fühlte.
    Er hatte das dringende Bedürfnis, sie zu küssen. Es war so stark, dass er es nicht ignorieren konnte. Sein Herz hämmerte, sein Hunger wurde unmenschlich, allerdings war ihm bewusst, dass sein Kuss nicht gut für sie war.
    Qual war das richtige Wort.
    Stephen wirbelte herum, und die beiden schauten sich an. Er nahm sie in die Arme und drückte sie gegen das Geländer.
    „Ich habe dir gesagt, du sollst dich von mir fernhalten, Jordan.“ So wie er es sagte, klang es sexy und verführerisch - das würde nicht viele Mädchen davon abschrecken, sich ihm zu nähern.
    „Das wollte ich ja.“ Eine Träne kullerte über ihre Wange, und sie wischte sie verärgert weg.
    „Jetzt komm schon, Jordan“, drängte Julie sie. „Lass uns abhauen.“
    Doch stattdessen fasste Stephen Jordan an den Oberarmen und zog sie an sich. Sein Blick war auf ihre Lippen gerichtet. Gleich würde er sie küssen. Und sie würde sich nicht dagegen wehren.
    Ich kam mir vor, als würde ich eine gruselige Soap gucken.
    Das durfte nicht geschehen. Ich packte Stephens Arm. Fest. „Denk nicht mal dran.“
    Der tranceartige Ausdruck auf seiner Miene verschwand. Stephen taumelte nach hinten und fluchte leise.
    „Ich meine es ernst, Jordan“, stieß er knurrend aus. „Halt dich fern von mir!“
    Sie holte tief Luft, und auf ihrem erhitzten Gesicht spiegelte sich Enttäuschung wider. „Ich hasse dich!“
    „Gut. Das hilft.“ Er drehte sich um und marschierte rasch davon.
    „Warte, Stephen!“ Ich rannte hinter ihm her.
    Da trat Julie mir in den Weg. „Wo willst du hin?“
    „Geh mir aus dem Weg!“ Ich schubste sie weg und schaute mich nach Stephen um, aber ich konnte ihn nirgends mehr entdecken.
    Er war weg.
    Meine einzige Chance, mit ihm zu reden und ihm zu erklären, wieso er mir helfen musste, war dahin. Binnen weniger Sekunden war er in der Menge verschwunden.
    „Verdammte Scheiße!“ Jetzt hatte ich noch mehr Fragen als vorher. Und keine einzige Antwort. Wie sollte ich ihn jemals wiederfinden?
    „Du solltest Stephen in Ruhe lassen“, warnte Julie mich.
    Wütend funkelte ich sie an. „Und du solltest dich um deine eigenen Angelegenheiten kümmern.“
    Jordan seufzte unsicher und rieb sich die Augen, wobei sie ihr Mascara verschmierte. „Ich werde ihn vergessen. Und zwar für immer. Er verdient mich nicht.“
    „Da hast du recht“, pflichtete Julie ihr bei. „Das tut er nicht.“
    Ich suchte weiter die

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