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Grazie

Grazie

Titel: Grazie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain
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türmten.
    Henry, Debbie, Ben und Sara verharrten reglos im Flur.
    »Dein Tattoo gefällt mir«, sagte Ben.
    »Danke!«, sagte Bliss und kehrte zur Liegestützposition zurück.
    Susan trat in den Flur hinaus und schloss die Tür hinter sich.
Bennett saß immer noch in dem Sessel und hatte die Portland Monthly offen im Schoß liegen. Ben und Sara hielten sich an je einer
Hand von Debbie fest. Henry zog eine Augenbraue hoch.
    »Na, wie war das Mittagsessen?«, fragte Susan, bemüht,
beiläufig zu klingen.
    »Versuchen Sie den Salat mit geräuchertem Lachs«, sagte
Debbie. »Er ist ausgezeichnet.«
    Im Flur war es ruhig. Das einzige Geräusch war das Umblättern
des Polizeibeamten, das zu schnell erfolgte, als dass er tatsächlich in
der Zeitschrift lesen konnte.
    »Wohin gehen Sie?«, wollte Henry von Susan wissen.
    Susan trug eine enge schwarze Jeans, ein schwarzes Tanktop und
einen schwarzen Gürtel. Ihre Handtasche und ihre Schuhe waren aus rotem
Lackleder. »Arbeiten«, sagte sie.
    Henry schüttelte den Kopf. »Sie können nicht weg. Sie stehen
unter Bewachung.«
    »Ich muss Artikel schreiben«, sagte Susan. Ihre Stimme klang
zu verzweifelt, deshalb versuchte sie, es neu zu formulieren, es
wichtiger klingen zu lassen. »Ich bin Journalistin.
Zeitungsjournalistin.«
    »Schreiben Sie in Ihrem Zimmer«, sagte Henry. »Wo Sie in
Sicherheit sind.«
    Susan warf einen Blick auf die Tür zurück, die sie von ihrer
nackten Mutter trennte, dann sah sie Henry wieder an. »Ich muss hier
raus«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Henry seufzte. »Ich rede mit Archie.«
    Na, großartig. Sie saß im Arlington fest. Gretchen kommt frei.
Und Susan wird eingesperrt. War das gerecht? Sie warf verstohlen einen
Blick auf Bennett. An Henry kam sie nicht vorbei. Aber vielleicht an
diesem Knaben. »In Ordnung«, sagte sie.
    Henry betrachtete sie einen langen Moment, dann fuhr er sich
mit der Hand über den rasierten Schädel und nickte. Er legte Debbie die
Hand auf den Rücken und führte sie und die Kinder in die Suite der
Familie.
    »War das ein Peace-Zeichen?«, hörte Susan Debbie fragen, als
sie durch die Tür verschwanden.

_36_
    S ara lag in Archies Armbeuge auf ihrem Bett,
inmitten einer Menagerie von Stofftieren. Henry hatte sie aus dem Haus
mitgebracht, und sie füllten jeden freien Raum, ein Meer aus Kunstpelz,
Pfoten und Schweifen. Archie fühlte sich leicht und entspannt von den
Pillen, es fehlte nicht viel, und er wäre neben Sara eingedöst.
    »Lies es noch mal«, sagte sie.
    Er hatte soeben aus ›Ich und du, der Bär heißt Pu‹ vorgelesen.
    »Es ist Schlafenszeit«, sagte Archie.
    Ben lag im anderen Bett und las in einem Buch über Lemony
Snicket.
    Archie küsste Sara auf den Kopf. Ihr Haar hatte dieselbe
Farbschattierung wie das ihrer Mutter. Er liebte ihren Geruch und hielt
sein Gesicht einen Moment lang an ihren Kopf gepresst. Er konnte sich
nicht erinnern, wann sich Ben das letzte Mal einen Gutenachtkuss von
ihm hatte geben lassen.
    »Ich liebe dich«, sagte er. Es gab Momente wie diesen, in
denen er vollkommen und wunderbar glücklich war. Und er wusste noch
immer nicht, ob es echt war. Oder ob es an dem Vicodin lag.
    Er stellte die Füße auf den Boden und suchte nach seinen
Schuhen.
    Saras kleine Hand griff nach seinem Arm. »Bleib bei mir«,
sagte sie. »Bis ich einschlafe.«
    »Natürlich«, sagte Archie, froh, den Augenblick ausdehnen zu
können. Er ließ sich ins Bett zurückfallen, kreuzte die mit Socken
bekleideten Füße und legte den Arm wieder um seine Tochter. Die
Plastiknase eines unter ihm begrabenen Stofftiers drückte ihm in den
Rücken.
    Saras Blick ließ nicht von ihm ab, während ihre Augenlider
schwerer und schwerer wurden, bis sie schließlich aufgab und ein
letzter schmaler Streifen Weiß hinter ihnen verschwand.
    Archie wartete noch ein paar Minuten, dann löste er sich von
ihr und zog seine Schuhe an.
    Ben legte sein Buch auf den Nachttisch und drehte sich zur
Seite, mit dem Rücken zu Archie. »Gute Nacht, Dad«, sagte er zur Wand.
    »Gute Nacht«, sagte Archie.
    Er hatte erwartet, Henry und Debbie im
Hauptraum der Suite vorzufinden, wo er sie zurückgelassen hatte, aber
sie waren nicht da.
    »Ich bin hier«, rief Debbie aus dem Schlafzimmer.
    Sie erschien im Eingang, in den weißen Bademantel des
Arlington gekleidet, den sie jetzt immer trug. Archie hätte gewettet,
dass der Bademantel den Weg in ihren Koffer finden würde, falls sie je
wieder nach Hause zogen.
    »Wann

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