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Grazie

Grazie

Titel: Grazie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain
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Kanne Kaffee lag, die der Zimmerservice gebracht hatte. Er
versuchte, den Schmerz unter seinem Rippenbogen zu ignorieren, als er
sich vorbeugte und sich eine Tasse von dem lauwarmen Kaffee
einschenkte. Die schwere weiße Tasse fühlte sich merkwürdig an in
seiner geschwollenen Hand, er hat das Gefühl, sie linkisch zu halten,
aber niemand schien etwas zu bemerken.
    »Ich halte das für keine gute Idee«, sagte Debbie.
    Archie trank einen Schluck. Der Kaffee schmeckte bitter, aber
vielleicht lag es am Vicodin. Er wollte nicht ins Fernsehen. Er wollte
sich nicht vor Buddys Karren spannen lassen, um dessen Aussichten auf
eine Wiederwahl zu fördern. Er wollte seine Ex-Frau nicht verärgern.
    Doch wenn er es richtig anstellte, konnte er andererseits
Gretchen zwingen, ihre Karten aufzudecken.
    »Einverstanden«, sagte Archie. »Bitte sie herauf.«

_31_
    C harlene Wood saß mit geschlossenen Knien
und an den Knöcheln gekreuzten Füßen gegenüber von Archie und Buddy,
die inzwischen nebeneinander auf dem Sofa Platz genommen hatten. Buddy
hatte seine Anzugjacke wieder angezogen. Zwei junge Männer mit
Werbemützen des Senders auf dem Kopf hatten einen Hintergrundschirm
aufgebaut, um die Suite des Arlington Clubs für die wenigen Leute zu
tarnen, die die Örtlichkeit erkannt hätten.
    »Sind Sie bereit?«, fragte Charlene. Sie sah dünner aus als im
Fernsehen und hungriger.
    »Na klar«, antwortete Buddy, ehe Archie dazu kam, den Mund zu
öffnen. Buddy war geschminkt, gepudert und eingesprüht worden, und
jetzt sah Archie, wie er sich über die obere Zahnreihe schleckte. Es
war ein Trick, den ihm Buddy verraten hatte, als Archie die Leitung der
Soko von ihm übernahm; es sollte verhindern, dass die Lippe an den
Zähnen kleben blieb, wenn man in die Kamera sprach. Archie hatte
gedacht, dass Buddy nur Spaß machte.
    »Wir sind gleich live drauf«, sagte Charlene.
    Archie sah auf seine Hände hinab. Die Schwellung war ein wenig
zurückgegangen. Aber seine Seite schmerzte noch, trotz der vier Vicodin
und der zwei zusätzlichen, die er genommen hatte. Er wäre gern noch
mehr high gewesen. Er sah sicher krank aus. Er war krank.
    Und jetzt musste er es verkaufen.
    Charlene wandte sich der Kamera zu, senkte nachdenklich das
Kinn und begann mit ruhiger Stimme. »Danke, Jim. Ich bin hier bei
Bürgermeister Bob Anderson und Gretchen Lowells letztem Opfer, ihrem
früheren Verfolger, Detective Archie Sheridan.« Sie wandte sich an
Archie, streckte die Hand aus und berührte ihn leicht am Knie.
»Detective, können Sie uns verraten, was Ihnen durch den Kopf ging, als
Sie hörten, dass Gretchen Lowell entkommen ist?«
    Archie bewahrte trotz der Lächerlichkeit der Frage eine
gefasste Miene. »Mir wurde übel«, sagte er. »Und ich machte mir Sorgen
um die Bürger der Stadt.« Er wusste nicht, was er mit seinen Händen tun
sollte, und faltete sie schließlich im Schoß. »Gretchen ist sehr
gefährlich. Man darf sich ihr auf keinen Fall nähern. Es ist wichtig,
dass sie lebend in die Obhut der Behörden zurückgebracht wird, damit
wir die Identifizierung ihrer Opfer zu Ende führen können.«
    »Ich will nur wiederholen, dass wir alles in unserer Macht
Stehende tun, um Gretchen Lowell zu ergreifen«, sagte Buddy. »Wir
werden sie fassen.«
    Charlene streckte die Hand aus und berührte Archie erneut am
Knie. Debbie stand hinter ihr, außerhalb des Kamerablickfelds, und
Archie glaubte zu sehen, wie sie die Augen verdrehte.
    »Wie geht es Ihren Kindern nach dem traumatischen Erlebnis
gestern?«, fragte Charlene.
    »Den Umständen entsprechend gut«, sagte Archie. »Aber«, fügte
er an und merkte, wie sich Buddy neben ihm leicht bewegte, »es betrübt
mich, dass mich diese Geschichte von der Untersuchung der im Forest
Park entdeckten Mordopfer ablenkt.« Er sah auf und blickte direkt in
die Kamera. »Falls jemand von Ihnen von einer blonden Frau weiß, die
seit zwei, drei Jahren vermisst wird, melden Sie sich bitte bei Ihrer
zuständigen Polizeidienststelle.«
    Charlene zog angesichts dieses Themenwechsels spöttisch eine
Augenbraue hoch, aber sie war Journalistin genug, um wenigstens die
nahe liegende Folgefrage zu stellen: »Und die neuen Leichenfunde?«
    »Wir haben sie identifiziert«, sagte Archie. Der Schmerz in
seiner Seite war zu einem Brennen angewachsen. »Ihr Name ist Molly
Palmer.«
    Archie hatte Mollys Eltern nach der Dusche noch vom
Schlafzimmer aus angerufen, um ihnen die Nachricht mitzuteilen. Mollys
Vater war am Telefon

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